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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Dorič M: Patient mit Urostoma 345<br />

DIE VORBEREITUNG DES PATIENTEN AUF DIE OPERATION<br />

Für die ganze Vorbereitung des Patienten auf den operativen Eingriff sind psychische,<br />

physische und administrative Vorbereitungen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Wie <strong>der</strong> Patient körperlich vorbereitet sein soll, hängt von dem geplanten operativen Eingriff<br />

ab. Wir können zwischen allgemeiner und gezielter körperlicher Vorbereitung unterscheiden,<br />

die Letztere wird normalerweise auf dem Tag vor <strong>der</strong> Operation eingesetzt. Die psychische<br />

Vorbereitung ist aus <strong>der</strong> Sicht des Patienten jedoch die wichtigste.<br />

Die Krankheit, die Hospitalisierung und <strong>der</strong> operative Eingriff sind für jeden einzelnen<br />

Patienten, wegen psychosozialer und physischer Faktoren, ein individuelles Ereignis. Für den<br />

Patienten ist die Operation eine mehr o<strong>der</strong> weniger belastende Erfahrung. Die Operation<br />

verursacht physisches und psychisches Stressverhalten, gleichzeitig löst sie auch einen<br />

sozialen Stressmechanismus aus, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Familie und den Patienten Anpassung auf<br />

zwischen- und langzeitige Verän<strong>der</strong>ungen verlangt (2).<br />

Sorge und Angst sind die normalen psychischen Reaktionen auf Stress. Der Patient befindet<br />

sich in einem Mosaik aus Stress – er wechselt die Umgebung, er hat Sorgen vor neuen<br />

unbekannten Situationen, er verliert teilweise die Kontrolle vor Selbstbestimmung (Verlust<br />

<strong>der</strong> Autonomie), Abwesenheit <strong>der</strong> engeren Angehörigen… (2).<br />

Vor <strong>der</strong> Operation muss <strong>der</strong> Patient auf die Verän<strong>der</strong>ung auf das Leben mit einem Urostoma<br />

vorbereitet werden.<br />

VORBEREITUNG DES PATIENTEN AUF DIE VERÄNDERTE KÖRPERGESTALT<br />

Es gibt verschiedene Sichten über das körperliche Selbstbewusstsein. Ich persönlich ziehe die<br />

von Chilton vor: »Die Körpergestalt hat einen wichtigen Anteil bei Selbstverständnis. Wie<br />

sich <strong>der</strong> Mensch fühlt, ist stark mit dem, was er über seinen Körper denkt, verbunden. Das ist<br />

<strong>der</strong> am meisten sehbare Teil des Menschen und steht auch im Mittelpunkt <strong>der</strong> menschlichen<br />

Wahrnehmung. Das körperliche Abbild ist eine Summe bewusster und unbewusster Sichten<br />

einer Einzelperson über seinen Körper (3).« Bei dem dürfen wir nicht vergessen, dass <strong>der</strong><br />

Mensch ein soziales Wesen ist. Was bedeutet, dass seine Selbstauffassung auch von dem<br />

sozialen Netz, in dem er sich befindet, abhängt.<br />

Wir können nicht erwarten, dass <strong>der</strong> Patient seine verän<strong>der</strong>te Körpergestalt schon in <strong>der</strong> Zeit<br />

<strong>der</strong> Hospitalisierung annimmt. Dafür braucht er Zeit und Schutz zu Hause. Ihm müssen<br />

Gespräche über seine »Ängste« mit Medizinschwestern, Chirurgen o<strong>der</strong> einen enterostomalen<br />

Therapeuten ermöglicht werden.<br />

GEGENÜBERSTELLUNG DES PATIENTEN MIT DER DIAGNOSE<br />

Einige Patienten haben entwe<strong>der</strong> noch nie was über Stoma gehört, o<strong>der</strong> sie kennen nur<br />

jemanden mit Stoma und sind darüber schockiert. Als ihnen erzählt wird, dass sie ein<br />

Urostoma benötigen, reagieren sie mit Ekel und Wi<strong>der</strong>stand. Einige aber wollen darüber, bis<br />

zur <strong>der</strong> Verwirklichung des Urostoma, nichts wissen und auch nicht darüber sprechen.<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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