Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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8 Zusammenfassung<br />
organisation <strong>der</strong> erhebung und Methodik<br />
die bundesweite Waldbodenzustandserhebung<br />
(bze) ist ein Gemeinschaftsvorhaben von bund<br />
und län<strong>der</strong>n. die erhebungen <strong>der</strong> bze i und bze<br />
ii wurden sehr eingehend von einer bund-län<strong>der</strong>arbeitsgruppe<br />
vorbereitet und koordiniert.<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> wurden die feldaufnahmen<br />
und Probenahmen <strong>der</strong> bze i in den Jahren<br />
1989/1990, die <strong>der</strong> bze ii siebzehn Jahre später in<br />
den Jahren 2006/2007 durchgeführt. bei beiden<br />
erhebungen erfolgten die aufnahmen an den<br />
schnittpunkten eines 4x12 km-Rasters zuzüglich<br />
<strong>der</strong> auf <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> entfallenden stichprobenpunkte<br />
des 16x16 km-Rasters <strong>der</strong> europäischen<br />
union. an dem gleichen Raster werden die<br />
Kronenbonituren <strong>der</strong> jährlichen Waldzustandserhebungen<br />
und die parallel zur bze i und ii<br />
durchgeführten aufnahmen <strong>der</strong> Wal<strong>der</strong>nährungserhebung<br />
durchgeführt. die bze ist teil des forstlichen<br />
umweltmonitorings, das in <strong>Rheinland</strong>-<br />
<strong>Pfalz</strong> fe<strong>der</strong>führend durch den forschungsbereich<br />
6.2 „Waldmonitoring und umweltvorsorge“ <strong>der</strong><br />
forschungsanstalt für Waldökologie und forstwirtschaft<br />
(faWf) durchgeführt wird. die bze ii<br />
erfolgte in enger Kooperation <strong>der</strong> faWf mit dem<br />
forsteinrichtungs- und standortskartierungsreferat<br />
<strong>der</strong> zentralstelle <strong>der</strong> forstverwaltung,<br />
<strong>der</strong> abteilung abfallwirtschaft, altlasten und<br />
bodenschutz des seinerzeitigen Ministeriums für<br />
umwelt, forsten und Verbraucherschutz, dem<br />
landesamt für Geologie und bergbau und <strong>der</strong><br />
landwirtschaftlichen untersuchungs- und forschungsanstalt<br />
speyer.<br />
die angewandte Methodik entspricht sehr weitgehend<br />
<strong>der</strong> von <strong>der</strong> bund-län<strong>der</strong>-arbeitsgruppe<br />
bze erstellten arbeitsanleitung. landesspezifische<br />
beson<strong>der</strong>heiten sind im vorliegenden bericht<br />
detailliert aufgeführt. die bewertung <strong>der</strong> inventurergebnisse<br />
erfolgte in <strong>der</strong> Regel auf Grundlage<br />
<strong>der</strong> Vorschläge in Riek und Wolf (2007) und ak<br />
standortskartierung (2003).<br />
Repräsentativität des stichprobenrasters<br />
bei <strong>der</strong> bze i wurden 143 Rasterpunkte und bei<br />
<strong>der</strong> bze ii 165 Rasterpunkte aufgenommen. die<br />
flächenmäßig unter Wald bedeutsamen stratigraphisch-petrographischen<br />
einheiten „tonschiefer“<br />
und „quarzreiche sandsteine des devons“ sowie<br />
„quarzitisch gebundene sandsteine des buntsandsteins“<br />
sind durch das bze ii-Raster gut repräsentiert.<br />
dies gilt auch für die vergleichsweise<br />
häufig vorkommenden substrate „Rotliegendes“<br />
und „Magmatite“. etwas unterrepräsentiert sind<br />
„quartäre fließerden“ und etwas überrepräsentiert<br />
„quartäre umlagerungssedimente“.<br />
bodenversauerung<br />
zur beschreibung des status und <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />
des säure-base-zustandes <strong>der</strong> Waldböden<br />
wurden ph-Werte, Kenndaten zur austauscherbelegung,<br />
Carbonatgehalte, anionengehalte im<br />
wässrigen bodenextrakt und Überschreitungen<br />
<strong>der</strong> Critical loads für säureeinträge herangezogen.<br />
die ph-Werte zeigen an <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Rasterpunkte<br />
bis in den unterboden hinein einen<br />
deutlichen anstieg zwischen bze i und bze ii.<br />
Während sich bei <strong>der</strong> bze i noch an mehr als zwei<br />
dritteln <strong>der</strong> standorte die oberböden im aluminium-<br />
und eisen-aluminium-Pufferbereich befanden,<br />
hat sich <strong>der</strong> schwerpunkt bei <strong>der</strong> bze ii in<br />
den austauscherpufferbereich hinein verschoben.<br />
dies korrespondiert mit Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />
austauscherbelegung: so zeigt sich bei <strong>der</strong> bze ii<br />
bis in eine bodentiefe von 60 cm eine signifikant<br />
erhöhte basensättigung gegenüber den befunden<br />
<strong>der</strong> bze i. <strong>der</strong> anteil <strong>der</strong> Rasterpunkte, an denen<br />
die oberste Mineralbodentiefenstufe hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> basensättigung in die bewertungsstufen „sehr<br />
geringe“ und „geringe“ elastizität eingruppiert<br />
werden musste, hat sich von <strong>der</strong> bze i zur bze ii<br />
mehr als halbiert.<br />
die Verbesserungen im säure-basezustand <strong>der</strong><br />
böden betreffen vor allem standorte und Regionen,<br />
in denen zuvor beson<strong>der</strong>s niedrige ph-Werte<br />
und basensättigungen anzutreffen waren, wie die<br />
buntsandsteinstandorte im Pfälzerwald und die<br />
Quarzitstandorte im hunsrück. im Wesentlichen<br />
dürfte dies auf die hier großflächig durchgeführten<br />
bodenschutzkalkungen zurückzuführen sein.<br />
die analysenbefunde des wässrigen 1:2-extrakts<br />
zeigen eine deutliche abnahme <strong>der</strong> sulfatkonzentrationen<br />
zwischen <strong>der</strong> bze i und <strong>der</strong> bze ii,<br />
die mit <strong>der</strong> deutlichen abnahme <strong>der</strong> atmogenen