Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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chung nicht bearbeitet.<br />
beim Vergleich <strong>der</strong> naturräume weist <strong>der</strong> Pfälzerwald<br />
eine nur geringe schwermetallbelastung<br />
auf (tab. 9). die hier dominierenden quarzreichen<br />
sandsteine sind primär arm an schwermetallen<br />
und wegen einer sehr geringen besiedlungsdichte<br />
verbunden mit einer nur geringen industrialisierung<br />
sind zudem kaum lokale emittenten<br />
vorhanden. so wurden im Pfälzerwald we<strong>der</strong> an<br />
den bze-Punkten noch in den bachsedimenten<br />
erhöhte bleigehalte nachgewiesen. einen höheren<br />
zink-, Kupfer-, Chrom und nickelgehalt im oberboden<br />
weist ein Punkt bei Ruppertsweiler auf,<br />
<strong>der</strong> in <strong>der</strong> nähe einer <strong>der</strong> wenigen historischen<br />
Minen liegt. dort wurden zudem in <strong>der</strong> näheren<br />
umgebung militärische anlagen genutzt. einen<br />
sehr hohen Cadmiumwert im oberboden zeigt<br />
ein Profil bei fischbach in <strong>der</strong> nähe eines historischen<br />
hammerwerkes. für den hohen Quecksilbergehalt<br />
an einem bze-Punkt beim Großen boll<br />
konnte keine erklärung gefunden werden. einen<br />
hohen geogenen arsengehalt weist ein Punkt<br />
mit vergleichsweise tonreichem unterboden und<br />
untergrund aus unterem buntsandstein – nach<br />
neuerer stratographischer einordnung zechstein<br />
– im Wasgau auf. ein vergleichsweise hoher<br />
arsengehalt in einem oberboden bei Calsberg ist<br />
dagegen eher auf eine unbekannte anthropogene<br />
Quelle zurückzuführen.<br />
unterdurchschnittlich ist auch die schwermetallbelastung<br />
des Oberrheinischen Tieflandes.<br />
die erfassten bze-Punkte sind hier weniger<br />
belastet als die bachsedimente (tab. 9). dies<br />
dürfte auf die zurückdrängung <strong>der</strong> Waldfläche<br />
in dieser insgesamt waldarmen landschaft auf<br />
die schwemmfächer in <strong>der</strong> pfälzischen Rheinebene<br />
zurückzuführen sein. diese bestehen zum<br />
größten teil aus pleistozän umlagertem buntsandsteinmaterial<br />
und zeigen deshalb meist nur<br />
niedrige schwermetallgehalte. lediglich in einem<br />
Grundwasser-geprägten unterbodenhorizont am<br />
Rand von büchelberg – gelegen auf einer tertiären<br />
Kalkscholle - kommt ein hoher arsengehalt vor.<br />
hohe Cadmiumgehalte im oberboden weisen<br />
zwei bze-Punkte aus Rheinauensedimenten auf,<br />
an einem Plot begleitet von erhöhten Cu-, hg-<br />
und zn-Gehalten. ein Rasterpunkt mit schwarzerde<br />
unmittelbar an <strong>der</strong> autobahn bei Mainz fällt<br />
– erwartungsgemäß - durch hohe bleigehalte im<br />
oberboden auf.<br />
die landschaften des Rheinischen Schiefergebirges<br />
lassen dagegen aufgrund ihres geologischen<br />
aufbaus, an dem sowohl tonschiefer als<br />
auch basalte beteiligt sind, hohe hintergrundwerte<br />
an schwermetallen erwarten (lGb 2005).<br />
insbeson<strong>der</strong>e die vielen erzlagerstätten haben<br />
einfluss auf die bachsedimente. neben brauneisenstein,<br />
<strong>der</strong> hier nicht behandelt wird, treten<br />
im tonschiefer verbreitet blei-zinkerze auf, zum<br />
beispiel <strong>der</strong> emser und <strong>der</strong> holzapfeler Gangzug.<br />
zu Gehalten von über 100 mg/kg blei und/o<strong>der</strong><br />
300 mg/kg zink in den bachsedimenten tragen<br />
auch die historischen hütten bei, die mit schwerpunkten<br />
rechtsrheinisch lagen (sieg, Wied, lahn),<br />
aber auch in den seitentälern <strong>der</strong> Mittelmosel<br />
(Moselhunsrück) und um bleialf (nordwesteifel)<br />
(lGb 2005, tab. 9). auf <strong>der</strong> Gemarkung braubach<br />
und in Krautscheid wurde zudem später altblei<br />
aufbereitet (lGb 2005). im Kannebäckerland um<br />
höhr-Grenzhausen wurde in <strong>der</strong> dortigen keramischen<br />
industrie mit bleiglasuren gearbeitet.<br />
auch bei den bze-Punkten zeigen sich in dieser<br />
Region höhere schwermetallgehalte. <strong>der</strong> geogene<br />
hintergrund zeigt sich sehr deutlich in <strong>der</strong><br />
Karte mit erhöhten zinkgehalten (Karte 34).<br />
am deutlichsten fällt die schwermetallbelastung<br />
im Westerwald auf. da ist zunächst die diffuse<br />
oberbodenbelastung mit schwermetallen <strong>der</strong><br />
ersten Gruppe. alle oberböden weisen in einer<br />
tiefenstufe hohe bleigehalte auf, zur hälfte<br />
begleitet von Quecksilber und Cadmium. <strong>der</strong><br />
spitzenwert mit 2912 mg/kg in bze-Punkt 162<br />
in 0-5 cm bei höhr-Grenzhausen und mögliche<br />
Quellen wurden bereits diskutiert. insgesamt<br />
scheinen sich aber die schwermetallbelasteten<br />
stäube recht gleichmäßig ausgebreitet zu haben.<br />
die aus <strong>der</strong> bze abgeleiteten Median und<br />
90-Perzentil-Werte liegen etwas unter <strong>der</strong> hohen<br />
belastung, die die bachsedimente im Westerwald<br />
und lahntal (wurde durch die bze nicht erfasst)<br />
aufweisen (tab. 9). die hintergrundwerte für<br />
den oberboden von 22–32 mg/ kg (hauenstein<br />
2008) werden aber deutlich überschritten.<br />
die hohe bleibelastung setzt sich im angrenzenden<br />
Sauerland und Bergischen Land fort (Karte<br />
35).<br />
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