Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Kovše M, Kozoderc B: Migräne 414
oder solche, die jeden Tag vorkommen, sind nicht migränös, vielmehr wird es sich da um
gemischte Typen von Migräne und Kopfschmerzen vom Spannungstyp, um symptomatische
Kopfschmerzen oder um Nebenwirkungen von Medikamenten handeln (4).
DIAGNOSE
Diagnosestellung
Eine gute Anamnese beim ersten Kontakt mit dem Patienten ist Grundvoraussetzung für eine
erfolgreiche Behandlung. Zur Abgrenzung des Migränekopfschmerzes von anderen
Kopfschmerzarten gibt es den Fragebogen „ID Migrain“. Der Patient wird nach den
Eigenschaften des Kopfschmerzes befragt, vor allem nach Dauer, Häufigkeit, Stärke,
Lokalisation und Schmerztyp sowie nach der Häufigkeit der Migräneerkrankungen in der
Familie. Auch nach den begleitenden Symptomen muss gefragt werden: nach visuellen (z.B.
Sehausfälle, Blitze, Linien und Punkte im Sichtfeld) und sensorischen (z.B. Parästhesie), nach
Übelkeit und Erbrechen und neurologischen Störungen (z.B. Sprach- und
Koordinationsstörungen). Ferner sind Aussagen über die Auslösungsfaktoren wichtig: bei
Frauen über ihren Menstruationszyklus, über körperliche Aktivitäten, über Essen und
Getränke, die auf den Kopfschmerz Einfluss haben könnten. Da sich die meisten Patienten vor
dem Hausarztbesuch selbst mit rezeptfreien Medikamenten behandeln, ist es sehr wichtig zu
wissen, welche Medikamente der Patient schon eingenommen hat, in welchen Mengen und
mit welcher Wirkung (5). Um den Einfluss der Kopfschmerzen auf Arbeit, Familienleben und
Freizeit der Patienten ermitteln zu können, werden die Fragebogen MIDAS (Genaueres bei
der Bewertung des Behandlungserfolges) und HIT-6 (Genaueres bei der Feststellung von
Subtypen der Kopfschmerzen) verwendet.
Der Patient muss klinisch untersucht werden, wobei alle anderen Kopfschmerzarten durch
schon bekannte anamnesische Daten ausgeschlossen werden müssen.
Fragebogen
FRAGEBOGEN „ID MIGRAIN“ (6):
Haben Sie in den letzten drei Monaten im Bezug auf Ihre Kopfschmerzen Folgendes
feststellen können:
1. Mir war übel und ich musste mich fast übergeben. JA – NEIN
2. Ich fühlte Übelkeit im Magen. JA – NEIN
3. Mich störte das Licht (viel mehr als wenn ich keine Kopfschmerzen habe). JA – NEIN
4. Ich war wegen meiner Kopfschmerzen mindestens 1 Tag lang bei der Arbeit, dem
Lernen oder bei anderen Tätigkeiten eingeschränkt. JA – NEIN
FRAGEBOGEN MIDAS (6):
ANWEISUNG: Beim Beantworten der Fragen müssen alle Kopfschmerzen binnen der letzten
drei Monate berücksichtigt werden. Wenn Sie sich mit einer Aktivität nicht beschäftigt haben,
dann tragen Sie an der entsprechenden Stelle eine Null (0) ein.
1. An wie vielen Tagen konnten Sie in den letzten drei Monaten bei der Arbeit oder beim
Unterricht nicht anwesend sein? (Wenn Sie nicht mehr zur Schule gehen oder nicht
berufstätig sind, tragen Sie bitte eine Null (0) ein.)
2. An wie vielen Tagen war Ihre Leistung am Arbeitsplatz oder im Unterricht wegen
Kopfschmerzen auf die Hälfte oder sogar mehr reduziert? (Die Anzahl der Tage aus
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008