Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Glaser Kraševac A: Lungenkrebs 458
Koaguläre, thrombozitäre und andere hämatologische Probleme entstehen bei 1-8% der
Patienten, zu denen zählen auch wandernde Venenentzündungen (Trousseaus’ Syndrom),
antibakterielle thrombotische Endokarditis mit arteriellem Embolus, disseminierte
intravaskuläre Coagulation (DIC) mit Hemoragie, Anämie, Granulozytose. Eine
thrombotische Erkrankung, die zusätzlich den Zustand verschlechtert, ist ein schlechtes
prognostisches Zeichen.
In weniger als 1% entstehen oberflächliche Manifestationen, wie die Dermatomyozitis, das
Nephrotische Syndrom und die Glomerulonephritis.
DIAGNOSTIK
Für die Diagnose des Lungenkrebses ist es notwendig eine Anamnese, klinische
Untersuchungen und zusätzliche bildliche, histologische und zytologische Untersuchungen
durchzuführen.
ANAMNESE: Wir müssen die Anamnese der bisherigen Krankheiten der Patienten sehr gut
kennen, wir müssen herausfinden, ob die Eltern oder Großeltern Lungenkrebs oder ein
anderes Malignom hatten. Genauso interessiert uns, ob der Patient bestimmten Risikofaktoren
ausgesetzt war (ob er raucht oder ob er Asbest bzw. verschiedenen giftigen Gasen am
Arbeitsplatz ausgesetzt war) und ihn über die Symptome befragen (Husten, Appetitverlust,
Blut aushusten ...). Danach machen wir noch eine gründliche klinische Untersuchung.
BILDLICHE UNTERSUCHUNGEN: An Lungenkrebs denken wir meistens, wenn wir
Veränderungen am Lungenröntgenogramm des Patienten bemerken, der für einen Tumor
typische Symptome aufweist, oder bei zufällig entdeckten Röntgenveränderungen. Jedes Mal
wird ein postero-anteriores und laterales Röntgenogramm gemacht (6).
Auf dem RÖNTGENBILD können wir die Größe des Tumors sehen und inwiefern das
Lungenparenchym, der Hilus und die mediastinalen Lymphknoten betroffen sind bzw. wie der
Tumor mit der Brustkorbwand und dem Mediastinum verwachsen ist. Aus dem
Röntgenogramm können wir entnehmen, wohin sich der Tumor ausdehnt, wie groß er ist und
wo er liegt, wir können aber nicht zuverlässig und genau die hilaren und mediastalen
Lymphknoten einschätzen. Die Hilusbetroffenheit wird bei Röntgenuntersuchungen meistens
unterschätzt. Obwohl das Röntgenogramm des Brustkorbs der beste Weg für die frühe
Entdeckung des Lungenkrebses ist, haben sich Routineuntersuchungen bei Risikogruppen als
erfolglos erwiesen (5).
Immer, wenn wir wegen typischer klinischer Zeichen bzw. bei verdächtigen Röntgenbildern
einen Lungenkrebs vermuten, müssen wir die Diagnose auch bestätigen. In 90% der Fälle
können wir den Lungenkrebs mit Hilfe des flexiblen Bronchoskopes, der Biopsie oder einer
Probenabnahme, der transtorakalen oder transbronchialen Feinnadelbiopsie mit Hilfe der
Diaskopie richtig diagnostizieren.
ZUSÄTZLICHE UNTERSUCHUNGEN: Mit diesen Untersuchungen versuchen wir die
Ausdehnung der Tumore in das umliegende Gewebe oder Metastasen in den Lymphknoten
bzw. fernen Organen nachzuweisen. Zu diesen Untersuchungen zählen:
Computertomographie, Mediastinoskopie, anteriore Mediastinotomie, Thorakoskopie,
Szintigraphie des Skeletts und des Kopfes, Ultraschall des Bauches, seltener wird die
explorative Thorakotomie durchgeführt.
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008