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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Špilak M: Organspende 233<br />

Patienten mit schweren Hirnschädigungen verfügt. Der dritte Arzt durchführt eine apparative<br />

Untersuchung.<br />

Falls ein Patient ein potenzieller Organspen<strong>der</strong> nach dem Tode ist, darf <strong>der</strong> Arzt, <strong>der</strong> dem<br />

Entnahme- o<strong>der</strong> Transplantationsteam angehört o<strong>der</strong> irgendwelches Interesse für die<br />

Organentnahme von den Verstorbenen hat, an <strong>der</strong> formalen Feststellung des Hirntodes nicht<br />

teilnehmen.<br />

Ist das Verfahren zur Feststellung des Hirntodes zuverlässig?<br />

Das Verfahren zur Feststellung des Hirntodes ist zuverlässig. Angesichts <strong>der</strong> Zuverlässigkeit<br />

des Verfahrens werden die Untersuchungen zur Feststellung des Hirntodes durch zwei<br />

unabhängige Ärzte zu zwei verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt. Zusätzlich muss sich<br />

auch eine eindeutige apparative Untersuchung <strong>der</strong> Hirnfunktion und Hirndurchblutung<br />

durchführen lassen.<br />

GESPRÄCH MIT DEN ANGEHÖRIGEN ÜBER DIE POTENZIELLE ORGAN- UND<br />

GEWEBESPENDE<br />

Nach <strong>der</strong> Feststellung des Hirntodes und nach <strong>der</strong> Benachrichtigung <strong>der</strong> Angehörigen folgt<br />

das Gespräch über die potenzielle Organ- und Gewebespende. Solche Besprechung wird von<br />

einem Transplantationskoordinator geleitet, <strong>der</strong> aber nicht ein Mitglied <strong>der</strong> Kommission zur<br />

Feststellung des Hirntodes sein darf. Möglicherweise ist beim Gespräch auch <strong>der</strong> behandelnde<br />

Arzt des Verstorbenen anwesend.<br />

Der Zeitpunkt des Gesprächs liegt kurz nach <strong>der</strong> Benachrichtigung <strong>der</strong> Angehörigen über den<br />

Tod einer ihnen nachstehenden Person. Weil die Angehörigen noch tief erschüttert sind, sind<br />

<strong>der</strong> Anfang des Gesprächs und die Kommunikation von großer Bedeutung. Über das Thema,<br />

wie sich ein solches Gespräch leiten lässt und worüber gesprochen werden soll, gibt es<br />

zahlreiche Empfehlungen. Es ist von größter Bedeutung, dass man die Familie über den<br />

Rechtsanspruch auf den Wi<strong>der</strong>spruch gegen eine Organentnahme informiert. Trotzdem sollte<br />

man sie dazu nicht för<strong>der</strong>n.<br />

Die Willensfreiheit kennzeichnet die Grundlage unseres Rechtsystems und Lebens. Jedoch<br />

bleibt <strong>der</strong> Wille des Verstorbenen zur postmortalen Organspende oft verborgen.<br />

Möglicherweise hat eine Person ihre Bereitschaft ein Organ spenden zu wollen noch nicht<br />

bekundet, weil <strong>der</strong> Tod sie zu schnell ereilte o<strong>der</strong> sie die Verfahren für die Zustimmung bzw.<br />

den Wi<strong>der</strong>spruch gegen eine Entnahme nicht kannte. Aus diesem Grund regelt man die<br />

Organentnahme nach dem Inkrafttreten des ZOPDCT mit dem System <strong>der</strong> mutmaßlichen<br />

Zustimmung. Dieses System setzt voraus, dass die menschliche Solidarität die<br />

Organentnahme nach dem Tode för<strong>der</strong>t. Um den Mitmenschen zu helfen, sollen die<br />

Menschen bereit sein ihre Organe nach dem Tode zu spenden. Trotzdem darf diese<br />

Voraussetzung nicht als generell betrachtet werden, es sei denn, ein potenzieller Spen<strong>der</strong><br />

könnte zu Lebzeiten einer Spende wi<strong>der</strong>sprechen.<br />

Ist <strong>der</strong> Wille des Verstorbenen unbekannt, sollen die Angehörigen nach dem Willen des<br />

Verstorbenen befragt werden. Gibt es keine eindeutige Antwort, muss über die Einwilligung<br />

des Verstorbenen in eine Organspende aufgrund ihres bzw. seines Charakters und<br />

Verhältnisses zur Organspende entschieden werden.<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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