Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Jelenc M: Kolorektales Karzinom und die Behandlung der Patienten 13
DIAGNOSTIK IN DER ARZTPRAXIS UND DIAGNOSTISCHE
UNTERSUCHUNGEN
Das Wichtigste am Anfang sind eine detaillierte persönliche sowie familiäre Anamnese. Mit
einer zielgerichteten Anamnese müssen die Risikofaktoren und eine mögliche erbliche
Vorbelastung festgestellt werden.
Es folgt die klinische Untersuchung, bei der man anhand des Abtastens mögliche Fälle von
vergrößerten Lymphknoten, erweiterter Leber oder erweiterter Milz erkennen kann. Seltener
ist ein Tumor zu ertasten. Eine digitorektale Untersuchung und ein Hämocculttest sind Pflicht.
Blutuntersuchungen alleine bestätigen den Krankheitsverdacht nicht, da sie allenfalls auf eine
sideropenische Anämie hinweisen können (1).
Die zuverlässigste Art zur Diagnostizierung des Dickdarm- und Enddarmkrebses ist die
Koloskopie, bei der man zugleich auch Biopsieproben entnehmen kann.
Andere diagnostische Methoden, neben der digitorektalen Untersuchung und dem
Hämocculttest, sind noch endoskopische Untersuchungen (Rektoskopie, Koloskopie),
endoluminaler endoskopischer Ultraschall, Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmitteln
(Irrigographie) sowie Ultraschall und CT des Abdomens.
Bei der digitorektalen Untersuchung kann der Arzt mit dem behandschuhten Finger mögliche
Tumore in der unteren Hälfte des Enddarms ertasten. Es ist auch möglich, einen
Hämocculttest durchzuführen.
Der Hämocculttest ist ein Test, mit dem die Präsenz von mit dem bloßen Auge nicht
erkennbaren Blut nachweisen kann. Dies bedeutet, dass der Patient sehr kleine Mengen an
Blut verliert, jedoch stätig, wodurch eine Anämie auftreten kann. Das Blut kann von einem
Tumor oder von einem Polyp stammen, die die Vorstufe einer Krebserkrankung bedeuten
können. Der Test ist zwar nicht spezifischer Natur, er gilt jedoch als die einzige Art eines
Auslesetests, die bei allen ab 50jährigen regelmäßig durchgeführt werden sollte, und ganz
besonders bei denen, die erblich vorbelastet sind. Ein negativer Befund schließt eine
Krebserkrankung nicht aus, wobei ein positiver Befund einen notwendigen Anlass für eine
Endoskopie bedeutet.
Bei der Rektoskopie führt der Arzt ein Instrument in das Rektum ein, wobei bei der
Koloskopie andererseits ein biegbares Röhrchen-Koloskop durch den Enddarm in den
Dickdarm eingeführt wird. Am Ende dieses Röhrchens befinden sich optische Fasern, über die
ein Bild vom Inneren des Darms auf einen Monitor projiziert wird. Neben der Untersuchung
ermöglicht die Prozedur auch die Entnahme von Faserproben zwecks Biopsie (die
Untersuchung der Fasern bestätigt oder widerlegt den Verdacht auf Krebsfasern und macht
eine Einschätzung des Stadiums des Tumors möglich) sowie die Entfernung von Polypen.
Bei der Irrigographie wird der Darm entweder mit einen Kontrastmittel oder mit Luft gefüllt,
damit Krebsgeschwülste auf dem Röntgenbild leichter erkannt werden können.
BEHANDLUNG
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008