19.12.2012 Aufrufe

Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

von silbererzen. da <strong>der</strong> schwerpunkt des abbaus<br />

im Mittelalter bis in die anfänge <strong>der</strong> neuzeit lag,<br />

erfolgte die Verhüttung auch meist in <strong>der</strong> nähe<br />

<strong>der</strong> lagerstätten. die kleineren Gruben wurden<br />

ende des 19. Jahrhun<strong>der</strong>t aufgegeben, die letzten<br />

größeren in den 1960er Jahren.<br />

Gerade bei diesen älteren anlagen sind abraum-<br />

und schlackenhalden beson<strong>der</strong>s belastet, da <strong>der</strong><br />

Gewinnungsgrad eher gering war und nebenerze<br />

oft nicht genutzt wurden. dies ist auch <strong>der</strong> fall,<br />

wenn es sich um ärmere lagerstätten handelt, da<br />

hier eine vergleichsweise höhere Gesteinsmenge<br />

geför<strong>der</strong>t werden muss (vgl.: alloway 1999:46).<br />

neben dem eigentlichen betriebsgelände ist über<br />

abschwemmungen und abwehungen auch eine<br />

ausbreitung <strong>der</strong> Kontamination in die fläche<br />

möglich (lfu bw 1994). die schwermetallgehalte<br />

<strong>der</strong> umliegenden böden können zwar unter umständen<br />

schnell abnehmen (o`neill in alloway<br />

1999:117), je nach exposition und stabilisierungsgrad<br />

des abraumguts sind aber auch Verwehungen<br />

in entfernungen von mehreren Kilometern<br />

möglich (alloway 1999:171). dazu kommen<br />

staub- und Rauchemissionen durch den Verhüttungsvorgang<br />

an sich. da man – zur Reduktion<br />

<strong>der</strong> lokalen belastung in den oft engen tälern, in<br />

denen die hütten standen – die hüttenschornsteine<br />

später auf umliegende berge setzte (bsp.<br />

braubach), konnten sich diese emissionen über<br />

entfernungen von etlichen Kilometern ausbreiten.<br />

die belastungen führen zum anreicherungstyp a.<br />

landwirtschaft<br />

die landwirtschaft stellt nach alloway eine <strong>der</strong><br />

bedeutendsten großflächigen, diffusen Quellen<br />

für schwermetalleinträge in die umwelt dar<br />

(alloway, 1999, alloway und ayres, 1996). da die<br />

einträge über düngemittel, Pestizide usw. aber<br />

eher großflächig sind und zudem die Rasterpunkte<br />

<strong>der</strong> bze ii in Waldgebieten liegen, ist die landwirtschaft,<br />

vor allem für die hier betrachteten<br />

punktuell erhöhten schwermetallgehalte, eher<br />

als weniger bedeutsame Quelle anzusehen.<br />

industrie<br />

Vor allem die metallverarbeitende industrie kann<br />

als wichtiger schwermetallemittent angesehen<br />

werden, aber auch die elektroindustrie und die<br />

Chemische industrie werden immer wie<strong>der</strong> als<br />

bedeutende schwermetallquellen genannt (vgl.<br />

alloway, 1999, alloway und ayres, 1996). da die<br />

metallverarbeitende industrie häufig aus ehemaligen<br />

hüttenbetrieben hervorgegangen ist, sind<br />

Überlagerungen möglich. beispielsweise weisen<br />

Rasterpunkte in <strong>der</strong> nähe eines drahtwerkes erhöhte<br />

Gehalte vor allem an zink, Chrom, Kupfer<br />

und nickel auf. da die erhöhten Gehalte zum<br />

teil allerdings alle tiefenstufen betreffen, kommt<br />

sowohl das drahtwerk als Quelle in betracht als<br />

auch eine geogene belastung (mögliche Kombination<br />

von typ a und typ G.<br />

Verkehr<br />

in fossilen brennstoffen findet sich eine Vielzahl<br />

von schwermetallen (u.a. Pb, Cd, zn, as, Cu), die<br />

entwe<strong>der</strong> während <strong>der</strong> Verbrennung als stäube<br />

o<strong>der</strong> aerosole in die umwelt gelangen o<strong>der</strong> sich<br />

in <strong>der</strong> asche anreichern (vgl. alloway und ayres,<br />

1996:172). bis zur einführung des benzin-blei-<br />

Gesetztes 1989 war <strong>der</strong> straßenverkehr eine <strong>der</strong><br />

hauptquellen für bleieinträge in die umwelt (vgl.<br />

alloway 1999:52). daher könnten z.b. die geringe<br />

Pb-belastung und die an<strong>der</strong>er schwermetalle im<br />

Pfälzerwald durch die hier vergleichsweise geringe<br />

straßendichte begründet sein. allerdings ist <strong>der</strong><br />

umgekehrte fall (hohe straßendichte – hohe<br />

schwermetallbelastung) nicht immer zutreffend.<br />

ein typisch durch Verkehr belasteter Punkt ist<br />

bze-Plot 601, <strong>der</strong> in einem Wäldchen in einer autobahnauffahrt<br />

liegt, und in 10-20 cm einen hohen<br />

bleigehalt aufweist, die tiefenlage 10-20 cm<br />

statt 0 -10 cm ist durch einen jüngeren auftrag<br />

bei <strong>der</strong> Kulturbegründung verursacht. <strong>der</strong> Rasterpunkt<br />

liegt in dem haupteinflussbereich von<br />

straßen, <strong>der</strong> für blei meist nur ein band mit einer<br />

entfernung < 30 m und für Cadmium < 10 m<br />

vom straßenrand umfasst (scheffer u. schachtschabel<br />

2010:460). blume spricht ebenfalls von<br />

räumlich diffusen belastungsmustern und von<br />

gleichmäßig in <strong>der</strong> fläche verteilten bleiemissionen<br />

durch den straßenverkehr (blume 2004:335).<br />

auch die Punkte 194 und 195 am nürburgring<br />

und dessen zufahrtsstraße könnten durch Verkehrsemissionen<br />

belastet sein, Punkt 194 zeigt<br />

aber auch zusätzlich ein geogenes belastungsmuster.<br />

das gilt auch für Rasterpunkt 341 an <strong>der</strong><br />

a 61, die dort zudem erst mit dem bleiverbot im<br />

125

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!