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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Damiš T: Meningitis (Hirnhautentzündung) 450<br />

Ausgesprochen selten zeigt sich die Gehirnentzündung erst Wochen, Monate o<strong>der</strong> Jahre nach<br />

<strong>der</strong> Virusinfektion. Beispiele sind die subakute sklerosierende Panenzephalitis, eine<br />

Gehirnentzündung, die, in <strong>der</strong> Regel bei Kin<strong>der</strong>n, auf Masern folgen kann (7).<br />

SYMPTOME<br />

Die Symptome von Virusgehirninfektionen lassen sich in drei verschiedene Gruppen<br />

einteilen. Einige Infektionen sind mil<strong>der</strong>, verursachen Fieber und Schwäche und haben meist<br />

keine spezifischen Symptome. Die Virusmeningitis verläuft meist mit Fieber,<br />

Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit und Nackenstarre. Die Enzephalitis schädigt die<br />

normale Funktion des Gehirns, verursacht Persönlichkeitsverän<strong>der</strong>ungen, epileptische<br />

Anfälle, Schwäche eines o<strong>der</strong> mehrerer Körperteile, Verwirrung, Schläfrigkeit, was sich bis<br />

zu Koma und Meningitissymptomen steigern kann.<br />

Manche Viren verursachen noch zusätzliche Symptome. So verursacht z.B. das Virus Herpes<br />

Simplex in den frühen Stadien <strong>der</strong> Enzephalitis sich wie<strong>der</strong>holende epileptische Anfälle. Bei<br />

durch Virus Herpes Simplex verursachter Enzephalitis enthält die cerebrospinale Flüssigkeit<br />

neben weißen auch rote Blutkörperchen, was bei an<strong>der</strong>en mil<strong>der</strong>en Arten <strong>der</strong> Virusinfektion<br />

ungewöhnlich ist. Dieses Virus verursacht auch ein Anschwellen des Gehirntemporallappens,<br />

was sehr früh schon durch eine Magnetresonanz festgestellt werden kann. Die<br />

Computertomographie zeigt Verän<strong>der</strong>ungen erst, wenn ein ernsthafter Schaden entstanden ist<br />

(7).<br />

DIAGNOSE<br />

Am Anfang kann es Probleme bei <strong>der</strong> Unterscheidung zwischen Virus-, aseptischer und<br />

bakterieller Meningitis geben. Die Enzephalitis ähnelt vielen an<strong>der</strong>en Krankheiten mit nicht<br />

normaler Gehirnfunktion. Beim den ersten Anzeichen einer dieser Krankheiten versuchen die<br />

Ärzte die genaue Ursache für die Infektion festzustellen. Fast immer machen sie eine<br />

Lumbalpunktion, um die cerebrospinale Flüssigkeit untersuchen zu können. Bei <strong>der</strong><br />

Virusinfektion ist die Zahl <strong>der</strong> weißen Blutkörperchen in <strong>der</strong> Flüssigkeit erhöht. In dieser<br />

Flüssigkeit gibt es keine Bakterien. Viren aus <strong>der</strong> Flüssigkeit in Kultur zu züchten, ist<br />

kompliziert und dauert mehrere Tage. Die Ärzte machen auch immunologische<br />

Untersuchungen, um die Antikörper zu messen, die das Virus bekämpfen. Auch mit diesen<br />

Untersuchungen wird das spezifische Virus in weniger als Hälfte <strong>der</strong> Fälle bestimmt.<br />

Schließlich bleibt noch die Möglichkeit <strong>der</strong> Computertomographie und Magnetresonanz, um<br />

Hirnabszess, Schlaganfall o<strong>der</strong> ein Strukturproblem, wie z.B. Hämatom, Anevrizma o<strong>der</strong><br />

Tumor, mit Sicherheit ausschließen zu können (7).<br />

PROGNOSE UND BEHANDLUNG<br />

Obwohl bei Infektionen, die keine Symptome aufweisen, eine Behandlung üblicherweise<br />

nicht notwendig ist, können Medikamente bei stärkeren Virusinfektionen helfen. Aciklovir<br />

wirkt gegen Herpes Simplex, aber gegen die meisten an<strong>der</strong>en Viren nicht.<br />

Die meisten Patienten mit einer Virusgehirninfektion werden wie<strong>der</strong> völlig gesund. Die<br />

Genesungs- und Überlebenschancen hängen hauptsächlich von <strong>der</strong> Art des Virus ab. Herpes-<br />

Enzephalitis verursacht schlimme Gehirnschäden, ist aber mit Aciklovir zu behandeln. Für<br />

eine erfolgreiche Genesung müssen die Medikamente rechtzeitig eingenommen werden, noch<br />

bevor <strong>der</strong> Erkrankte komatös wird. Dauerhafter Gehirnschaden ist bei Säuglingen<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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