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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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5.3.1 pH-Werte und Pufferbereiche<br />

bei <strong>der</strong> bodenzustandserhebung werden ph-<br />

Werte in einer wässrigen bodensuspension<br />

(ph h2o ) und in stark salzhaltigen suspensionen<br />

(ph CaCl2 und ph KCl ) bestimmt. <strong>der</strong> in einer wässrigen<br />

bodensuspension gemessene ph-Wert ist ein<br />

Maß für den aktuellen säurezustand des bodens<br />

in Reaktion mit dem bodenwasser. allerdings ist<br />

dieser ph-Wert in abhängigkeit von <strong>der</strong> Jahreszeit<br />

und dem Verlauf <strong>der</strong> bodenfeuchtigkeit<br />

und <strong>der</strong> bodentemperatur vor <strong>der</strong> Probenahme<br />

zeitlich sehr variabel. er sollte daher möglichst<br />

nur in zusammenschau mit an<strong>der</strong>en Parametern<br />

wie z.b. <strong>der</strong> austauschkapazität und <strong>der</strong> austauscherbelegung<br />

interpretiert werden (Meiwes et<br />

al. 1984). die in stark salzhaltigen suspensionen<br />

gemessenen ph-Werte (ph CaCl2 und ph KCl ) geben<br />

darüber hinaus hinweise auf in früheren zeiten<br />

abgelaufene Versauerungsschübe. bei diesen<br />

Versauerungsschüben sind Kationsäuren in lösung<br />

gegangen, die in den entsauerungsphasen<br />

an den austauscher gebunden wurden und durch<br />

die salzzugabe bei <strong>der</strong> lösungszubereitung für<br />

die ph-Messung wie<strong>der</strong> in lösung übergehen.<br />

bei diesem Prozess werden aus den hydrathüllen<br />

h + -ionen abgespaltet, die zu einem absinken des<br />

gemessenen ph-Wertes führen. zudem können<br />

auch am Kationenaustauscher angelagerte h + -<br />

ionen durch den starken K + - o<strong>der</strong> Ca ++ -Überschuss<br />

vom austauscher verdrängt werden und in lösung<br />

gehen, wodurch <strong>der</strong> ph-Wert ebenfalls sinkt. die<br />

in salzhaltigen suspensionen gemessenen ph-<br />

Werte sind daher meist merklich niedriger als die<br />

in wässrigen suspensionen gemessenen Werte.<br />

die in den wässrigen suspensionen gemessenen<br />

ph-Werte lassen sich verschiedenen Pufferbereichen<br />

mit spezifischen ökologischen funktionen<br />

zuordnen (ulrich 1981, block et al. 2000, Walterth<br />

et al. 2004). zur bewertung <strong>der</strong> rheinlandpfälzischen<br />

bze-befunde wurden die Pufferbereiche<br />

nach ulrich (1981) verwendet. bei dieser<br />

einteilung stehen die jeweils vorherrschenden<br />

Pufferreaktionen im Vor<strong>der</strong>grund. eine Charakterisierung<br />

<strong>der</strong> Pufferbereiche und ihrer chemischen<br />

und ökologischen eigenschaften enthält Wolff<br />

und Riek (1997).<br />

die befunde <strong>der</strong> bodenzustandserhebung zeigen<br />

eine große Variationsbreite <strong>der</strong> bodenreaktion. in<br />

<strong>der</strong> humusauflage variieren die ph h2o -Werte zwischen<br />

2,5 und 3,5 bei <strong>der</strong> bze i und zwischen 3,7<br />

und 7,1 bei <strong>der</strong> bze ii. im Mineralboden reicht die<br />

Wertespanne zwischen 3,2 und 8,7 bei <strong>der</strong> bze i<br />

und zwischen 3,7 und 9,0 bei <strong>der</strong> bze ii. die auswertung<br />

<strong>der</strong> häufigkeitsverteilungen belegt einen<br />

deutlichen anstieg <strong>der</strong> ph-Werte in <strong>der</strong> humusauflage<br />

und im oberen Mineralbodenbereich zwischen<br />

den beiden aufnahmeterminen (abb. 24).<br />

beson<strong>der</strong>s deutlich ist <strong>der</strong> anstieg <strong>der</strong> ph-Werte<br />

in <strong>der</strong> humusauflage und in den tiefenbereichen<br />

0-5 und 5-10 cm des Mineralbodens, aber bis in<br />

den tiefenbereich 60-90 cm sind die Verän<strong>der</strong>ungen<br />

signifikant (Kolmogorow-smyrnow-test, vgl.<br />

Kapitel 3.7.2). durch den überdurchschnittlichen<br />

ph-Wert anstieg im oberen Mineralboden ist<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> bze i noch sehr deutliche tiefengradient<br />

mit höheren ph-Werten bei zunehmen<strong>der</strong><br />

Mineralbodentiefe bei <strong>der</strong> bze ii kaum mehr<br />

ausgeprägt.<br />

bei <strong>der</strong> bze i lagen im tiefenbereich 0-5 cm noch<br />

mehr als zwei drittel <strong>der</strong> standorte im aluminiumpufferbereich<br />

und knapp ein fünftel <strong>der</strong><br />

standorte sogar im eisen-aluminium-Pufferbereich.<br />

zur bze ii hat sich <strong>der</strong> schwerpunkt auch<br />

im oberboden in den austauscherpufferbereich<br />

verschoben. bei nur noch weniger als einem<br />

fünftel <strong>der</strong> Plots sind die oberböden aktuell dem<br />

aluminiumpufferbereich zuzuordnen. die Karten<br />

6 a und b zeigen die Verteilung <strong>der</strong> ph CaCl2 -Werte<br />

im tiefenbereich 0-5 cm bei bze i und bze ii. sie<br />

belegen, dass eine Verbesserung des aktuellen<br />

säurezustandes vor allem in den Gebieten eingetreten<br />

ist, die zuvor beson<strong>der</strong>s stark versauerte<br />

böden aufwiesen, wie beispielsweise buntsandsteinstandorte<br />

im Pfälzerwald und Quarzitstandorte<br />

im hunsrück. im Wesentlichen dürfte dies<br />

auf die in diesen Regionen und auf diesen standorten<br />

bereits großflächig durchgeführte bodenschutzkalkung<br />

zurückzuführen sein (vgl. Kap. 5.9).<br />

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