Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Knez N: Kinder mit Autismus 160
kindliche Psychose oder sogar kindliche Schizophrenie eingeschätzt wurde, was aber mit
heutiger Definition der schizophrenen Psychosen nicht übereinstimmt. Auch in Fällen, wo im
Laufe der Entwicklung die Störungen nicht abgemildert werden und das klinische Bild auch
bei einem Erwachsenen dieselbe Intensität wie bei einem Kind hat, ist die typische
Symptomatik nicht dieselbe, wie bei einer schizophrenen Psychose. Von allen psychischen
Funktionen ist beim Autismus meist die Störung der allgemeinen Perzeption, mit der auch
kognitive Funktionen verbunden sind, ausgeprägt (3).
Vorläufig kann diese Störung im strukturellen Sinne nicht genauer loziert werden, trotz aller
Feststellungen über Veränderungen des vierten Ventrikels des Stammhirns, des Vermises des
Kleinhirns usw.
Es wird immer deutlicher, dass Kinder mit Autismus unter Informationsverarbeitungsstörung
leiden und deswegen die soziale und emotionale Interaktion nicht erlernen können. Kleine,
gesunde Kinder, auch geistlich behinderte, reagieren auf soziale Anregungen, autistische
Kinder aber lehnen sie ab (1).
Es ist eine Tatsache, dass autistische Dysfunktionen, auch wenn nicht bewiesen, ein mehr
oder weniger ausgeprägtes klinisches Bild mit folgenden Symptomen verursachen können:
Selbstisolierung, Kommunikationsstörungen, Phantasielosigkeit oder Mangel an
symbolischen Spielen.
In das autistische Spektrum zugeordnet werden sowohl geistlich behinderte Kinder, mit
bewiesener krankhaften Veränderungen des Gehirns (Enzephalopathie) und ausgeprägten
autistischen Symptomen, als auch Kinder mit so genanntem High Functioning Autism, bei
denen eine Diagnose des Asperger-Syndroms aufgestellt wurde (1).
ÄTIOLOGIE
Ätiologisch gesehen, kann Autismus mit verschiedenen Faktoren, die die Entwicklung des
zentralen Nervensystems bedrohen, verbunden sein, aber keine dieser möglichen organischen
Ursachen ist zuverlässig mit der Entwicklung dieser Störung verbunden (3).
EPIDEMIOLOGIE
Die meisten diagnostischen Kriterien und Klassifikationen behaupten, 4-5 von 10,000
gesunder Kinder werden als autistische Kinder geboren (4). Fast ein Viertel der Kinder mit
autistischer Störung sind mehr oder weniger geistlich behindert. In den meisten Fällen ist die
Entwicklung eines solchen Kindes von Geburt an gestört und nur in einem Fünftel aller Fälle
sieht das Kind normal aus. Der kindliche Autismus tritt ungefähr drei bis viermal häufiger bei
Jungen als bei Mädchen auf. Bei den Mädchen ist die geistliche Behinderung schwerer und
das autistische Verhalten mehr betont. Weil ihre Autismus-Symptomatik verschieden klar und
intensiv ausgeprägt sein kann, ist es möglich, bei einigen eine andere Diagnose aufzustellen
(3).
DAS KLINISCHE BILD DER AUTISTISCHEN KINDER
Für das klinische Bild des kindlichen Autismus gibt es verschieden fortgeschrittene
Symptome:
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008