Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Bunderla T: Medikamentenmissbrauch 301
Es wird oft vergessen, dass Medikamente nicht nur nützlich für die Gesundheit des
Individums sind, es kann ebenso zu schädlichen Wirkungen kommen, vor allem, wenn
Medikamente nicht auf ärztliche Verordnung angewendet werden. Bei einer Abhängigkeit
nimmt man zu große Medikamentendosis für längere Zeit ein, weil sie angenehme Wirkungen
auslösen, die aber eigentlich gesundheitsschädlich sind. Solcher Medikamentenmissbrauch
kann im Körper viel Schaden einrichten. Eine Medikamentenabhängigkeit verursachen
Anxiolytiker, Sedativa und opioide Analgetika (diese sind in der Familienmedizin nicht so
häufig anwesend als z.B. bei der internistischen, chirurgischen und onkologischen
Behandlungen), aber auch nichtsteroidale Antirheumatiker gehören in die Gruppe von oft
missbrauchten Medikamenten. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, diese drei
Medikamentengruppen in meiner Seminararbeit unter die Lupe zu nehmen.
BENZODIAZEPINE
TEILUNG
Hinsichtlich der Halbwertszeit und somit auch der Wirkdauer, werden Benzodiazepine
aufgeteilt, wie folgt:
� Kurzwirksame (Wirkdauer: ein paar Stunden bis zu einem Tag): Midazolam,
Lorazepam (Loram ® ), Oxazepam, Temazepam, Lormetazepam, Alprazolam (Helex ® ),
Nitrazepam;
� Langwirksame (Wirkdauer: ein paar Tage): Diazepam (Apaurin ® ), Flurazepam,
Clonazepam (1).
FUNKTIONSMECHANISMUS, WIRKUNGEN UND INDIKATIONEN
Die Benzodiazepine vergrößern selektiv die hemmende Wirkung der GABAA -Rezeptoren im
zentralen Nervensystem.
Somit verursachen sie:
� Minderung der Angstneurose und Aggressivität,
� Sedierung und Schlafinduktion,
� Minderung der Spannungszustände und Antikonvulsiva ,
� anterograde Amnesie (1).
Die Hauptindikationen für die Anwendung von Benzodiazepinen sind vor allem
Behandlungen der akuten Angstneurose und Schlaflosigkeit, die gewöhnlich bei älteren
Menschen vorkommen (2).
NEBENWIRKUNGEN
Bei einer therapeutischen Behandlung können Benzodiazepine folgende Erscheinungen
verursachen: Benommenheit, Schläfrigkeit, Wirrheit, Amnesie, beeinträchtigte Koordination
(deswegen werden Fahrfähigkeiten eingeschränkt) und Lernschwierigkeiten. Längere
Anwendung der Benzodiazepine führt zu Depressionen, Sehens- und
Konzentrationsschwierigkeiten, veränderter Reaktionszeit, langsame Bearbeitung von neuen
Informationen, Dezinhibition – was größere Impulsivität bei einzelnen Handlungen auslöst
(gewöhnlich bei Menschen mit Verhaltensstörungen und die zum Suizid neigen). Außerdem
werden allgemeine motorische Schädigungen festgestellt, die sich vor allem im Alter
manifestieren. Ältere Menschen haben eine verringerte Fähigkeit der Wirkstoffelimination
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008