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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Crnčić D: Depression 386<br />

<strong>der</strong> Depressionsbehandlung selten nötig. Man verwendet sie in Fällen, wenn die<br />

Hauptprobleme, die zur Depression führen, Kontaktunfähigkeit beziehungsweise mit<br />

Sinnessuche verbundene Probleme sind. Die Patienten erkennen durch das Gespräch<br />

mit dem Therapeuten ihre Probleme und lernen sie zu lösen. Der<br />

„Verhaltenstherapeut“ hilft den Patienten ihre negativen Denk- und Verhaltensmuster,<br />

die zu <strong>der</strong> Pathogenese verholfen haben, o<strong>der</strong> die die Folge <strong>der</strong> Depression sind, zu<br />

verän<strong>der</strong>n. Es ist wichtig, dass auch Angehörige in die Therapie miteinbezogen<br />

werden.<br />

Elektrische/elektromagnetische Stimulation ist eine sichere und wirksame Methode.<br />

Es ist noch nicht völlig bekannt, auf welche Art und Weise diese Methode<br />

funktioniert, wichtig ist aber, dass sich die Symptome <strong>der</strong> Krankheit verringern.<br />

Höchstwahrscheinlich wirkt sie auf den Neurotransmitterebenen im Gehirn. Die<br />

wichtigste Nebenwirkung ist Geistesverwirrung, die ein Paar Minuten<br />

beziehungsweise Stunden dauern kann. Einige Menschen haben auch kurzdauernde<br />

Gedächtnisverluste erlebt. Die elektrische/elektromagnetische Stimulation wird<br />

meistens bei Patienten angewendet, die auf die Therapie mit den Antidepressiva nicht<br />

reagieren, und bei denen ein hoher Grad <strong>der</strong> Suizidalität festgestellt wird. Bei älteren<br />

Menschen mit <strong>der</strong> schweren Form <strong>der</strong> Depression, die wegen Herzkrankheiten die<br />

Antidepressiva nicht einnehmen dürfen, stellt die elektrische/elektromagnetische<br />

Stimulation neben <strong>der</strong> Psychotherapie die einzige Möglichkeit <strong>der</strong> Behandlung dar,<br />

wird aber in Slowenien nicht ausgeübt.<br />

Die Lichttherapie hilft beson<strong>der</strong>s bei jenen, die an saisonbedingten<br />

Depressionsstörungen leiden. Es handelt sich um wie<strong>der</strong>holende sich<br />

Depressionszustände, die immer in bestimmten Jahreszeiten auftreten, meistens wenn<br />

die Tage kürzer werden (Herbst und Winter). Dann sind Menschen weniger Stunden<br />

dem Sonnenlicht ausgesetzt. So kommt es zur erhöhten Melatoninproduktion,<br />

Produktion des Hormons, das Schläfrigkeit und Depressionsstimmung verursacht. Vor<br />

allem empfehlenswert ist die Morgenbehandlung mit beson<strong>der</strong>em Lichttyp, die die<br />

Melatoninproduktion verringert und so die Probleme abschafft.<br />

WIE KANN SICH DER PATIENT SELBST HELFEN?<br />

Vertrauen gegenüber seinen Arzt: es ist wichtig, dass die Patienten mit ihrem Arzt über ihre<br />

Probleme reden, dass sie ihm ihre Krankheiten, Befinden und Sorgen anvertrauen, dass sie ihn<br />

Fragen, was sie bei bestimmter Krankheit interessiert. Der Arzt beurteilt nach dem Gespräch<br />

mit dem Patienten die Probleme, verschreibt das entsprechende Medikament und gibt genaue<br />

Anweisungen zur Medikamenteneinnahme.<br />

Mit <strong>der</strong> Behandlung möglichst schnell zu beginnen: es ist wichtig mit <strong>der</strong> Behandlung<br />

nicht zu zögern. Es wird eine größere Wirksamkeit erzielt, wenn man mit <strong>der</strong> Behandlung<br />

früh genug anfängt. Wichtig ist auch, dass die Patienten keine Angst vor den Antidepressiva<br />

haben, denn die machen nicht abhängig und auch die Nebenwirkungen sind großenteils nicht<br />

gefährlich.<br />

Positive Denkweise: man vergisst die Krankheit am leichtesten, wenn man sich mit<br />

angenehmen Tätigkeiten und Gesprächen mit Verwandten und Freunden ablenkt. Es ist<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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