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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Klemen M: Demenz 289<br />

Ältere Menschen können sich manchmal an bestimmte Daten nicht erinnern (z.B. an Namen),<br />

doch nach längerem o<strong>der</strong> kurzem Überlegen gelingt es ihnen, sie wie<strong>der</strong> aus dem Gedächtnis<br />

abzurufen. Diese Schwierigkeiten nehmen gewöhnlich mit dem Alter nicht zu und sind Teil<br />

einer normalen altersbedingten Vergesslichkeit. In solchen Fällen wird von einer benigner<br />

Gedächtnisstörung gesprochen; in Gegensatz zur Demenz, wo solche Störungen nicht<br />

vorübergehen<strong>der</strong> Natur sind und sich die Lage des Patienten allmählich verschlechtert (7).<br />

Nicht nur ältere, auch jüngere Menschen vergessen öfters gewisse Sachen, vor allem wenn sie<br />

nachdenklich, müde o<strong>der</strong> sehr belastet sind. In solchen Fällen ist die Vergesslichkeit normal<br />

z.B. man erinnert sich nicht wo die Schlüssel liegen geblieben sind. Solche Vergesslichkeit ist<br />

zwar unangenehm, doch sie gefährdet den Erfolg des Betroffenen nicht bedeutend. Falls sich<br />

aber die Vergesslichkeit steigert, kann das das erste Krankheitssymptom sein (7).<br />

Bei älteren Menschen kann die Depression gelegentlich ein Demenzbild aufweisen, die Rede<br />

ist von einer Pseudodemenz. Solche Patienten klagen häufig über Vergesslichkeit, während<br />

diese von den Demenzkranken öfters bestritten wird (7).<br />

Verschiedene Medikamente können bei älteren Personen oftmals Bewusstseinsstörung als<br />

Nebenwirkung hervorrufen. Deshalb ist es sehr wichtig die Nebenwirkungen und<br />

Interaktionen von den verordneten Medikamenten zu überprüfen. Zum Beispiel können<br />

Opiatanalgetika und Anxiolytika kognitive Funktionen beeinträchtigen (7).<br />

Bevor die Diagnose Alzheimer-Demenz festgestellt wird, müssen alle an<strong>der</strong>en<br />

Demenzformen ausgeschlossen werden, vor allem die potentiell heilbaren<br />

(Stoffwechselstörungen, Gehirnneubildung, ischämischer zerebrovaskulärer Insult usw.) (7).<br />

THERAPIE<br />

Die Alzheimer- Krankheit ist noch nicht heilbar.<br />

Medikamente die <strong>der</strong>zeit verwendet werden, können das Voranschreiten <strong>der</strong> Erkrankung nur<br />

verlangsamen. Die wichtigsten Medikamente zählen zur Gruppe <strong>der</strong> Acetylcholinesterase-<br />

Hemmer. Durch Hemmung des Enzyms Acetylcholinesterase erhöhen sie die Konzentration<br />

des Acetylcholins, das Impulse zwischen den Gehirnnervenzellen überträgt und wichtig für<br />

kognitive Fähigkeiten ist. Bei <strong>der</strong> Alzheimer-Krankheit wird nämlich die Menge an<br />

Acetylcholin durch das Absterben von Nervenzellen verringert. Durch die Erhöhung <strong>der</strong><br />

Acetylcholinkonzentration verbessern die Medikamente kognitive Fähigkeiten und indirekt<br />

einige weitere Demenzzeichen, z.B. das Verhalten und das alltägliche Funktionieren des<br />

Patienten. Weil <strong>der</strong> Krankheitsprozess trotz Therapie voranschreitet, ist ihre Wirkung nur<br />

vorübergehend und dauert etwa ein Jahr lang an. Danach schreitet die Demenz voran, jedoch<br />

wird <strong>der</strong> Vorgang durch Medikamente verlangsamt. Am erfolgreichsten ist die Therapie im<br />

Frühstadium <strong>der</strong> Krankheit, danach sinkt nämlich die Zahl <strong>der</strong> Neuronen immer mehr, also<br />

wird weniger Acetylcholin produziert auf das die Acetylcholinesterase-Hemmer einwirken<br />

(5).<br />

Neben <strong>der</strong> Behandlung kognitiver Störungen mit Acetylcholinesterase-Hemmern, müssen<br />

auch zusätzliche Symptome <strong>der</strong> Alzheimer-Demenz geheilt werden. Diese Krankheit wird<br />

nämlich oft von depressiven Verstimmungen, Angstneurosen, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit<br />

und psychischen Störungen begleitet, deshalb müssen Antidepressiva und Antipsychotika<br />

eingesetzt werden. Im alter sind Anxiolytika für die Behandlung von Störungen nicht<br />

geeignet, da sie die Gedächtnisfunktionen beeinträchtigen (5).<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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