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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Jelenc M: Kolorektales Karzinom und die Behandlung <strong>der</strong> Patienten 19<br />

Kathetersack ablegen o<strong>der</strong> dessen Kanten abkleben und sie später abtrocknen. Über sportliche<br />

Aktivität werden sich diejenigen Patienten erkundigen, die sich vor <strong>der</strong> Erkrankung sportlich<br />

betätigten. Von Kontaktsportarten (Fußball, Ringen, Boxen,…) ist abzuraten, eine gemäßigte<br />

Form von Rekreation ist jedoch zu ermutigen. Sollte körperliche Betätigung dem Patienten<br />

bei <strong>der</strong> Rehabilitation zu gute kommen, wäre Sport um so mehr zu för<strong>der</strong>n.<br />

GESCHLECHTSAKTIVITÄT<br />

Im Verlauf des Genesungsprozesses werden, ohne Ausnahme, auch Fragen über<br />

geschlechtliche Aktivität aufkommen. Solange bei den Patienten Chemotherapie angewandt<br />

wird und die Narben noch nicht verheilt sind, wird bei ihnen auch <strong>der</strong> Wunsch nach<br />

Geschlechtlichkeit nicht geweckt. Sobald die Frage des Überlebens geklärt wird, sobald <strong>der</strong><br />

Patient die Operation erfolgreich übersteht, sobald die Schmerzen nach <strong>der</strong> Operation<br />

abklingen und sich das Befinden bessert, beginnen sich die Patienten Sorgen über ihr<br />

Geschlechtsleben zu machen. Sie haben auch Angst, aufgrund des mit dem Stoma verbunden<br />

Kathetersackes ihren Ehepartner zu verlieren. Aus diesem Grund ist es nötig, sich mit beiden<br />

Seiten zu unterhalten.<br />

Vor allem bei Männern, denen das Rektum entfernt wurde, können Funktionsstörungen des<br />

Geschlechtsorgane auftreten (Erektionsstörungen). Darüber sollten sich die Patienten<br />

ausführlich mit <strong>der</strong> Stomatherapeutin o<strong>der</strong> mit erfolgreich Rehabilitierten unterhalten, die<br />

mehr Erfahrung mit dem Thema haben. Auf jeden Fall sollten auch wir mit ihnen ein<br />

umfassendes Gespräch führen. Vor allem ist es wichtig, beim Auftreten von Störungen Rat<br />

darüber zu geben, wie sie ihr Geschlechtsleben aufrecht erhalten können. Die Patienten sollten<br />

darüber aufgeklärt werden, das nur die Funktion beeinträchtigt sein wird, und dass die<br />

Wohlgefühle nicht abklingen.<br />

Es ist unsere Pflicht offen mit dem Patienten zu sprechen. Es sollten ihm so viele<br />

Informationen über die geschlechtlichkeitsbedingte Rehabilitation übermittelt werden wie<br />

möglich. Es muss ihm erklärt werden, dass die Wohlgefühle unabhängig von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong><br />

Behandlung erhalten bleiben, und dass es kein klare Definition <strong>der</strong> sogenannten „normalen<br />

geschlechtlichen Aktivität“ gibt. Der Patienten wird anfangen müssen, wie in an<strong>der</strong>en<br />

Bereichen auch, neue Wege <strong>der</strong> Befriedigung zu ergründen. Beson<strong>der</strong>s Jüngere werden keine<br />

Probleme damit haben innovativ zu sein. Dem Patienten sollte auch geraten werden, dass sie<br />

mit dem Partner offen über Geschlechtlichkeit sprechen sollten, und dass dieser, für eine<br />

Partnerschaft beson<strong>der</strong>s wichtiger Aspekt trotz Krankheit nicht vernachlässigt werden muss.<br />

Die Patienten sollten nur darauf aufmerksam gemacht werden, beim Geschlechtsverkehr<br />

vorsichtig mit dem Kathetersack umzugehen o<strong>der</strong> ihn zu befestigen.<br />

WAS KÖNNEN WIR SELBST ZUR PRÄVENTION TUN?<br />

Wenn wir die Risikofaktoren kennen, können wir sie auch umgehen. Zu empfehlen sind<br />

gesunde Ernährung, die Meidung von fettigen Speisen, ein gesundes Maß an Fleisch, viel<br />

Obst und Gemüse, wenig o<strong>der</strong> überhaupt kein Alkohol, das Vermeiden von Rauchen und<br />

regelmäßige Bewegung. Wenn wir davon wissen sollten, dass einer unserer nahen<br />

Verwandten an kolorektalem Karzinom leidet, müssen wir beson<strong>der</strong>s auf die Anzeichen und<br />

die Symptome beachten, auch im Fall, wenn in unserem Familienumfeld Erbkrankheiten<br />

auftreten (FAP,…) o<strong>der</strong> wir an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung leiden. Sollten<br />

wir bei uns Anzeichen o<strong>der</strong> Symptome feststellen, die möglicherweise verdächtig erscheinen<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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