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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Cenčič V: Die richtige Interpretation von Forschungen 375<br />

GLAUBWÜRDIGKEIT DER FORCHUNGSBERICHTE<br />

Schon in <strong>der</strong> Einleitung wird erwähnt, dass die medizinischen Forscher, die von<br />

Pharmaunternehmen finanziert werden o<strong>der</strong> einen zu großen Wunsch nach<br />

Veröffentlichungen haben, unbewusst nach positiven Resultaten streben. Die negativen<br />

Feststellungen verfügen nicht über die gleichwertige Kraft. Es wurden mehrere Studien<br />

durchgeführt, in denen Experten einige Fachaufsätze erforschten. Bekannt ist die Studie von<br />

P. Gotzsche (4), <strong>der</strong> 520 Exzerpte von epidemiologischen Forschungen, die in <strong>der</strong> Zeitschrift<br />

PubMed veröffentlicht wurden, ausgewertet hat, mit Schlüsselwörtern „relative risk“ o<strong>der</strong><br />

„odd ratio“. 70 bis 84 % <strong>der</strong> Forschungen waren positiv. Die Forscher benutzten sehr<br />

unkritisch einige statistische Methoden und <strong>der</strong> Wert p war sehr uncharakteristisch nach links<br />

angeordnet. Also in dem Bereich <strong>der</strong> Relevanz. Wenn man die Forschungen richtig<br />

durchgeführt hätte, käme es zu solchen Fehlern nicht, weil die Anzahl <strong>der</strong> Daten groß war und<br />

man eine normale Verteilung erwarten würde. Auch einige bekannte Rezensenten von<br />

medizinischen Zeitschriften veröffentlichten ähnliche kritische Meinungen. Ich führe die<br />

Feststellungen von J. Ioannidis an (5):<br />

1. Je kleiner die Forschung ist, desto wahrscheinlicher wird <strong>der</strong> Beschluss falsch sein<br />

2. je geringer <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> erforschten Intervention ist, desto wahrscheinlicher<br />

können wir über die Wichtigkeit des Einflusses falsche Schlüsse ziehen<br />

3. je größer die Zahl <strong>der</strong> erforschten Verbindungen ist, desto wahrscheinlicher werden<br />

die Verbindungen unsignifikant<br />

4. je flexibler die Annahmen, Definition o<strong>der</strong> Forschungsresultate sind, desto<br />

wahrscheinlicher wird <strong>der</strong> Beschluss <strong>der</strong> Forschung falsch sein<br />

5. je großer das finanzielle Interesse ist, desto wahrscheinlicher werden die Beschlusse<br />

<strong>der</strong> Forschung falsch sein<br />

6. je aktueller das Produkt <strong>der</strong> Forschung ist, desto wahrscheinlicher wird <strong>der</strong> Beschluss<br />

<strong>der</strong> Forschung falsch sein<br />

STATISTISCHE UND KLINISCHE WICHTIGKEIT<br />

Wie schon erwähnt, ist <strong>der</strong> statistisch wichtige Parameter nicht immer <strong>der</strong> gleiche als <strong>der</strong><br />

klinisch wichtige Parameter. Die Klinik kann man nicht schwarz-weiß erklären. Die Klinik<br />

behandelt und bewerten das Wirken des Medikamentes auf den Körper und umgekehrt. Es ist<br />

schwer zu bestimmen, was den klinischen wichtigen von dem unwichtigen Vorfall<br />

unterscheidet. Das ist von größeren Parametern abhängig. Auf die Forschungsresultate<br />

können einige Krankheiten, die Genauigkeit wahrnehmenden Variable (die Genauigkeit von<br />

Messgeräten) wie auch das Verhältnis des Patienten zur seiner Krankheit Einfluss nehmen.<br />

Bei <strong>der</strong> Annahme, dass das Medikament B statistisch wirkungsvoller als das Medikament A<br />

ist, muss man die Parameter bestimmen, mit denen man den klinischen kleinsten positiven<br />

und negativen Einfluss definiert.<br />

Wenn die bestimmte Grenze <strong>der</strong> klinischen Wichtigkeit positiv o<strong>der</strong> negativ überschreitet<br />

wird, ist <strong>der</strong> Vorfall klinisch wichtig. Klinisch kann auch nicht die Verän<strong>der</strong>ung sein, die<br />

unter <strong>der</strong> Genauigkeit einer Messung steht. In unseren Fall ist das <strong>der</strong> Druckwert, <strong>der</strong> geringer<br />

als 1 mmHg ist. Einige Forschungen beziehen sehr ausgewählte Patienten ein. Das sind<br />

Personen einer bestimmten Altersgruppe o<strong>der</strong> Personen ohne eine Begleitkrankheit. Es stellt<br />

sich die Frage, ob die Beschlusse solcher Forschungen auf die Population <strong>der</strong> Patienten, die in<br />

<strong>der</strong> normalen Umwelt leben und behandelt werden, übertragen werden können?<br />

Wenn man zusammenfasst, ist ein bestimmter Vorfall klinisch wichtig in folgenden Fällen:<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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