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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Cestar I: Demenz 433<br />

EINLEITUNG<br />

Demenz ist ein Syndrom, bei dem es durch verschiedene Erkrankungen o<strong>der</strong> Verletzungen<br />

des Gehirns zu einer progressiven und globalen Abnahme <strong>der</strong> kognitiven Funktionen kommt.<br />

Der Erkrankte wird somit völlig unfähig zu gewöhnlichen Aktivitäten, die er sonst jeden Tag<br />

ausgeführt hat. Die Abnahme <strong>der</strong> Gedächtniskraft ist das charakteristischste und deutlichste<br />

Merkmal <strong>der</strong> Erkrankung und wird früher o<strong>der</strong> später neben an<strong>der</strong>en kognitiven Fähigkeiten<br />

(Aufmerksamkeit, Sprache, Sicht-Raum-Wahrnehmung, Verständlichkeit, Rechen- und<br />

Lernfähigkeiten, Urteilsfähigkeit) auch die Motivation einschränken und somit die<br />

Geistesverfassung und die gesamte Persönlichkeit beeinflussen (1). Bei den Patienten<br />

verursacht sie daher Ungewissheit und Unsicherheit und führt damit zu Passivität und dem<br />

Verlust von sozialen Kontakten. Mit dem Fortschreiten <strong>der</strong> Krankheit werden sie auch<br />

körperlich schwächer, sie sind nicht mehr fähig, Alltagssituationen zu bewältigen, und werden<br />

zunehmend von an<strong>der</strong>en abhängig (2).<br />

Demenz kann zwar in je<strong>der</strong> Altersgruppe auftreten, am häufigsten ist sie jedoch bei älteren<br />

Menschen. Von daher besteht die Gefahr, dass das Problem <strong>der</strong> Demenzkrankheit mit<br />

steigen<strong>der</strong> Lebenserwartung immer akuter wird.<br />

Einigen Angaben zufolge erkranken etwa 1 % <strong>der</strong> Menschen vor dem 65., 5-10 % nach dem<br />

65. und bis 20 % nach dem 80. Lebensjahr. Von den über 90-Jährigen sind bereits 60 %<br />

betroffen. Demenz ist auch einer <strong>der</strong> Hauptgründe für die Einweisung älterer Menschen in<br />

Altersheime und ähnliche Pflegeinstitutionen (3,4).<br />

Demenz wird durch zahlreiche Krankheiten und Verletzungen verursacht, <strong>der</strong> häufigste Grund<br />

ist aber die Degenerationskrankheit Alzheimer. Die Krankheit hat verschiedene<br />

Erscheinungsformen: Alzheimer- o<strong>der</strong> Nicht-Alzheimer-Typus, corticale und subcorticale<br />

Demenz, reversible und irreversible sowie die häufige und seltene Demenz (4).<br />

ÄTIOLOGIE<br />

Mehr als hun<strong>der</strong>t verschiedene Krankheiten können <strong>der</strong> Grund für eine Demenzerkrankung<br />

sein: degenerative neurologische Störungen (Alzheimer-Krankheit), vaskuläre Störungen<br />

(multiple Gehirnschläge), vererbbare Krankheiten (Huntington-Krankheit),<br />

Infektionskrankheiten (HIV/AIDS), Stoffwechselkrankheiten (Schilddrüsenunterfunktion,<br />

Vitamin B12 Mangel), strukturelle Gehirnschädigungen (subduralers Hämatom,<br />

Hydrocephalus), verschiedene Toxine (Blei), Medikamente, Verletzungen … Einige davon<br />

verursachen ein langsames Abschwächen <strong>der</strong> kognitiven Funktionen, das jedoch durch<br />

entsprechende Behandlung geheilt o<strong>der</strong> wenigstens aufgehalten werden kann. In diesen Fällen<br />

spricht man von <strong>der</strong> so genannten reversiblen Demenz. Demenz kann auch eine Folge<br />

mehrerer Krankheiten sein; dann spricht man von einer Mischform <strong>der</strong> Demenz.<br />

ALZHEIMER-KRANKHEIT<br />

Alzheimer ist in den hoch entwickelten Län<strong>der</strong>n die häufigste Form <strong>der</strong> Demenz, auf sie<br />

entfallen 50 % aller Demenz-Fälle. Dabei handelt es sich um eine degenerative<br />

Gehirnschädigung. In den meisten Fällen tritt die Krankheit nach dem 60. Lebensjahr auf,<br />

frühere Formen sind eher genetisch bedingt und verlaufen viel schneller (6).<br />

Eine sehr typische Eigenschaft für die Alzheimer-Krankheit ist <strong>der</strong> schleichende Anfang,<br />

später kommt es zu einer stufenweise progressiven Deterioration bzw. Verschlimmerung. Die<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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