Herausforderungen der Familienmedizin - Združenje zdravnikov ...

Elbl T: Chronische Müdigkeit 151
SYMPTOME
Eine kanadische Studie legte im Rahmen des chronischen Müdigkeitssyndroms im Jahr 2003
acht Kategorien von Symptomen fest:
� Erschöpfung: nicht erklärbare, andauernde oder wiederkehrende körperliche oder
mentale Erschöpfung, die erheblich psychische und physische Fähigkeiten des
Patienten reduziert. Trotz einer Erholungsphase leidet der Patient an Erschöpfung.
� Schwächezustand nach Belastung: erhebliche Verringerung des Aktivitätsniveaus,
Muskelschmerzen, die Verringerung der kognitiven Fähigkeiten und die pathologisch
langsame Erholung, die mehr als 24 Stunden andauert.
� Schlafstörungen: Nicht erholsamer Schlaf, zu geringer Schlaf, Schlaflosigkeit oder
veränderte Schlafmuster. Die Studien haben bewiesen, dass eine Mehrzahl der
Patienten an behandelbaren Schlafstörungen leidet. Obwohl die Patienten, mit dem
chronischen Müdigkeitssyndrom einen veränderten Schlafmuster und einen gering
veränderten Atemrhythmus aufweisen, sind die Schlafstörungen kein kritischer oder
ursächlicher Faktor für dieses Syndrom. Der Schlaf wird auch durch intensive
„fiebrige“ Träume unterbrochen. Im Gegensatz zur gesunden Menschen verschlechtert
die Übung bei diesen Patienten die Schlafstörungen.
� Schmerzen: Gleichmäßig verteilte und unregelmäßige
Schmerzen. In vielen Fällen handelt es sich um Muskelschmerzen
und/oder Gelenkschmerzen (das Gelenk schwellt nicht an und ist nicht
errötet, die Schmerzen sind nur vorübergehend). In diese Kategorie
zählen auch Kopfschmerzen (neu auftretende, intensivere und
dauerhaften), schmerzende Lymphknoten, Halsschmerzen und
Bauchschmerzen (diese treten häufig als Folge des Colon Irritable
(IBS – Reizdarm). Die Patienten führen auch unter anderen Schmerzen
in Knochen, empfindliche Augen, schmerzhafte Hoden und
berührungsempfindliche Haut auf. Die Wissenschafter haben die
Brustschmerzen der mikrovaskularen Erkrankung oder der
Kardioniophatie zugeordnet; die Patienten berichten auch über
schmerzhafte Tachykardie. Die Prävalenz der chronischen Schmerzen
ist noch unbekannt: die chronischen Schmerzen erschöpfen die
Patienten, aber sie führen in diesen Fall nicht zur Depressionen
bzw. sind nicht mit ihnen verbunden.
� Neurologische/Kognitive Manifestationen: Häufig auftretende Formen sind
Verwirrung, Gedächnisschwund, Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses,
Desorientierung, Schwierigkeiten mit der Kategorisierung der Gedanken,
Wahrnehmungs- und sensorische Störungen (z.B. schlechte Orientierung und
Sehstörungen), Ataxien (Bewegungskoordinationsstörungen), Muskelschwund,
Zucken. Es kann zur sensorischen und kognitiven Belastungen kommen (z.B.
emotionale Ausbrüche und Fotofobie.)
� Manifestationen des autonomen Nervensystems: Hierzu zählen: Orthostatische
Intoleranz, Hypotension, die ihre Ursachen im Zentralnervensystem hat,
orthostatisches Tachykardie-Syndrom, posturale Hypotension, Benommenheit,
Bleichsucht, Syndrom Colon Irritable, Blasendysfunktionen, Inkontinenz,
Herzklopfen mit oder ohne Herzrhythmusstörungen, Atemstörungen nach Belastung.
� Neuroendokrine Manifestationen: Verlust der thermostatischen Stabilität, die
Körpertemperatur ist subnormal und es entstehen große Tagesschwankungen. Es
Herausforderungen der Familienmedizin – Sammelband der Seminararbeiten von Studenten der medizinischen
Fakultät der Universität in Maribor (MF UM), 2007/2008