Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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108<br />
oberboden zeigen sich signifikante abhängigkeiten<br />
– jeweils mit positivem Vorzeichen- zum<br />
Jahresnie<strong>der</strong>schlag, zum tongehalt und zur zugehörigkeit<br />
zur Reliefform „ebener tiefenbereich“<br />
und zur Wasserhaushaltsstufe „äußerst frisch“.<br />
bei den im unterboden gespeicherten Kohlenstoffvorräten<br />
fanden sich signifikante abhängigkeiten<br />
zur Wasserhaushaltsstufe (1 sehr trocken<br />
bis 11 nass), zum totwassergehalt und zur zugehörigkeit<br />
zur Reliefform „ebener tiefenbereich“<br />
und zur Wasserhaushaltsstufe „äußerst frisch“.<br />
zur erklärung <strong>der</strong> Kohlenstoffspeicherung im Gesamtboden<br />
tragen die einflussvariablen Jahresnie<strong>der</strong>schlag,<br />
Wasserhaushaltsstufe und die zugehörigkeit<br />
zur Reliefform „ebener tiefenbereich“<br />
signifikant mit positivem Vorzeichen und die<br />
zugehörigkeit zur Wasserhaushaltsstufe „frisch“<br />
mit negativem Vorzeichen bei.<br />
entgegen den erwartungen fanden sich bei keinem<br />
stratum signifikante beiträge <strong>der</strong> Jahresmitteltemperatur<br />
zur erklärung <strong>der</strong> C org -Vorräte. dies<br />
könnte damit zusammenhängen, dass an<strong>der</strong>e<br />
Variablen wie die bestockung und <strong>der</strong> bodenwasserhaushalt<br />
die temperatur als einflussgröße<br />
überlagern. an Plots mit hoher lufttemperatur<br />
dürften meist vergleichsweise ertragsschwache<br />
Kiefern- und eichenbestände (ehemalige nie<strong>der</strong>wäl<strong>der</strong>)<br />
unter eher trockeneren bodenverhältnissen,<br />
an Plots mit geringer lufttemperatur dagegen<br />
meist ertragsreiche fichtenbestände mit eher<br />
feuchteren bodenverhältnissen stocken.<br />
5.7 Belastung <strong>der</strong> Waldböden mit Schwermetallen<br />
als bedeutsame schwermetalle in böden gelten<br />
zum einen eisen, Mangan, Chrom, Kupfer,<br />
Kobalt, nickel, zink, die von Pflanzen auch als<br />
spurennährstoffe benötigt werden, sowie blei,<br />
Cadmium, Quecksilber und thallium, die ohne<br />
bedeutung für die Pflanzenernährung sind<br />
(scheffer und schachtschabel 2010, s. 459ff).<br />
eisen und Mangan kommen in böden in silikaten<br />
und oxiden in großer Menge und meist ohne<br />
toxische Wirkung vor und werden deswegen in<br />
diesem Kapitel nicht betrachtet. demgegenüber<br />
wirken die an<strong>der</strong>en schwermetalle – sobald sie in<br />
einer aufnehmbaren form vorliegen – bereits in<br />
geringen Konzentrationen toxisch. Wegen seiner<br />
toxischen Wirkung wird auch das halbmetall<br />
arsen zu dieser Gruppe gezählt (scheffer und<br />
schachtschabel 2010).<br />
schwermetalle gehören zum natürlichen stoffbestand<br />
<strong>der</strong> ausgangsgesteine <strong>der</strong> bodenbildung,<br />
gelangen aber auch bereits seit Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />
durch menschliche aktivitäten in den stoffkreislauf<br />
<strong>der</strong> Ökosysteme. <strong>der</strong> lithogene anteil <strong>der</strong><br />
schwermetalle im boden ist im Wesentlichen<br />
vom jeweiligen ausgangssubstrat <strong>der</strong> bodenbildung<br />
und den im zuge <strong>der</strong> bodenbildungsprozesse<br />
erfolgten ab- und anreicherungen abhängig.<br />
<strong>der</strong> anthropogene anteil stammt zu einem<br />
erheblichen teil aus <strong>der</strong> nutzung von erzlagerstätten.<br />
in vielen rheinland-pfälzischen Waldarealen<br />
wurden über Jahrhun<strong>der</strong>te hinweg erze<br />
abgebaut, aufbereitet und verarbeitet. hierbei<br />
wurden schwermetallhaltige stäube freigesetzt<br />
und in die umgebenden Ökosysteme eingetragen.<br />
in <strong>der</strong> umgebung dieser historischen bergbau-<br />
und Verhüttungsgebiete treten häufig erhebliche<br />
schwermetallanreicherungen auf (hauenstein et<br />
al. 2008).<br />
aktuelle anthropogene schwermetallquellen<br />
sind emissionen aus industriellen Prozessen, bei<br />
<strong>der</strong> Verbrennung fossiler brennstoffe und aus<br />
dem straßenverkehr. schwermetalle unterliegen<br />
- wie an<strong>der</strong>e luftschadstoffe auch - dem<br />
ferntransport und werden über verschiedene<br />
depositionsprozesse in die Waldökosysteme<br />
eingetragen. die deposition <strong>der</strong> schwermetalle<br />
blei, zink und Cadmium in die Waldökosysteme<br />
wird seit Mitte <strong>der</strong> 1980er Jahre im Rahmen des<br />
rheinland-pfälzischen forstlichen umweltmonitorings<br />
gemessen (http://www.fawf.wald-rlp.de/<br />
fileadmin/website/fawfseiten/fawf/fuM/index.<br />
htm?umweltmonitoring/deposition.html). die in<br />
den letzten drei Jahrzehnten ergriffenen luftreinhaltemaßnahmen<br />
haben zu einem deutlichen<br />
Rückgang <strong>der</strong> schwermetalleinträge in Waldgebiete<br />
geführt. so ist <strong>der</strong> bleieintrag an den<br />
rheinland-pfälzischen Waldmessstationen um<br />
mehr als 90 % seit dem beginn <strong>der</strong> Messungen<br />
gesunken. blei wurde bis in die 1980er Jahre<br />
hinein als antiklopfmittel den Kraftstoffen<br />
zugesetzt und gelangte mit den autoabgasen in<br />
erheblichem umfang in die umwelt. ebenfalls<br />
merklich gesunken, wenngleich nicht so deutlich<br />
wie beim blei, sind die einträge an Cadmium und