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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Babič M: Impotenz 324<br />

Phimose ausschließen zu können, kann die klinische Untersuchung bei <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong><br />

Patienten auf eine Blutdruckmessung und Untersuchung <strong>der</strong> Genitalien beschränkt werden.<br />

Bei einer Untersuchung des Herz-Kreislaufsystems muss auf den Blutdruck und den Puls<br />

geachtet werden, da sie durch die Hypertonie, die ishemische Herzkrankheit o<strong>der</strong> periphere<br />

Kreislauferkrankung beeinflusst werden können. Liegt eine neurologische Ursache vor,<br />

können verschiedene Reflexe geprüft werden, mit Hilfe <strong>der</strong>er die Aktivität <strong>der</strong><br />

Rückenmarksneurone eingeschätzt werden kann. Der Analreflex wird durch das<br />

Bestreichen/Sticheln <strong>der</strong> Afterhaut geprüft und führt zur Kontraktion des Musculus sphincter<br />

ani externus, was auf eine normale Tätigkeit des Rückenmarks im Segment S2-S4 deutet. Die<br />

Prüfung des Bulbokavernosusreflexes erfolgt durch das Einführen eines Fingers in den After<br />

des Patienten. Dabei kann während des Drückens an <strong>der</strong> Eichel des Penis eine Kontraktion<br />

des Analsphinkters und des Musculus bulbocavernosus erfühlt werden.<br />

LABORUNTERSUCHUNGEN<br />

Bei Verdacht auf eine erektile Dysfunktion muss bei jedem Patienten <strong>der</strong> Nüchternblutzucker<br />

gemessen werden. Somit kann eine sehr häufige Ursache für die Impotenz – Diabetes –<br />

bestätigt o<strong>der</strong> ausgeschlossen werden.<br />

Alle weiteren Untersuchungen werden nach reiflicher Überlegung und unter Berücksichtigung<br />

des klinischen Status durchgeführt. Einige Autoren raten dazu, allen an <strong>der</strong> ED erkrankten<br />

Patienten den Testosteron- und Prolaktinspiegel im Serum zu bestimmen. Bei niedrigem<br />

Ausgangswert des Testosterons sollten beim Patienten noch <strong>der</strong> LH- und FSH-Spiegel<br />

bestimmt werden, um die testikuläre Dysfunktion von <strong>der</strong> Hypothalamus-Hypophyse-<br />

Dysfunktion unterscheiden zu können. Im Falle eines erhöhten Prolaktinwertes müssen <strong>der</strong><br />

Hypothalamus und die Hypophyse geröntgt werden (2).<br />

BEHANDLUNG<br />

Es ist wichtig, dass <strong>der</strong> Patient dazu motiviert wird, einen gesunden Lebensstiel anzustreben.<br />

Er sollte körperlich aktiv sein, bei Hyperlipidämie eine Diät halten, das Rauchen aufgeben,<br />

den Alkoholkonsum reduzieren und Stress vermeiden.<br />

Folgende Behandlungsmethoden können angewandt werden:<br />

� psychosexuelle Beratung,<br />

� perorale Behandlung mit Phosphodiesterase-Hemmern (Sildenafil, Tadalafil,<br />

Vardenafil),<br />

� intrakavernöse Injektion von Alprostadil,<br />

� transurethrale/intaurethrale Applikation von Alprostadil,<br />

� Vakuum-Erektionshilfen als ein eigenständiges Hilfsmittel o<strong>der</strong> in Kombination mit<br />

einem elastischen Ring,<br />

� die Implantation einer Penisprothese.<br />

Alle Behandlungsmethoden haben ihre Vor- und Nachteile hinsichtlich <strong>der</strong> Erschwinglichkeit,<br />

<strong>der</strong> Effizienz, <strong>der</strong> Kontraindikationen, <strong>der</strong> Nebenwirkungen und <strong>der</strong> Annehmbarkeit für den<br />

Patienten. Bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Behandlungsmethode muss die Ursache für die ED berücksichtigt<br />

werden (2). Wenn <strong>der</strong> Verdacht auf eine psychisch bedingte ED besteht, wird ein Besuch<br />

beim Psychiater empfohlen, am besten bei einem Subspezialisten für Sexualtherapie.<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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