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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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6 Diskussion<br />

6.1 Methodische Aspekte<br />

harmonisierung <strong>der</strong> Verfahren<br />

die bze ii wurde eingehend in <strong>der</strong> bund-län<strong>der</strong>arbeitsgruppe<br />

„bze“ vorbereitet. die Methodik<br />

sowohl <strong>der</strong> feldaufnahmen und <strong>der</strong> Probengewinnung<br />

als auch <strong>der</strong> analytik wurden im detail<br />

abgestimmt. Wo erfor<strong>der</strong>lich, wie beispielsweise<br />

bei <strong>der</strong> humusanalytik, wurden aus Gründen<br />

<strong>der</strong> Vergleichbarkeit in deutschland und auch<br />

mit den in europa üblichen Verfahren bisherige<br />

län<strong>der</strong>spezifische Verfahren durch einheitliche<br />

nationale und europaweit eingesetzte Verfahren<br />

ersetzt. so wurde in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> bei <strong>der</strong> bze<br />

ii statt des bei <strong>der</strong> bze i verwendeten salpetersäuredruckaufschlusses<br />

ein Königswasseraufschluss<br />

verwendet. um die Vergleichbarkeit in <strong>der</strong><br />

zeitreihe zu gewährleisten wurden alle Rückstellproben<br />

<strong>der</strong> humusauflage aus <strong>der</strong> bze i erneut<br />

mit den „neuen“ Verfahren analysiert.<br />

War eine abstimmung des Verfahrens nicht möglich,<br />

wie bei <strong>der</strong> in deutschland in <strong>der</strong> forstlichen<br />

analytik zur bestimmung <strong>der</strong> effektiven Kationenaustauschkapazität<br />

seit Jahrzehnten üblichen<br />

und bewährten ammoniumchlorid-Perkolation<br />

im Vergleich zu <strong>der</strong> bei <strong>der</strong> europaweiten bodenzustandserhebung<br />

vorgeschriebenen bariumchloridextraktion,<br />

wurde an den eu-Rasterpunkten<br />

das europäische Verfahren ergänzend durchgeführt.<br />

aKe-humus<br />

neben den bewährten, schon in <strong>der</strong> bze i eingesetzten<br />

Verfahren, wurden bei <strong>der</strong> bze ii auch<br />

neu entwickelte Verfahren wie die bestimmung<br />

austauschbarer Kationen in <strong>der</strong> humusauflage<br />

(aKe-humus) und im bodenskelett (aKe-skelett)<br />

eingesetzt.<br />

Mit <strong>der</strong> aKe-humus lassen sich die unmittelbar<br />

pflanzenverfügbaren Gehalte und Vorräte <strong>der</strong><br />

nährstoffe Ca, Mg und K in <strong>der</strong> humusauflage<br />

bestimmen. dieses Verfahren liefert somit einen<br />

wesentlichen beitrag zur einwertung <strong>der</strong> nährelementverfügbarkeit<br />

<strong>der</strong> Waldstandorte. die<br />

aKe-humus liefert auch auf gekalkten standorten<br />

verwertbare ergebnisse, während bei den in<br />

früheren Projekten für die humusauflage aus-<br />

schließlich eingesetzten säureaufschlüssen die<br />

befunde durch die auflösung <strong>der</strong> gegebenenfalls<br />

noch vorhandenen Kalkpartikel nur schwer interpretierbar<br />

waren. Von Vorteil ist auch, dass mit<br />

<strong>der</strong> aKe-humus ein mit <strong>der</strong> aKe-Mineralboden<br />

vergleichbarer stoffpool erfasst wird. Verschiebungen<br />

in <strong>der</strong> trennung zwischen humusauflage<br />

und Mineralboden fallen hierdurch bei <strong>der</strong> Kalkulation<br />

<strong>der</strong> nährstoffvorräte im Wurzelraum<br />

nicht mehr so stark ins Gewicht, wie bei <strong>der</strong> im<br />

früheren Verfahren üblichen aufsummierung <strong>der</strong><br />

im säureaufschluss in <strong>der</strong> humusauflage erfassten<br />

Vorräte und <strong>der</strong> austauschbaren Vorräte im<br />

Mineralboden.<br />

aKe-skelett<br />

bei <strong>der</strong> aKe-skelett soll <strong>der</strong> gegebenenfalls im<br />

bodenskelett verfügbare „zusatzspeicher“ für<br />

nährstoffkationen erfasst werden. das Verfahren<br />

wurde bei <strong>der</strong> bze ii in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> erstmalig<br />

auf einer großen anzahl von unterschiedlichen<br />

standorten eingesetzt. es zeigte sich, dass bei<br />

einem großen teil <strong>der</strong> Proben erhebliche anteile<br />

des trocken abgesiebten Materials <strong>der</strong> skelettfraktion<br />

2 bis 6,3 mm bei <strong>der</strong> Probenvorbereitung<br />

durch Waschen und ein kurzes ultraschallbad<br />

abgetrennt werden (vgl. Kap. 5.4.6). diese anteile<br />

bleiben nach dem im handbuch forstlicher analytik,<br />

abschnitt a3.2.1.10 beschriebenen Verfahren<br />

bei <strong>der</strong> Kalkulation <strong>der</strong> nährstoffvorräte unberücksichtigt.<br />

Kern und Raber (2006) haben an 31 Proben aus<br />

19 standorten den beitrag des skelettnahen<br />

feinbodens (ummantelung) untersucht. hierzu<br />

wurden Proben <strong>der</strong> Waschsuspension gewonnen,<br />

analysiert und die ergebnisse mit denen des<br />

feinbodens verglichen. es zeigte sich, dass die<br />

ummantelung signifikant höhere Kationengehalte<br />

im Vergleich zum feinboden (ohne wasserlösliche<br />

fraktionen) aufweist. allerdings waren die<br />

durch Waschung abgelösten Gewichtsanteile bei<br />

<strong>der</strong> untersuchung von Kern und Raber mit 0,6 bis<br />

18 Prozent mit einem Median von 3 Prozent nur<br />

gering. <strong>der</strong> fehler beim Verwerfen dieser fraktion<br />

wurde auf nur 1 bis 11 Prozent eingeschätzt und<br />

somit als vernachlässigbar eingewertet.

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