Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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brennstoff freigegeben wurde. <strong>der</strong> straßenverkehr<br />
(zusammen mit sonstiger Verbrennung fossiler<br />
brennstoffe) ist daher mit sicherheit als eine<br />
beitragende Quelle anzunehmen, meist aber nur<br />
als eine zusätzliche diffuse Quelle. davies spricht<br />
in diesem zusammenhang von einer „allgemeinen<br />
Verunreinigung <strong>der</strong> umwelt durch atmosphärisches<br />
blei“ (davies in alloway, 1999:135), welche<br />
zusammen mit an<strong>der</strong>en diffusen stoffeinträgen in<br />
die hintergrundwerte eingeht.<br />
auch <strong>der</strong> bahnverkehr kann unter umständen<br />
eine schwermetallquelle darstellen, wenngleich<br />
in merklich geringerem umfang als <strong>der</strong> straßenverkehr.<br />
neben dem Metallabrieb durch den<br />
regulären betrieb, stellen auch die Gleisanlagen<br />
selbst, zusammen mit ihrer Wartung eine schwermetallquelle<br />
dar. so können z.b. in holzschutzmitteln<br />
<strong>der</strong> bahnschwellen schwermetalle wie<br />
Kupfer und arsen enthalten sein. zudem werden<br />
die strecken regelmäßig mit herbiziden behandelt,<br />
welche vor allem in <strong>der</strong> Vergangenheit arsenverbindungen<br />
enthielten (o´neill in alloway,<br />
1999:115). Von den sechs Rasterpunkten, welche<br />
in ummittelbarer nähe zu aktiven o<strong>der</strong> ehemaligen<br />
bahnstrecken liegen, konnten aber nur an den<br />
Rasterpunkten 899, 859 und 281 erhöhte Gehalte<br />
für arsen und Kupfer festgestellt werden. Von<br />
diesen drei Rasterpunkten kann man aber nur bei<br />
Rasterpunkt 859 eine belastung durch den bahnverkehr<br />
vermuten, da die arsenbelastung hier nur<br />
in <strong>der</strong> humusauflage zu finden ist. Rasterpunkt<br />
281 ist mit 150 m wohl zu weit entfernt und wie<br />
auch Rasterpunkt 899 in zu tiefen bodenschichten<br />
belastet.<br />
Militär<br />
schwermetallbelastungen auf militärischen<br />
Übungsplätzen gehen von den Resten von Munition<br />
und blindgängern auf schießbahnen und<br />
sprengplätzen aus. auch Ringstraßen können<br />
über starken fahrzeugverkehr zur schwermetallbelastung<br />
beitragen (siehe oben). bei Rasterpunkt<br />
871 auf dem truppenübungsplatz baumhol<strong>der</strong><br />
ist allerdings das ausgangssubstrat ein Melaphyr<br />
und <strong>der</strong> Punkt hat deshalb bereits hohe geogene<br />
schwermetallgehalte; <strong>der</strong> Punkt liegt auch außerhalb<br />
des schießbereichs, allerdings in <strong>der</strong> nähe<br />
einer Ringstraße.<br />
Wenig greifbar ist die belastung durch die Kriegs-<br />
handlungen am ende des ii Weltkrieges. auch<br />
außerhalb <strong>der</strong> unmittelbaren frontzonen und <strong>der</strong><br />
intensiv bombardierten Verkehrs- und industrieanlagen<br />
wurden im nördlichen <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
häufig bombenabwürfe auf Waldgebiete durchgeführt,<br />
in denen z.b. die beweglichen abschussbasen<br />
<strong>der</strong> fernraketen des typs V2 in stellung<br />
gingen (vgl.: lotz 1996).<br />
5.7.9.3 erklärungsansätze <strong>der</strong> räumlichen<br />
Verteilungsmuster<br />
bei betrachtung <strong>der</strong> Karten <strong>der</strong> schwermetallgehalte<br />
<strong>der</strong> bze-Punkte in verschiedenen bodentiefen<br />
lassen sich regionale häufungen einer<br />
erhöhten schwermetallbelastung erkennen.<br />
nachfolgend wird versucht, Rasterpunkte mit<br />
erhöhter schwermetallbelastung potentiellen<br />
Quellen zuzuordnen, bzw. erklärungsansätze für<br />
auffällige Verteilungsmuster zu finden. unter<br />
erhöhten Gehalten werden hier Gehalte verstanden,<br />
die über 90 % <strong>der</strong> summenhäufigkeit<br />
des bze-Kollektives liegen (90 - Perzentil). nur<br />
Rasterpunkte bei denen die Gehalte einzelner<br />
tiefenstufen zu dieser häufigkeitsklasse gehören,<br />
wurden in die beson<strong>der</strong>e betrachtung <strong>der</strong> Verteilungsmuster<br />
einbezogen. dabei sollte berücksichtigt<br />
werden, dass die 10 % höchsten Werte noch<br />
vergleichsweise mo<strong>der</strong>at sein können. so reicht<br />
bei blei lediglich ein oberbodenwert von knapp<br />
3000 mg/kg an Werte heran, wie sie in Rieselfel<strong>der</strong>n<br />
gemessen werden. dieser Rasterpunkt<br />
liegt in <strong>der</strong> nähe von höhr-Grenzhausen, wo zum<br />
einen zinkblende mit bleierzen als unverwerteten<br />
begleitern abgebaut wurde und zum an<strong>der</strong>en<br />
schon seit Jahrhun<strong>der</strong>ten töpferei – u.a. auch mit<br />
bleihaltigen Glasuren – betrieben wird.<br />
Geogene Grundgehalte und diffuse (ubiquitäre)<br />
anthropogene einträge werden als hintergrundwerte<br />
bei <strong>der</strong> beurteilung von schwermetallbelastungen<br />
behandelt. eine gutes Medium für die<br />
untersuchung solcher hintergrundwerte sind<br />
bachsedimente. in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wurde vom<br />
landesamt für Geologie und bergbau (lGb) mit<br />
17000 Proben flächendeckend ein netz von bachsedimenten<br />
auf schwermetallgehalte untersucht<br />
und auf <strong>der</strong> ebene von naturräumen ausgewertet<br />
(lGb 2005). die ergebnisse dieser untersuchung<br />
werden in tab. 9 mit den bze ii - ergebnissen aus<br />
den jeweiligen naturräumen verglichen. arsen<br />
und Quecksilber wurden in <strong>der</strong> lGb - untersu-