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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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156<br />

Plot, einem aus Pflanzung und naturverjüngung<br />

hervorgegangenen Jungbestand auf saprolithlehm<br />

des devons, sind 9 baumarten vertreten.<br />

bei den Vegetationsuntersuchungen (vgl. Kap.<br />

4.4) im sommer 2005 und im frühjahr/frühsommer<br />

2007 wurden an den 165 Plots <strong>der</strong> bze ii<br />

über alle Vegetationsschichten insgesamt 447 arten<br />

gefunden. am artenreichsten aufnahmepunkt<br />

wurden auf dem 2500 m² großen aufnahmeareal<br />

87 arten erfasst. buchendominierte Wäl<strong>der</strong> weisen<br />

eine geringere Pflanzenartenvielfalt auf als<br />

kiefern-, eichen- und fichtendominierte Wäl<strong>der</strong><br />

(abb. 80). dies dürfte im Wesentlichen auf das<br />

geringere lichtangebot am Waldboden in den<br />

buchenbeständen zurückzuführen sein. beson<strong>der</strong>s<br />

geringe artenzahlen finden sich in mittelalten,<br />

dichten buchenbeständen und eichen- und<br />

Kiefernbeständen mit einem dichten buchenunterstand.<br />

Viele fichtenbestände sind demgegenüber<br />

durch sturmwurf und borkenkäferbefall<br />

aufgelichtet. auch führt die in den letzten Jahren<br />

intensivierte durchforstung vielfach zu lücken<br />

im Kronendach <strong>der</strong> fichtenbestände. demzufolge<br />

weist auch die lichtzahl nach ellenberg (1992,<br />

1996) in fichtendominierten beständen des bze<br />

ii-Kollektivs häufig höhere Werte auf als in den<br />

buchendominierten beständen (s. u.). auch die<br />

vergleichsweise hohe artenzahl in den mit nur 5<br />

Plots im Kollektiv vertretenen douglasiengeprägten<br />

beständen ist durch eine auflichtung einiger<br />

dieser bestände infolge von sturmschäden mit<br />

verursacht. sehr hohe artenzahlen waren auch an<br />

Rasterpunkten mit vielfältiger bestandesstruktur<br />

unter beteiligung mehrerer baumarten und<br />

an Rasterpunkten mit einer vielfältigen, unter<br />

Wildausschluss im zaun aufgewachsenen naturverjüngung<br />

anzutreffen.<br />

innerhalb <strong>der</strong> jeweiligen bestockungstypen differiert<br />

die artenzahl in abhängigkeit von <strong>der</strong> trophie<br />

bzw. basenversorgung. tief basenarme standorte<br />

(basentyp 5) weisen merklich geringere artenzahlen<br />

auf als basenreiche standorte (basentypen<br />

1 und 2) (abb. 81). die abhängigkeit <strong>der</strong><br />

artenzahlen von <strong>der</strong> trophie spiegelt sich auch<br />

in den regionalen unterschieden wie<strong>der</strong>. Rasterpunkte<br />

mit geringen artenzahlen (< 20 im 2500<br />

m² areal) finden sich gehäuft im Pfälzerwald auf<br />

den quarzreichen sanden des buntsandsteins.<br />

Plots mit vergleichsweise hohen artenzahlen sind<br />

demgegenüber vor allem auf nährstoffreicheren<br />

standorten im nordpfälzer bergland, in <strong>der</strong> eifel<br />

und im Westerwald zu finden (Karte 44).<br />

Mit hilfe <strong>der</strong> zeigerwerte von ellenberg (1992,<br />

1996) lässt sich prüfen, inwieweit sich einflüsse<br />

wie Versauerung und stickstoffeutrophierung auf<br />

die zusammensetzung <strong>der</strong> bodenvegetation nie<strong>der</strong>schlagen.<br />

die auswertungen <strong>der</strong> zeigerwerte<br />

erfolgten mit <strong>der</strong> datenbank fRidolino (Parth<br />

u. fischer 2009).<br />

für die lichtzahl (l-zahl) ist <strong>der</strong> relative lichtgenuss<br />

am boden zur zeit <strong>der</strong> Vollbelaubung<br />

maßgeblich. an <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Plots ergaben<br />

sich mittlere lichtzahlen zwischen 4 und 6.<br />

erwartungsgemäß zeigen buchenbestände meist<br />

geringere lichtzahlen als die übrigen bestandestypen<br />

(abb. 82). aus den vorstehend bereits<br />

aufgeführten Gründen sind die lichtzahlen in den<br />

fichten- und douglasiengeprägten beständen<br />

vergleichsweise hoch.<br />

die Reaktionszahl (R-zahl) bewertet den zeigerwert<br />

<strong>der</strong> Pflanze im hinblick auf den Versauerungszustand<br />

<strong>der</strong> böden, von extrem sauren<br />

bis zu kalkreichen Verhältnissen. die mittlere<br />

R-zahl reicht im bze ii-Kollektiv von 2,2 bis 7,0.<br />

starksäurezeiger (Reaktionszahl 1) waren an 21<br />

% <strong>der</strong> Plots, basen- und Kalkzeiger (Reaktionszahl<br />

9) dagegen an nur einem Plot anzutreffen.<br />

erwartungstreu nehmen die Reaktionszahlen von<br />

basenreichen standorten (basentyp 1, Gesamtboden<br />

basenreich) bis zu den tief basenarmen<br />

standorten (basentyp 5) stetig ab (abb. 83).<br />

offenbar reagiert die zusammensetzung <strong>der</strong><br />

bodenvegetation nur träge auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />

in <strong>der</strong> basenausstattung. <strong>der</strong> weit überwiegende<br />

teil <strong>der</strong> basenarmen standorte wurde gekalkt und<br />

weist inzwischen recht gute basensättigungen in<br />

<strong>der</strong> humusauflage und den obersten Mineralbodenhorizonten<br />

und damit im hauptwurzelraum<br />

<strong>der</strong> bodenvegetation auf (vgl. Kap. 5.9; bei <strong>der</strong><br />

ausweisung des basentyps wird die basenanreicherung<br />

im oberboden nicht berücksichtigt).

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