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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Rajh S: Drogensucht 256<br />

EINLEITUNG<br />

Sucht stellt ein großes Problem <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft dar. Die Flucht in eine imaginäre<br />

Welt, die die Sucht bringt, zog den Menschen schon immer, <strong>der</strong> müde von alltäglichen<br />

Anstrengungen und Sorgen ist, an. Der Mensch sucht schon bereits Tausenden Jahren einen<br />

Ausgang aus den alltäglichen Problemen verursacht durch den Missbrauch von Alkohol,<br />

Tabak und Opium. Aber die imaginäre Welt ist nicht immer ideal. Der Süchtige gerät schnell<br />

in die für ihn unlösbaren Nöte, psychische, körperliche, seelische und finanzielle<br />

Schwierigkeiten. Diese Seminararbeit wurde verfasst, weil einem breiteren Fach- Publikum<br />

die Problematik vorgestellt werden sollte, die eine Therapie des Drogensüchtigen erfor<strong>der</strong>lich<br />

macht. Ebenso werden in dieser Seminararbeit einige notwendige Zustände, die je<strong>der</strong><br />

Spezialist <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> o<strong>der</strong> je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Spezialist kennen sollte, beschrieben.<br />

SUCHTDEFINITION<br />

Die Sucht (-), f., krankhafte Anhänglichkeit von einer psychoaktiven Substanz<br />

beziehungsweise Aktivität, die <strong>der</strong> Betroffene ohne Hilfe nicht abbrechen kann, obwohl er<br />

ihre Schädlichkeit einsieht (1).<br />

Wenn wir den Begriff Sucht hören, erfüllt uns dieser mit gemischten Gefühlen.<br />

Normalerweise verursacht dieses Wort Unbehagen und Angstgefühle. Wenn man die<br />

erschütternden Artikel in <strong>der</strong> Tagespresse verfolgt, in denen man über Gewaltausbrüche <strong>der</strong><br />

Männer gegenüber Frauen aufgrund unheilbarer Alkoholsucht liest, werden solche Gefühle<br />

hervorgerufen. O<strong>der</strong> auch durch den Anblick abgemagerter und verfallener Drogensüchtiger,<br />

die ihre Tage auf <strong>der</strong> Straße verbringen und für die tägliche Dosis des Rausches bereit sind zu<br />

stehlen, lügen und sogar zu töten. (2)<br />

Mit dem Suchtproblem haben sich bis heute viele Soziologen, Psychologen, Anthropologen,<br />

Psychiatern, Ärzte usw. beschäftigt. Den Begriff Abhängigkeit, in unserem Beispiel von einer<br />

psychoaktiven Substanz, hat bereits im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t Rush, <strong>der</strong> Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

amerikanischen Psychiatrie, zum ersten Mal verwendet. Eine genaue fachliche Definition, die<br />

voll und ganz die Sucht beschreibt, existiert nicht. Einige <strong>der</strong> Definitionen sind am Folgenden<br />

angeführt:<br />

„ Die Sucht ist eine Krankheit, die Menschenkörper, Psyche, Beziehungen mit Menschen und<br />

die Fähigkeit für ein produktives Leben min<strong>der</strong>t. Sie umfasst das komplexe Verhalten des<br />

süchtigen Menschen, das Verhalten, von dem er sehr gut weißt, dass es ihm schadet, aber er<br />

wie<strong>der</strong>holt es und kann nicht darauf verzichten, weil er sonst eine Abstinenzreaktion erleiden<br />

würde.“ (4)<br />

„Der Begriff Sucht kann sehr breit definieret werden. Etwas geschieht im Menschen, man<br />

wird von bestimmten Substanzen und Gewohnheiten abhängig, so, als man von ihnen wahre<br />

Freude, sogar Erlösung erwartet und alles an<strong>der</strong>e ist dabei unwichtig. Weil die Erlősung<br />

nicht kommt und nicht kommen kann, greift <strong>der</strong> Süchtige immer öfter nach solchen<br />

Substanzen, wobei er allerdings in eine Sackgasse gerät.<br />

„ Die Sucht ist das physische Bedürfnis nach einer Substanz. Auch wenn die Verwendung<br />

dieser Substanzen keine physische Sucht bildet, besteht die Möglichkeit, dass es bei einigen<br />

Menschen zu vermehrter Nutzung beziehungsweise zum Missbrauch kommt, weil diese Stoffe<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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