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LITERARISCHE LESE IN FRANKEN-www-final

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Literarische<br />

<strong>LESE</strong> 2016<br />

in Franken<br />

Abschlussvortrag<br />

Abschlussvortrag<br />

Generation Selfie? Selfiemania und die damit verbundene Bereitschaft, Zeit und<br />

Energie aufzubringen, kann man kreativ umleiten (Makerspace-Angebote,<br />

Ausmalbücher, Papercrafting, Foto- und Textbearbeitung – am besten natürlich mit<br />

Bezug zu inhaltsverwandten Printtiteln!)<br />

Abschlussvortrag<br />

Christine Kranz,<br />

Referentin für Leseförderung der Stiftung Lesen<br />

Leser fallen nicht vom Himmel –<br />

Tipps und Tricks zur Leseförderung im im Medienzeitalter<br />

Lesen wird mobiler und schneller: Die Angebote orientieren sich an den<br />

Medienvorlieben der Kinder und Jugendlichen (kürzere Texte, steigender Bildanteil,<br />

aufgelockertes Layout, typographische Experimente, Genre- und Medienmix,<br />

Verlängerung in andere Medien...)<br />

Interaktivität wird dabei ein neuer Schlüsselbegriff und generiert innovative, z. T.<br />

auch digitale Leseangebote wie z.B. interaktive App-Romane, die die Leser direkt in<br />

die Geschichte einbeziehen.<br />

Emojis als neue Weltsprache? Nicht nur inflationär vermehrte Bildzeichen in<br />

Textnachrichten folgen dem Trend bildlastiger bzw. sogar textfreier Titel für alle<br />

Altersgruppen. Ein großer Vorteil: Auch jungen Lesern ohne weitreichende<br />

Sprachkenntnisse und Leseerfahrung wird so ein Einstieg in die Welt der Bücher und<br />

Geschichten ermöglicht. Das Spektrum reicht von crossmedialen Wimmelbüchern bis<br />

zu Bildgeschichten für junge Erwachsene, die praktisch ohne Worte auskommen,<br />

jede Menge Gesprächsstoff bieten und sich auch gut mit anderen Titeln kombinieren<br />

lassen.<br />

Mangawelten haben unzählige junge Fans – entsprechende Veranstaltungen (z.B.<br />

Wettbewerbe für Cosplayer) haben enormen Zulauf. Eigene Lesegewohnheiten zu<br />

hinterfragen bzw. zu erweitern (z. B. mit Bezug zu klassischem Unterrichtsstoff, s.<br />

"Grimms Manga") lohnt sich!<br />

Die Bedeutung der Peer-Group kann bei der Planung von Projekten und Angeboten<br />

berücksichtigt werden (Social Reading, jugendliche Bibliotheksblogger, jugendliche<br />

Vorleser/innen, Jugend-Buch der Woche, Jugendjury, Buchcasting...)<br />

Reihen bieten hohes Leseförderpotenzial (Einblick in Vorlieben der Zielgruppe erhält<br />

man z. B. auf Plattformen wie Lovely Books und fanfiction oder über die<br />

Buchempfehlungen von Booktubern auf Youtube). Erste Reihen-Bände könnten für<br />

die Bibliothek zusätzlich als Hörbuch angeschafft werden – das erleichtert den<br />

Einstieg. Auch Verfilmungen erster Bände sind ein guter Zugang.<br />

Interessante aktuelle Buchmarkt-Trends sind z.B. unterhaltsame M<strong>IN</strong>T-Bücher<br />

(Mathematik/Informatik/Naturwissenschaft/Technik) und Titel im Retrostil, die das<br />

"schöne Buch" mit einem Augenzwinkern zelebrieren. Noch immer liegen aber auch<br />

Fantasy bzw. Dystopien ganz vorn (der "Tribute-von-Panem-Effekt"). Im Kielwasser<br />

großer Erfolge überschwemmen Titel zu schwierigen Themen wie Flucht, Gewalt,<br />

schwierigsten Familienverhältnissen oder Tod und Krankheit den Markt – Titel mit<br />

dieser Thematik werden von der Zielgruppe aber insbesondere dann angenommen,<br />

wenn auch Witz, Spannung und Romantik nicht außen vor gelassen werden.<br />

Schlüssel zum Erfolg ist praktisch immer das Identifikationspotenzial, das die Titel für<br />

die jungen Leser selbst haben!<br />

Jungs lesen anders?! Durch Anknüpfung an Medienvorlieben der Zielgruppe (z.B.<br />

Bücher zu Computerspielen, Zeitschriften, StarWars/Ninjago/Minecraft/Marvel/DC-<br />

Themenwelten, Sport- und Rekordebücher) und Projekte, die auf die Ressourcen der<br />

Zielgruppe zurückgreifen, werden Lesemotivation und -fertigkeit gleichermaßen<br />

gefördert.<br />

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