Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Majerič M: Die häufigsten Sportverletzungen 317
Die Prognose bei Verletzungen III. Grades hängt vor allem von den begleitenden
Verletzungen ab (3).
PATELLARE TENDINOPATHIE („SPRINGERKNIE“)
Diese Verletzung gehört zu den Überlastungssyndromen des Knies und ist charakteristisch
für Sportarten die viel Springen einschließen (Volleyball, Basketball, Fußball, Tanz …).
Gerade deswegen benutzen einige Autoren für diese chronischen Verletzungen den
Ausdruck „Springerknie“. Die Sprünge sind ein wiederholender Stressfaktor, besonders in
dem Teil wo sich die Quadrizepssehne mit dem Schienbein verbindet. Dieser Teil der
Quadrizepssehne wird auch patellares Band oder Ligamentum Patella genannt. Die
Verletzung ist häufiger bei Männern, und geschieht meistens wegen falschen
Trainingsverlaufs, wenn der Sportler, ohne sich aufzuwärmen, mit der Aktivität beginnt (7).
Bei dieser Verletzung kommt es zu einem weiten Spektrum von Veränderungen, und zwar
von degenerativen (Zysten, teilweise Risse …) Veränderungen bis zu Entzündungen.
Degenerative Veränderungen haben eine wesentlich größere Rolle bei der Entstehung einer
patellaren Tendinopathie als Entzündungsprozesse. Am häufigsten geht es um eine
Degeneration der kollagen Faser der Quadrizepssehne (7).
Zuerst tauchen Schmerzen nur bei körperlichen Anstrengungen auf, mit dem Fortschritt der
Krankheit sind Schmerzen auch während des Übens anwesend, am Ende sind sie aber so
stark, dass der Sportler nicht mehr trainieren kann. Für eine solche Verletzung sind auch
Schmerzen beim Treppengehen spezifisch, besonders wenn der Verletzte nach unten geht
(7).
Die Diagnose der patellaren Tendinopathie ist ziemlich kompliziert, weil die Schmerzen
über die der Verletzte berichtet, nicht mit dem klinischen Bild übereinstimmen. Bei der
Untersuchung wird außer Palpationsschmerzen bei der Quadrizepssehne, nicht viel
gefunden. Wir können uns vor allem mit der Anamnese und mit der Entlastung der Sehne
mit „Taping“ (funktionale Bandage) helfen, was zur Linderung der Beschwerden führt. Oft
ist aber auf jeden Fall eine Facharztdiagnose notwendig. Man kann auch eine Röntgen- und
Ultraschalluntersuchung durchführen (7).
Die Therapie verläuft meistens konservierend. Die Grundkonzepte der Therapie sind:
exzentrisches Üben, Dehnungsübungen für den Quadrizeps und die hintere Loge und
propriozeptives Training. Das Ziel der Übungen ist die Vergrößerung der
Tensionseigenschaften der patellaren Sehne. Der Gebrauch von steroiden und nichtsteroiden
Antiphlogistika ist fraglich, weil die Möglichkeit einer völligen Ruptur vergrößert wird, da
diese Wirkstoffe das Kollagen verdünnen. Zur Linderung von schmerzen kann, Taping -
funktionale Bandagen, die die Belastung der Sehne verringern, benutzt werden. Ebenso
werden Spezifische orthopädische Hilfsmittel benutzt. Operative Behandlung ist nur selten
notwendig (7).
ILIOTIBIALIS-SYNDROM (LÄUFERKNIE)
Das Iliotibialis-Syndrom entsteht meistens bei Läufern, deshalb wird es „Läuferknie“
genannt. Wegen Überlastungen wird der schmerzhaft, der Sportler kann die Belastungen
beim Laufen nicht mehr vertragen. Die Schmerzen sind meistens in dem lateralen Teil des
Knies und sind nach dem Aufwärmen und beim Training schwächer, werden aber am
nächsten Morgen wieder Stärker. Das Syndrom wird konservierend behandelt, mit
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008