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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Rožič S: Hippotherapie 294<br />

EINLEITUNG<br />

Hippotherapie ist eine beson<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong> Physiotherapie, die zusätzlich zur klassischen<br />

Physiotherapie durchgeführt und von einem Facharzt verordnet wird (1,6). Das Pferd (griech.<br />

Hyppos) dient dabei als Medium für die Übertragung <strong>der</strong> Bewegung in <strong>der</strong> Gangart Schritt.<br />

Die Schwingungsimpulse werden über den Pfer<strong>der</strong>ücken auf den Patienten übertragen und<br />

ähneln dem Bewegungsmuster des menschlichen Gangs. (1,7).<br />

Das Reiten und <strong>der</strong> Einsatz des Pferdes in therapeutischen Prozessen sind Aktivitäten, die<br />

wegen <strong>der</strong> positiven Einflüsse auf die psychosozialen Fktionen und Funktionen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Bewegung überall auf <strong>der</strong> Welt verbreitet sind. In den letzten zwei Jahrzehnten sind sich<br />

die Therapieteams einig, dass Tiere im Rehabilitationsprozess eine bedeutende Rolle spielen.<br />

Deshalb werden sie regelmäßig in die therapeutische Behandlung von Personen mit<br />

motorischen, sensorischen o<strong>der</strong> sensomotorischen Störungen einbezogen. Einer behin<strong>der</strong>ten<br />

Person ermöglichen sie eine physische, soziale, kognitive so wie eine emotionale<br />

Entspannung bzw. einen Fortschritt (2,7).<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Medizin besteht schon lange nicht mehr nur in <strong>der</strong> Erhaltung des Lebens,<br />

son<strong>der</strong>n auch in <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität. Eine wichtige Rolle dabei spielt die<br />

Rehabilitation von Behin<strong>der</strong>ten, <strong>der</strong>en Ziel es ist die Behin<strong>der</strong>ten in das tägliche Leben, die<br />

Arbeit, Gesellschaft und in das Umfeld zu integriert. Um dieses Ziel erreichen zu können,<br />

versucht die Krankengymnastik die gestörten Funktionen aufs Neue herzustellen und zu<br />

verbessern.<br />

GESCHICHTE DER HIPPOTHERAPIE<br />

Theodor Quellmalz hat im Jahr 1735 aus Leipzig über das therapeutische Reiten wie von<br />

einer gesunden aufs Neue erfundenen Bewegung berichtet. Eine <strong>der</strong> ersten Studien über die<br />

Bedeutung des Reitens bei Therapien verschiedener Krankheiten wurde von Chassigne<br />

durchgeführt (1875). Die größte Wirksamkeit zeigt sich bei Patienten mit Hemiplegie,<br />

Querschnittlähmungen und an<strong>der</strong>en neurologischen Erkrankungen (7).<br />

Im Jahr 1792 hat man in England angefangen, Pferde für die Behandlung von psychisch<br />

Behin<strong>der</strong>ten einzusetzen, um so den Verbrauch von Medikamenten zu verringern und zur<br />

Unterhaltung <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ten (7).<br />

Liz Harter hat im Jahr 1943 in Dänemark das erste Mal den Einsatz des Pferdes für<br />

therapeutische Zwecke vorgestellt. Sie hat die positiven Auswirkungen des Reitens an sich<br />

selbst bzw. an ihren gelähmten unteren Extremitäten verfolgt und die Resultate auch<br />

veröffentlicht. Aber den meisten Anklang fand bestimmt ihre silberne Medaille bei den<br />

olympischen Spielen in Helsinki im Jahr 1952, wo sie trotz Bewegungsstörungen wegen<br />

Poliomyelitis den zweiten Platz belegte (7).<br />

Nach dem Jahr 1970 hat sich die Verwendung des Pferdes für therapeutische Zwecke rasch<br />

verbreitet.<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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