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Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

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Kralj G: Kreuzschmerzen 145<br />

Traumen, im Alter von über 50 und unter 20 Jahren und bei <strong>der</strong> Neoplasie nützlich. Röntgen<br />

ist geeignet für die Erkennung <strong>der</strong> Schadenfolgen, Osteoporose und für langfristige<br />

Verwendung von Kortikosteroiden. Computertomografie (CT) hat eine gute Sensivität (92 %)<br />

und Spezifität (88 %) für die Erkennung <strong>der</strong> Diskushernie. Magnetresonanz ist geeignet beim<br />

Verdacht auf eine Infektion, Neoplasie o<strong>der</strong> auf einen persistenten neurologischen Ausfall (1).<br />

Ein sehr hilfsreiches diagnostisches Verfahren ist es auch Elektromyographie (EMG). Mit<br />

dieser Untersuchung können die Ursachen für chronische Kreuzschmerzen objektiver<br />

festgestellt werden, vor allem, wenn man zwischen <strong>der</strong> Beeinträchtigung von Nervenwurzeln<br />

und <strong>der</strong> Muskelkrankheiten unterscheiden will (1).<br />

DIE BEHANDLUNG<br />

Wenn vor allem symptomatisch geheilt wird, kann einem Patienten höchstens 1-2 Tage<br />

Erholung empfohlen werden, an<strong>der</strong>enfalls ist die Muskelatrophie noch größer. Als<br />

Medikament wird Acetaminophen empfohlen, <strong>der</strong> genauso wirksam als Aspirin ist. Man muss<br />

aber auf die Überdosierung aufpassen, weil in diesem Fall das Medikament hepatotoxisch<br />

wirkt. Die nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) sind immer noch das Analgetikum, das<br />

am häufigsten verschrieben wird. Sie sind ein wirksames Mittel für die kurzfristige Lin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Symptomatik (1).<br />

Topikale Analgetika und Muskelrelaxanten können in Kombination mit NSAR auch<br />

verwendet werden. Eine kurzfristige Verwendung von Opioden ist für starke Kreuzschmerzen<br />

geeignet. Bei den Kreuzschmerzen mit <strong>der</strong> Ausbreitung auf Beine können bei <strong>der</strong> Behandlung<br />

die Kortikosteroide mitarbeiten. Bei den häufigen Schlafstörungen kommen auch die<br />

antidepressiv wirkenden Medikamenten in Frage, bei den neuropatischen Schmerzen aber die<br />

Antikonvulsiva. Wenn die Schmerzen zu stark sind o<strong>der</strong> die Ursache <strong>der</strong> Krankheit bekannt<br />

ist, z. B. Diskushernie, können chirurgische Interventionen in Anspruch genommen werden<br />

(1).<br />

Wenn die Schäden <strong>der</strong> Kreuzschmerzen größer sind, ist es sinnvoll eine physikalische<br />

Therapie zu machen, die aus einem Programm für Muskelstärkung und für die Gewinnung<br />

von Kondition besteht. Diese Therapie ist sinnvoll, nachdem die Schmerzen unter Kontrolle<br />

sind. Die Übungen erhöhen die Toleranz gegenüber dem Schmerz, weil es dabei zur<br />

Endorphinfreisetzung kommt. Nach <strong>der</strong> Physiotherapie geht <strong>der</strong> Patient nach Hause mit einem<br />

maßgeschnei<strong>der</strong>ten Programm(1).<br />

DIE PROGNOSE<br />

Nach einem Monat heilen 35 % <strong>der</strong> Patienten, nach drei Monaten 85 % und nach sechs<br />

Monaten 96 % <strong>der</strong> Patienten. Wenn es dazu nicht kommt, muss die Diagnostik erweitert<br />

werden. Es ist noch nicht völlig klar, was die echte Ursache für die Wie<strong>der</strong>holung dieser<br />

Schmerzen ist. Entwe<strong>der</strong> ist das ein natürlicher Prozess des Alterns, o<strong>der</strong> es geht um einen<br />

fortwährenden pathologischen Prozess o<strong>der</strong> eine Somatisierung beziehungsweise um die<br />

Kombination aller drei Prozesse. Nach einem Jahr wie<strong>der</strong>holen sich diese Beschwerden bei 62<br />

% aller Patienten. Nach 2 Jahren wie<strong>der</strong>holen sich diese Beschwerden bei 80 % aller<br />

Patienten einmal o<strong>der</strong> öfter (1). Deswegen ist es wichtig, die Patienten über ihre Beschwerden<br />

<strong>Herausfor<strong>der</strong>ungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Familienmedizin</strong> – Sammelband <strong>der</strong> Seminararbeiten von Studenten <strong>der</strong> medizinischen<br />

Fakultät <strong>der</strong> Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008

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