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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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auf eine tonzerstörung hin. substrate mit vergleichsweise<br />

hohem Pufferpotenzial, wie karbonathaltige<br />

substrate, Pyroxen- und amphibolhaltige<br />

substrate und smektit-haltige substrate<br />

sind mit zusammen 13 % <strong>der</strong> Plots in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> nur selten vertreten.<br />

simulationen mit PRofile zeigen für viele Plots<br />

eine vergleichsweise hohe Kaliumnachlieferung<br />

insbeson<strong>der</strong>e auf den illitreichen substraten des<br />

Rheinischen schiefergebirges, aber auf mehr als<br />

drei Vierteln <strong>der</strong> Plots eine nur sehr schwache<br />

nachlieferung an Calcium.<br />

bodenschutzkalkung<br />

die bze-daten belegen sehr deutlich die Wirkungen<br />

<strong>der</strong> bodenschutzkalkungen, die etwa zwei<br />

drittel <strong>der</strong> Waldfläche des landes umfassen. die<br />

vergleichende auswertung gekalkter und nicht<br />

gekalkter bze-Rasterpunkte zeigt, dass die Verbesserung<br />

des säure-base-zustandes <strong>der</strong> Waldböden<br />

im Wesentlichen nur im gekalkten Kollektiv<br />

aufgetreten ist, während sich im Kollektiv <strong>der</strong><br />

nicht gekalkten Plots keine signifikanten Verän<strong>der</strong>ungen<br />

ergeben haben. die bze-daten belegen<br />

auch eine zielgerichtete auswahl <strong>der</strong> zu kalkenden<br />

standorte. so wies das gekalkte Kollektiv vor<br />

<strong>der</strong> Kalkung deutlich geringere basensättigungen<br />

auf als das nicht gekalkte Kollektiv. die auswertungen<br />

erbrachten keine hinweise auf negative<br />

effekte <strong>der</strong> Kalkung wie eine Verringerung <strong>der</strong><br />

Kaliumbelegung am austauscher o<strong>der</strong> reduzierte<br />

Gehalte und Vorräte an organischem Kohlenstoff.<br />

standortsvielfalt und biodiversität<br />

das bze-Kollektiv umfasst 33 bodentypen, 95<br />

substratreihen, 28 standortswaldtypen und<br />

447 Pflanzenarten über alle Vegetationsschichten.<br />

dies belegt die große natürliche diversität<br />

<strong>der</strong> standortsverhältnisse in den rheinlandpfälzischen<br />

Wäl<strong>der</strong>n. die befunde <strong>der</strong> bze i<br />

wiesen allerdings auch auf eine nivellierung <strong>der</strong><br />

chemischen oberbodenverhältnisse in Richtung<br />

„versauert und nährstoffarm“ hin, <strong>der</strong> aber, wie<br />

die bze ii-befunde belegen, durch Kalkung und<br />

emissionsmin<strong>der</strong>ung wirksam entgegengewirkt<br />

wird. die auswertung <strong>der</strong> Vegetationsbefunde<br />

im hinblick auf die zeigerwerte nach ellenberg<br />

(1992, 1996) weist auf einen erheblichen einfluss<br />

<strong>der</strong> Versauerung, <strong>der</strong> stickstoffeutrophierung und<br />

<strong>der</strong> auflichtung <strong>der</strong> bestände insbeson<strong>der</strong>e durch<br />

sturmwurf auf die zusammensetzung <strong>der</strong> bodenvegetation<br />

hin.<br />

einfluss des Klimawandels auf den Waldboden<br />

für alle 165 bze-Plots wurde <strong>der</strong> standortswasserhaushalt<br />

unter Verwendung aktueller Messdaten<br />

und von WettReG-Klimaprojektionen<br />

für einen Kontroll- und zwei zukunftszeiträume<br />

mit einem prozessorientierten Wasserhaushaltsmodell<br />

simuliert. anhand verschiedener stresskennwerte<br />

(u. a. transpirationsdifferenz, relative<br />

bodenwasserverfügbarkeit, luftkapazität) wird<br />

geprüft, wie sich die unterschiedlichen standorte<br />

bei verän<strong>der</strong>ten Klimabedingungen verhalten und<br />

in welchem umfang die jeweilige bestockung die<br />

Vulnerabilität beeinflusst. erste auswertungen<br />

zeigen vor allem für die ferne zukunft eine deutliche<br />

zunahme <strong>der</strong> anzahl an trockenstresstagen.<br />

Verfügbarkeit <strong>der</strong> daten<br />

die bze-daten werden in einer aCCess-datenbank<br />

an <strong>der</strong> faWf gehalten. darüber hinaus<br />

wurden die daten auch in die bundesweite bzedatenbank<br />

beim vti-Woi, in die datenbank <strong>der</strong><br />

rheinland-pfälzischen forstlichen standortskartierung<br />

und die Profildatenbank des landesamtes<br />

für Geologie und bergbau, die daten <strong>der</strong><br />

eu-stichprobe auch in die eu-biosoil-datenbank<br />

beim forest soil Coordinating Center beim inbo<br />

Geraardsbergen und beim institut für Weltforstwirtschaft<br />

des vti in hamburg eingespeist. die<br />

daten werden zudem zur identifikation vulnerabler<br />

Räume gegenüber dem Klimawandel, zur<br />

Weiterentwicklung von Kalkungsstrategien und<br />

zur bewertung <strong>der</strong> nährstoffnachhaltigkeit bei<br />

<strong>der</strong> holz- und biomassenutzung verwendet.<br />

den Waldbesitzenden und den forstämtern<br />

stehen die daten aus ihrem jeweiligen bereich in<br />

form von detaillierten Reports zur Verfügung.<br />

allgemein zugänglich sind alle wesentlichen<br />

befunde bei<strong>der</strong> erhebungen über eine internet-<br />

Präsentation auf <strong>der</strong> homepage <strong>der</strong> faWf.<br />

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