Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Damiš T: Meningitis (Hirnhautentzündung) 449
Man kann ein oder mehrere Antibiotika einsetzen, um die Bakterien zu bekämpfen, die die
Infektion höchstwahrscheinlich ausgelöst haben. Nach ein bis zwei Tagen, wenn der genaue
Erreger feststeht, wird zusätzlich das entsprechende Antibiotikum für die Behandlung der
Infektion eingesetzt. Zur medizinischen Versorgung gehört auch der Ersatz des
Flüssigkeitsverlusts infolge von Fieber, Schwitzen, Erbrechen und schlechtem Appetit.
Der Arzt muss darauf achten, dass es durch die Gehirninfektion nicht zu Zwischenfällen
kommt. Die bakterielle Meningitis (besonders die durch Neisseria meningitidis verursachte)
kann zu niedrigem Blutdruck führen. Ein Erkrankter mit diesen Symptomen braucht
zusätzlich Flüssigkeit oder Medikamente.
PROGNOSE
Bei sofortiger medizinischer Behandlung sterben an bakterieller Meningitis weniger als 10 %
der Fälle. Je später die Behandlung einsetzt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines
dauerhaften Gehirnschadens oder sogar tödlichen Ausgangs, insbesondere bei sehr kleinen
Kindern und älteren Menschen. Die meisten werden vollkommen gesund, bei einigen
entwickeln sich aber epileptische Anfälle, die das ganze Leben behandelt werden müssen. Die
Folge der Meningitis können dauerhafte geistige Behinderung und Paralyse sein (7). Die
Folgen der bakteriellen Meningitis bei Kindern sind epileptische Anfälle (20-30% der Fälle),
Taubheit (10%) und andere neurologische Störungen.
SCHUTZMASSNAHMEN
Die durch Neisseria meningitidis verursachte Meningitis ist durch Impfung zu bekämpfen.
Diese benutzt man vor allem bei Epidemien, in geschlossenen Kollektiven (z.B.
Militärstützpunkt) und bei Menschen, die diesen Bakterien wiederholt ausgesetzt sein können.
Familienmitglieder, medizinisches Personal und andere, die engen Kontakt zu Neisseriameningitidis-Meningitis-Erkrankten
haben, können auch Antibiotika verabreicht bekommen,
wie z.B. Rifampin oder Minociklin. Im Kampf gegen die häufigste Art der Kindermeningitis
müssen Kinder routinemäßig gegen Hemophilus influenzae Typ b geimpft werden.
VIRUSINFEKTIONEN
Die Enzephalitis ist eine Gehirnentzündung, die gewöhnlich durch ein Virus verursacht wird,
genannt Virusenzephalitis. Die Enzephalomyelitis ist eine durch ein Virus verursachte
Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks. Die Aseptische Meningitis ist eine
Entzündung der Meningen (Hirnhaut, umgibt das Gehirn und Rückenmark).
Mehrere verschiedene Viren können Gehirn und Rückenmark infizieren, darunter auch die
Erreger von Herpes und Mumps. Einige dieser Infektionen kommen in Epidemien vor, andere
werden von Insekten übertragen.
Manche Viren infizieren nicht primär Gehirn und Rückenmark, sondern verursachen
Immunreaktionen, deren Folge Entzündung dieser Bereiche ist. Diese Art der Enzephalitis
(parainfektiöse oder postinfektiöse Enzephalitis) kann auf Masern und Windpocken folgen.
Die Entzündung entwickelt sich 5 bis10 Tage nach der Viruserkrankung und kann das
Nervensystem schädigen.
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008