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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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ei beiden erhebungen nicht mit dem exakt<br />

gleichen Verfahren gearbeitet wurde, muss davon<br />

ausgegangen werden, dass die ergebnisse <strong>der</strong><br />

Kalkulation bei<strong>der</strong> erhebungen nur eingeschränkt<br />

vergleichbar sind. daher wurden an den Rasterpunkten,<br />

die in beiden erhebungen vertreten waren<br />

und <strong>der</strong>en bodenprofile unmittelbar nebeneinan<strong>der</strong><br />

liegen, bei <strong>der</strong> auswertung von bze i und<br />

bze ii die gleichen feinbodenmengen verwendet.<br />

zur herleitung <strong>der</strong> feinbodenmengen flossen<br />

sowohl die befunde <strong>der</strong> bze i (stechzylin<strong>der</strong>) als<br />

auch die befunde <strong>der</strong> bze ii (stechkappen) ein.<br />

1:2 extrakt<br />

<strong>der</strong> wässrige 1:2 extrakt wurde bereits bei <strong>der</strong> bze<br />

i eingesetzt. bei <strong>der</strong> auswertung <strong>der</strong> daten ergaben<br />

sich seinerzeit eine Reihe von unplausiblen<br />

befunden (block et al. 1991, s. 155-156). so zeigte<br />

sich zwischen dem Gesamtkohlenstoffgehalt<br />

und dem doC-Gehalt im 1:2 extrakt <strong>der</strong> gleichen<br />

Probe keine statistisch signifikante beziehung. auf<br />

artefakte wies auch das vergleichsweise weite<br />

nh 4 -n/no 3 -n-Verhältnis im extrakt aus unterbodenproben<br />

hin. block et al. (1991) empfahlen<br />

daher, die befunde mit <strong>der</strong> gebotenen Vorsicht<br />

zu interpretieren und einen Methodenvergleich<br />

mit an<strong>der</strong>en Verfahren, z.b. mit <strong>der</strong> Gleichgewichtsbodenlösung<br />

aus feldfrischen Proben und<br />

mit bodenlösungen, die mit lysimeterkerzen<br />

gewonnen wurden, durchzuführen. ein solcher<br />

Methodenvergleich wurde von ludwig et al. 1999<br />

durchgeführt. er zeigte, dass durch die trocknung<br />

die doC-Gehalte und vor allem die Gehalte<br />

löslicher Kationen insbeson<strong>der</strong>e nh 4 , K und Mn<br />

aber auch Ca, Mg, al und fe beträchtlich gegenüber<br />

extrakten aus feldfrischen Proben ansteigen.<br />

auch untersuchungen von schlotter et al.<br />

(2009, 2011) zu den Möglichkeiten und Grenzen<br />

<strong>der</strong> auswertbarkeit von 1:2 extrakten ergaben,<br />

dass die Konzentration <strong>der</strong> Kationen keinen engen<br />

zusammenhang mit den am gleichen ort aus<br />

saugkerzen gewonnenen lösungen aufweisen<br />

und kaum interpretierbar sind. daher wurde die<br />

auswertung <strong>der</strong> rheinland-pfälzischen daten des<br />

1:2 extraktes auf die anionen nitrat, sulfat und<br />

Chlorid beschränkt. Während bei sulfat kein und<br />

bei Chlorid nur bei hohen Konzentrationen ein<br />

Verdünnungseffekt erkennbar ist, muss bei nitrat<br />

eine Rückrechnung <strong>der</strong> Verdünnung durch die<br />

hohe Wasserzugabe erfolgen (schlotter et al.<br />

2009, 2011, evers et al. 2002). untersuchungen<br />

von schlotter et al. (2011) zeigen eine ziemlich<br />

enge Korrelation zwischen den verdünnungskorrigierten<br />

nitratgehalten des 1:2 extrakts und den<br />

nitratgehalten aus saugkerzenproben mit einer<br />

leichten Überschätzung <strong>der</strong> no 3 -Konzentration<br />

aus dem wässrigen extrakt. da <strong>der</strong> Wassergehalt<br />

<strong>der</strong> Probe zum zeitpunkt <strong>der</strong> Probenahme nicht<br />

erfasst wurde, erfolgt die Rückrechnung über die<br />

feldkapazität <strong>der</strong> beprobten horizonte (vgl. Kap.<br />

5.5.3). bei <strong>der</strong> interpretation <strong>der</strong> auf diese Weise<br />

hergeleiteten nitratgehalte muss berücksichtigt<br />

werden, dass die Probenahme nur zu einem zeitpunkt<br />

und von Plot zu Plot an unterschiedlichen<br />

terminen erfolgt ist. da die nitratgehalte <strong>der</strong> bodenlösung<br />

und <strong>der</strong> Wassergehalt des bodens im<br />

Jahresverlauf zeitlich erheblich variieren können,<br />

dürfen die aus dem wässrigen extrakt abgeleiteten<br />

nitratgehalte und die hiermit kalkulierten<br />

nitratausträge (vgl. Kap. 5.5.3) nur als grober<br />

anhalt gewertet werden.<br />

6.2 Verfügbarkeit <strong>der</strong> Daten<br />

die umfangreichen befunde <strong>der</strong> bodenzustandserhebung<br />

wurden in verschiedene datenbanken<br />

eingespeist. neben <strong>der</strong> bze-datenbank bei <strong>der</strong><br />

faWf sind die rheinland-pfälzischen daten<br />

<strong>der</strong> bze i und <strong>der</strong> bze ii teil <strong>der</strong> bundesweiten<br />

datensätze beim institut für Waldökologie und<br />

Waldinventuren des Johann-heinrich-von thünen-instituts<br />

(vti). die daten <strong>der</strong> eu-stichprobe<br />

werden zudem auch in <strong>der</strong> eu-biosoil-datenbank<br />

beim forest soil Coordinating Center beim inbo<br />

Geraardsbergen, belgien und beim institut für<br />

Weltforstwirtschaft des vti in hamburg gehalten.<br />

die rheinland-pfälzischen daten flossen in den<br />

europäischen Waldbodenzustandsbericht ein (de<br />

Vos and Cools 2011).<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> werden die befunde <strong>der</strong> bze<br />

nicht nur im Rahmen des forstlichen umweltmonitorings,<br />

son<strong>der</strong>n auch für die forstliche<br />

standortskartierung und für fragestellungen im<br />

bodenschutz und im Klimaschutz genutzt. so<br />

wurden die bze-datensätze in die datenbank <strong>der</strong><br />

rheinland-pfälzischen standortskartierung integriert.<br />

die umfassenden informationen aus <strong>der</strong> bze<br />

dienen dort zur unterstützung <strong>der</strong> ausweisung<br />

und beschreibung <strong>der</strong> substratreihen. im bereich<br />

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