Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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rheinland-pfälzischen Waldökosystemen unter<br />
http://www.fawf.wald-rlp.de/index.php?id=3017).<br />
eine Reihe von untersuchungen belegt, dass die<br />
stickstoffeinträge über die atmogene deposition<br />
die austräge mit <strong>der</strong> holz- und biomassenutzung<br />
meist sehr deutlich überschreiten (becker et al.<br />
2000, block et al. 2007, 2008, fichter 1997, Rademacher<br />
et al. 1999, 2001, Raspe und Göttlein<br />
2008). langfristig muss daher von einer weiteren<br />
zunahme <strong>der</strong> stickstoffsättigung in den Waldökosystemen<br />
ausgegangen werden.<br />
stickstoffverbindungen spielen bei fast allen<br />
ökosystemaren abläufen eine wichtige Rolle.<br />
daher ist <strong>der</strong> stickstoffstatus <strong>der</strong> Waldökosysteme<br />
für die Mehrzahl <strong>der</strong> Waldfunktionen von<br />
zentraler bedeutung. zur Rolle des stickstoffs in<br />
dem Waldökosystem und insbeson<strong>der</strong>e zu den<br />
auswirkungen von übermäßigen stickstoffeinträgen<br />
gibt es eine fülle von untersuchungen. ein<br />
Überblick über den gegenwärtigen Kenntnisstand<br />
kann unter an<strong>der</strong>em den arbeiten von hadwigerfangmeier<br />
et al. 1992, Kölling 1991, ortloff und<br />
schlaepfer 1996, de Vries et al. 2007 und den<br />
themenheften uba 1995, Wsl 1997 und lWf<br />
2002 entnommen werden. zusammengefasst<br />
sind die wichtigsten folgen eines überhöhten neintrags<br />
in die Waldökosysteme:<br />
– bodenversauerung<br />
– Verlust an nährstoffen (K, Ca, Mg) und/o<strong>der</strong><br />
tiefenverlagerung von Kationsäuren (als begleitionen<br />
bei no 3 -auswaschung)<br />
– nitratbelastung des Grund- und Quellwassers<br />
– lachgasemission bei Grund- und stauwasserböden<br />
– n-eutrophierung gegebenenfalls verbunden<br />
mit einer Verschiebung in <strong>der</strong> artenzusammensetzung<br />
<strong>der</strong> Waldlebensgemeinschaften<br />
und Gefährdung von Rote-liste-arten (stickstoffmangelzeiger,<br />
flechten)<br />
– nährstoffungleichgewichte<br />
– zuwachssteigerung und höhere biomasseproduktion<br />
– höhere Produktionsrisiken (erhöhte spross-<br />
Wurzel-Relationen verbunden mit erhöhter<br />
trockenstressgefährdung und erhöhten<br />
sturmwurf- und schneebruchrisiken; herabsetzung<br />
<strong>der</strong> frosthärte; verän<strong>der</strong>ten Wirt-<br />
Parasit-beziehungen; bewirtschaftungs- und<br />
Verjüngungserschwernisse durch Konkurrenzvegetation).<br />
als indikatoren für den stickstoffstatus <strong>der</strong> Waldökosysteme<br />
wurden bei beiden bodenzustandserhebungen<br />
die Gehalte und Vorräte an stickstoff<br />
in <strong>der</strong> humusauflage und im Mineralboden, die<br />
C/n-Verhältnisse und die nitratgehalte im wässrigen<br />
1:2 extrakt erfasst. bei <strong>der</strong> bze ii wurden<br />
zudem Grunddaten zur schätzung des stickstoffvorrats<br />
in <strong>der</strong> bodenvegetation und in <strong>der</strong> baumbiomasse<br />
erhoben. Weiterhin liegen für alle bze<br />
ii-Punkte im Rahmen des MaPesi-Projektes des<br />
umweltbundesamtes von Gauger (2010) kalkulierte<br />
n-Gesamtdepositionen vor. die Modellierung<br />
<strong>der</strong> trockendeposition erfolgte hierbei mit<br />
dem lotos-euRos Modell. die berechneten depositionsflüsse<br />
können zum abgleich mit Critical<br />
loads verwendet werden.<br />
5.5.1 Stickstoffgehalte und -vorräte in den<br />
Waldökosystemen<br />
da stickstoff im Wesentlichen an die organische<br />
substanz gebunden ist, zeigen die stickstoffgehalte<br />
im boden eine deutliche abnahme mit<br />
zunehmen<strong>der</strong> bodentiefe. hohe stickstoffgehalte<br />
sind vor allem in <strong>der</strong> humusauflage und in <strong>der</strong><br />
Mineralbodentiefe 0-5 cm zu finden (abb. 43).<br />
für die humusauflage zeigen die befunde <strong>der</strong><br />
bze ii signifikant niedrigere stickstoffgehalte<br />
im Vergleich zur bze i. da diesem befund eine<br />
(tendenzielle) zunahme <strong>der</strong> stickstoffgehalte in<br />
<strong>der</strong> obersten Mineralbodentiefenstufe gegenübersteht,<br />
könnten die Verän<strong>der</strong>ungen auch eine<br />
folge <strong>der</strong> Probleme <strong>der</strong> Reproduzierbarkeit bei <strong>der</strong><br />
trennung von humusauflage und Mineralboden<br />
sein (vgl. Kap. 6.1).<br />
die n-Vorräte in humusauflage und Mineralboden<br />
wurden bereits in Kapitel 5.4.1 dargestellt und<br />
erläutert. zwischen <strong>der</strong> bze i und <strong>der</strong> bze ii zeigte<br />
sich im Mittel eine Vorratszunahme von etwa<br />
300 kg n/ha, die zwar statistisch nicht signifikant<br />
ist, aber in <strong>der</strong> Größenordnung in etwa mit den<br />
bilanzüberschüssen für stickstoff in diesem zeitraum<br />
übereinstimmt (block et al. 2007, 2008).