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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Šivic U: Übergang von Tabletten auf Insulin 226<br />

Seine Familienangehörigen sind sehr wichtig (7), denn <strong>der</strong> Patient kommt wie<strong>der</strong> zurück zu<br />

ihnen. Es ist wichtig, ob er erklären will, wie es jetzt mit ihm weiter gehen wird, und ob er zu<br />

Hause gefragt wird, was das bedeutet. Vielleicht kennt <strong>der</strong> Diabetologe den Patienten nicht so<br />

gut, dass er über seine Eigenschaften und Umstände Bescheid weiß, die ihm bei seiner<br />

Behandlung helfen können und an<strong>der</strong>e, die das verhin<strong>der</strong>n können. Der Allgemeinarzt kennt<br />

den Patienten und seine Familienangehörigen besser, deswegen kann er auch wirksamer<br />

helfen. Die Familienangehörigen können aber die wirksamste Hilfe und Unterstützung o<strong>der</strong><br />

aber auch die größte Gefahr darstellen, dass die Behandlung nicht nach Plan verläuft (7).<br />

ÜBERGANG VON TABLETTEN AUF INSULIN UND DER ARZT<br />

Für den Diabetologen ist <strong>der</strong> Übergang von Tabletten auf Insulin ein Moment, in dem er den<br />

Patienten for<strong>der</strong>t und sich mit <strong>der</strong> bisherigen Behandlung und Planung <strong>der</strong> zukünftiger<br />

auseinan<strong>der</strong>setzt. Er kann dem Patienten eine Schule für Diabetes empfehlen. Solche<br />

Ausbildungstreffen ermöglichen einen baldigen Übergang von Tabletten auf Insulin und<br />

helfen den Patienten zur Einführung in diese Behandlungsart mit Hilfe vom befähigten<br />

Pflegepersonal. Die Schule hilft die meisten Ängste und Unsicherheiten <strong>der</strong><br />

Dosierungstechniken abzuschaffen, auch bei <strong>der</strong> Insulindosierung, und ermöglicht Treffen mit<br />

an<strong>der</strong>en Patienten.<br />

Der Übergang kann ein Moment des sorgfältigen Blicks auf die bisherige Behandlung seitens<br />

des Diabeloges sein. Für den Arzt ist es schwer zu beurteilen, wie die Ausdauer, die<br />

Anstrengungen bei <strong>der</strong> Behandlung und das Patientenvertrauen in seine fachlichen<br />

Entscheidungen waren, aber es ist richtig, dass er betont, sie seien notwendig. Beim Übergang<br />

von Tabletten auf Insulin kann die bisherige Behandlung des Patienten angeschaut werden.<br />

Wie klar er ihm die Notwendigkeit im Bereich <strong>der</strong> Ernährung, Aktivität und Körpergewicht<br />

vorgestellt hat, wie oft er ihn davor gewarnt hat und ihn zum Nachdenken über seine<br />

Gewohnheiten angeregt hat. Ein wichtiger Faktor für die Verzögerung des Typ-2-Diabetes ist<br />

die Folgerichtigkeit <strong>der</strong> nicht-pharmakologischen Maßnahmen und Medikamenteneinnahme.<br />

Die Inkonsequenz wird vom Patienten gewöhnlich verneint (8). Der Diabetologe hat die<br />

Möglichkeit das Nachdenken beim Patienten anzuregen, wie die Behandlung verläuft und was<br />

man verbessern könnte. Das wäre eine Initiative für aktive Planung und Ausübung <strong>der</strong><br />

Behandlung. Ähnliche Fragen können auch beim Allgemeinarzt auftauchen, wenn er die<br />

Behandlung eines Patienten übernimmt.<br />

Der Diabetologe stellt die Insulindosierung und Dosierungszeit fest. Somit wird <strong>der</strong><br />

Aufenthalt im Krankenhaus abgeschlossen, die folgende Behandlung umfasst neben <strong>der</strong><br />

regelmäßigen Insulindosierung auch alle nicht-pharmakologische Maßnahmen. Der<br />

Diabetologe schreibt einen Entlassungsschein, was ein Kommunikationsmittel mit dem<br />

Allgemeinarzt ist. Dieser beginnt jedoch bereits früher mit einer Überweisung zum<br />

Spezialisten o<strong>der</strong> durch das Informieren des Allgemeinarztes über eine Aufnahme ins<br />

Krankenhaus, wenn es sich um eine Notaufnahme handelt und <strong>der</strong> Übergang von Tabletten<br />

auf Insulin nicht vorgesehen war. Der Allgemeinarzt muss sich jetzt entscheiden, ob er die<br />

Behandlung übernehmen wird o<strong>der</strong> er sie voll und ganz den Diabetologen überlassen wird.<br />

Das hängt vom Krankheitsverlauf ab, von <strong>der</strong> Erfahrung des Arztes und seinem Wissen über<br />

Insulinbehandlungen. Eine Behandlung des Typ-2-Diabetes zu führen, bedeutet auch die<br />

Zusammenarbeit verschiedenen Menschen. „Die Behandlung dieser Krankheit beruht auf<br />

aktiver Zusammenarbeit zwischen dem Patienten, seiner Familie und den<br />

Gesundheitspersonal (8).“ Es handelt sich um eine multidisziplinäre Teamarbeit, bei welcher<br />

Allgemeinarzt, Diabetologe, Gemeindeschwester, Diätassistent, Pedikürspezialist,<br />

Sozialarbeiter und Psychologe zusammen arbeiten sollen (9). Ein Kommunikationsmittel<br />

zwischen den Diabetologen und dem Allgemeinarzt, das regelmäßig verwendet wird, ist eine<br />

Überweisung des Allgemeinarztes zum Diabetologen und ein Bericht des Diabetologen über<br />

den Krankenhausaufenthalt, <strong>der</strong> auch Anweisungen für den Allgemeinarzt umfasst.<br />

Unmittelbare Möglichkeiten sind auch ein Besuch des Allgemeinarztes im Krankenhaus und<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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