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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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E<strong>der</strong> K: Die humanen Papillomaviren und <strong>der</strong> Gebärmutterhalskrebs 247<br />

Die Vermehrung <strong>der</strong> HPV ist ein genauestens überwachter Prozess, <strong>der</strong> durch die viralen und<br />

zellulären Regulatorproteine und die Reife <strong>der</strong> Wirtsepithelzellen bedingt ist. Eine HPV-<br />

Infektion beginnt in den Basalzellen des Epithels, wo sich die virale DNA in Form von<br />

extrachromosomal zirkulärer Teilchen o<strong>der</strong> Episomen befindet. Diese Basalzellen mit<br />

Episomen sind Träger einer latenten Infektion. Wegen <strong>der</strong> ungünstigen Umgebung im<br />

Zellinneren ist die Replikation <strong>der</strong> episomalen DNA am Anfang eingeschränkt, nach <strong>der</strong><br />

Reifung und Entwicklung <strong>der</strong> Basalzellen in spinose Zellen eignet sich diese Mikroumgebung<br />

jedoch immer besser für die Virusreplikation. In den oberflächlichen Epithelzellen entstehen<br />

daraus kleine und große virale Hüllproteine und stark infektiöse Virusformen. Während <strong>der</strong><br />

Replikation werden die Epithelzellen allmählich durch die Viren geschädigt, was in seltenen<br />

Fällen zur Entwicklung <strong>der</strong> leichten intraepithelialen Neoplasie führt. Diese kann ausheilen,<br />

persistieren o<strong>der</strong> fortschreiten (1, 2).<br />

HPV-INFEKTION UND ÜBERTRAGUNGSWEG<br />

Die HPV-Infektion ist die weit verbreiteste sexuell übertragbare Infektion, da die<br />

Papillomaviren durch den Geschlechtsverkehr außerordentlich häufig übertragen werden. Das<br />

Übertragungsrisiko für eine Infektion beim einmaligen Kontakt mit einem infizierten Partner<br />

liegt schätzungsweise bei 40-60 %. Experten schätzen, dass sich etwa die Hälfte aller sexuell<br />

aktiven Menschen mindestens einmal im Laufe ihres Lebens mit den HPV infiziert, beson<strong>der</strong>s<br />

empfänglich sind Jugendliche.<br />

Das höchste Infektionsrisiko bergen <strong>der</strong> genitale und <strong>der</strong> anal-genitale Geschlechtsverkehr. Zu<br />

einer nicht sexuellen Infektion kann es durch die vertikale Transmission von <strong>der</strong> Mutter auf<br />

das Neugeborene kommen. Ein weitaus niedrigeres Übertragungsrisiko liegt bei ganz an<strong>der</strong>en<br />

Kontakten vor, z.B. mit chirurgischen Handschuhen, bioptischen Hilfsmitteln (3).<br />

Latente HPV-Infektion<br />

Ganze 30-60 % aller unter 30-jährigen Frauen sind mit HPV infiziert, bei Männern soll diese<br />

Zahl noch viel höher liegen. Eine HPV-Infektion verläuft asymptomatisch und 85 % aller<br />

Infektionen mit dem Papillomavirus heilen ohne bleibende Folgen schon nach 8-12 Monaten<br />

aus. In etwa 15 % <strong>der</strong> Fälle, wenn das Immunsystem die Infektion nicht besiegen kann,<br />

kommt es zu einer persistierenden o<strong>der</strong> latenten HPV-Infektion, die mehrere Jahre dauern<br />

kann. In seltenen Fällen, wenn <strong>der</strong> Organismus geschwächt ist, kann es zur wie<strong>der</strong>holten<br />

Reaktivation <strong>der</strong> latenten HPV-Infektion kommen (3).<br />

KLASSIFIZIERUNG DER HPV<br />

Humane Papillomaviren umfassen eine ausgesprochen heterogene Virengruppe, die aufgrund<br />

übereinstimmen<strong>der</strong> Nukleotidsequenzen in verschiedene Virusgenotypen unterteilt werden.<br />

Bis jetzt wurden 95 Genotype und 4 Subtypen offiziell anerkannt. Alle HPV werden durch<br />

Hautkontakt und nicht durch Körperflüssigkeiten, wie Speichel, Urin, Blut und Sperma<br />

übertragen (2, 3).<br />

Alle <strong>der</strong>zeit bekannten HPV-Typen werden anhand <strong>der</strong> Infektionsanfälligkeit einer<br />

bestimmten Epithelart in drei Hauptgruppen unterteilt.<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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