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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Crnčić D: Depression 380<br />

DEPRESSIONSARTEN<br />

Man bestimmt sie in Hinsicht auf den Verlauf und Häufigkeitsvorkommen (5).<br />

- Wenn Depression nur einmal erscheint, Symptome und Zeichen aber wenigstens zwei Wochen<br />

dauern, sprechen wir von einer depressiven Episode.<br />

- Depression, die sich wie<strong>der</strong>holt und immer vollkommen abklingt, nennen wir rezidive<br />

Depression (o<strong>der</strong> sich wie<strong>der</strong>holende Depression).<br />

- Jahre dauernde Depression, die sich schrittweise verschlechtert und die nach <strong>der</strong> Behandlung<br />

ausklingt, nennt sich resistente, chronische Depression.<br />

- Chronisch schlechte Stimmung, die zwei Jahre o<strong>der</strong> mehr dauert, ist aber nicht so schlimm<br />

und wird von kurzen Perioden <strong>der</strong> Hochstimmung unterbrochen, nennt sich Dysthymie.<br />

URSACHEN FÜR DEPRESSIONSENTSTEHUNG<br />

In <strong>der</strong> Vergangenheit haben Ärzte geglaubt, dass Depression ein Problem von Gedanken und<br />

Gefühlen ist, die eine bestimmte Person quälen. Später hat man festgestellt, dass mehrere<br />

unterschiedliche Faktoren existieren, die eine bestimmte Person in einen Zustand führen, den<br />

man Depression nennt. Die drei wichtigsten Faktoren beziehen sich auf biologische,<br />

genetische und psychosoziale Hintergründe.<br />

- Biologische Faktoren sind im Grunde genommen die Folge bestimmter Verän<strong>der</strong>ungen auf<br />

<strong>der</strong> Molekularebene des Gehirns. Es kommt bestimmte Ungleichgewichte zwischen den<br />

Neurotransmittern in dem Nervensystem vor, die für das Übertragen <strong>der</strong> Informationen<br />

zwischen den Hirnzellen wichtig sind. Neurotransmitter, die in das Entstehen von Depression<br />

verwickelt sind, sind: Serotonin und Nordadrenalin. Wissenschaftler ziehen einen Schluss,<br />

dass nur <strong>der</strong> Mangel an Serotonin die Ursache für die Schlafbeschwerden, die Irritabilität und<br />

die Angst, die mit Depression verbunden ist, sein kann. Ebenso können niedrige<br />

Konzentrationen von Nordadrenalin, <strong>der</strong> auf die Kondition und Wachheit wirkt, bei <strong>der</strong><br />

Erscheinung von Müdigkeit und depressiven Stimmung beitragen. Zu den Verän<strong>der</strong>ungen<br />

kommt es auch in an<strong>der</strong>en Molekülen des Körpers. Unter ihnen ist auch Kortisol, den <strong>der</strong><br />

Körper als eine Antwort auf Stress, Wut und Angst produziert. Bei normalen Menschen steigt<br />

morgens das Niveau von Kortisol im Blut und erreicht sein maximales Niveau und sinkt dann<br />

stufenweise im Laufe des Tages. Bei Menschen mit Depression kommt es zur Erhöhung von<br />

Kortisol am frühen Morgen und das Niveau sinkt im Laufe des Tages gegen Abend nicht<br />

wesentlich. Wissenschaftler wissen nicht genau, ob diese Ungleichgewichte <strong>der</strong> Hormonen<br />

tatsächlich die Entstehung <strong>der</strong> Krankheit beeinflussen bzw. ob allein die Krankheit <strong>der</strong> Grund<br />

sein kann, dass es zu solchen Ungleichgewichten kommt. Die Tatsache ist, dass sich das<br />

Niveau von Kortisol bei denen erhöht, die längere Zeit unter Stress leben.<br />

- Genetische Faktoren sind ein Resultat dessen, was <strong>der</strong> Einzelne von seinen Eltern erbt. Wenn<br />

einer von den Eltern Neigung zur Depression hat, ist die Möglichkeit, dass sie die Kin<strong>der</strong><br />

haben, größer.<br />

- Psychosoziale Faktoren denen wir auch emotionale Faktoren sagen, sind Folge <strong>der</strong><br />

streßvollen emotionalen Situationen, wie z. B. Verlust einer geliebten Person; Tod <strong>der</strong> Eltern,<br />

<strong>der</strong> im Laufe <strong>der</strong> Kindheit passiert.<br />

Depression kann auch als ein Resultat <strong>der</strong> Kombination von allen drei Faktoren auftreten.<br />

Wenn <strong>der</strong> Einzelne potenzielle genetische Voraussetzungen für Depressionsentwicklung mit<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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