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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Jelenc M: Kolorektales Karzinom und die Behandlung <strong>der</strong> Patienten 17<br />

DAS LEBEN VON PATIENTEN MIT KÜNSTLICHEM<br />

DARMAUSGANG – STOMA<br />

GANZHEITLICHE REHABILITATION UND DAS AKZEPTIEREN DES NEUEN<br />

ZUSTANDES<br />

Das Ziel <strong>der</strong> Rehabilitation ist die Wie<strong>der</strong>aufnahme eines erfüllenden und aktiven Lebens des<br />

Wie<strong>der</strong>genesenen (3). Die Rehabilitation des Patienten bedeutet nicht nur dem Patienten den<br />

Umgang mit seinem Stoma beizubringen, son<strong>der</strong>n ihn auf sein weiteres Leben vorzubereiten,<br />

damit er auf ähnliche Weise zurecht kommen kann, wie vor <strong>der</strong> Erkrankung.<br />

Die Rehabilitation beginnt schon mit <strong>der</strong> voroperativen Vorbereitungen des Patienten und<br />

wird unmittelbar nach <strong>der</strong> Operation wie<strong>der</strong> aufgenommen. Am Anfang übernimmt die<br />

zuständige Krankenschwester, als Enterostomatherapeutin, die Pflege des Stoma, und beginnt<br />

am 7. Tag nach <strong>der</strong> Operation den Patienten auf den Selbstumgang mit dem Stoma<br />

vorzubereiten. Auf Wunsch des Patienten wird auch <strong>der</strong> Partner o<strong>der</strong> die Familie in den<br />

Rehabilitationsprozess einbezogen.<br />

Nach <strong>der</strong> Entlassung aus dem Krankenhaus beginnt die Rehabilitation im eigentlichen Sinn.<br />

Der Patient begibt sich mit <strong>der</strong> Diagnose, einer Narbe und dem Gefühl an<strong>der</strong>s zu sein auf den<br />

Nachhauseweg. Er muss sich mit den Verän<strong>der</strong>ungen an seinem Körper auseinan<strong>der</strong> setzen,<br />

sie akzeptieren und ein positives Selbstbild wie<strong>der</strong> gewinnen. Das bedeutet, dass er sich selber<br />

so annimmt, wie er ist und sich nicht als min<strong>der</strong>wertig, als Aussätziger o<strong>der</strong> als nicht<br />

annehmbar für die Außenwelt ansieht. Er muss sich den Problemen bei <strong>der</strong> Meisterung <strong>der</strong><br />

Dinge, die er früher als selbstverständlich erachtete, stellen, wie zum Beispiel beim<br />

Stuhlgang, beim Duschen, beim Baden, beim Anziehen,… Neben all dem muss er seiner<br />

Umgebung– <strong>der</strong> Familie, den Freunden, dem Partner, den Mitarbeitern,… die Beson<strong>der</strong>heit<br />

seines Zustandes immer wie<strong>der</strong> erklären und zahlreiche Fragen beantworten. Viele können<br />

beginnen, solch gezeichnete Menschen zu meiden. Neben <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung in die<br />

Gesellschaft, ist das Ziel <strong>der</strong> Rehabilitation den Patienten wie<strong>der</strong> an den früheren Rhythmus<br />

des Leben heranzuführen. Versuchen wir, ihm bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong> Aktivitäten, die<br />

ihm früher Freude bereiteten zu helfen, seien dies Sport, Rekreation, Besuche von<br />

Veranstaltungen, Zeichnen,… Dabei dürfen die Familie, die Arbeit, das Geschlechtsleben und<br />

die Freizeit nicht außer Acht gelassen werden.<br />

EINGLIEDERUNG IN VEREINE UND GRUPPEN<br />

Auch wenn <strong>der</strong> Patient auf eine verständnisvolle Umgebung zählen kann, könnte er sich,<br />

voraussichtlich, zumeist anfangs, verstoßen o<strong>der</strong> allein gelassen fühlen. Gerade aus diesem<br />

Grund ist es beson<strong>der</strong>s wichtig, den Patienten über Vereine und Gruppen aufzuklären, in<br />

denen einan<strong>der</strong> Menschen mit gleichen Problemen begegnen. Dort besteht für den Patienten<br />

kein Zwang seinen Zustand erklären zu müssen, da alle mit <strong>der</strong> selben Situation vertraut sind.<br />

Treffen mit Seinesgleichen können dem Patienten ein Gefühl <strong>der</strong> Zugehörigkeit und die<br />

Gewissheit vermitteln, dass er nicht <strong>der</strong> Einzige ist.<br />

ERNÄHRUNG<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Ernährung nach <strong>der</strong> Operation sollte <strong>der</strong> Patient nach und nach, jedoch im<br />

größtmöglichen Maß, an die Aufnahme <strong>der</strong> Nahrung herangeführt werden, die er gewohnt war<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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