Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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nahezu alle kalkulierten einträge potentieller<br />
säure liegen über 1500 mol c /ha*Jahr. an<br />
drei Vierteln <strong>der</strong> bze ii-Plots überschreiten die<br />
einträge 2000 mol c /ha*Jahr. die Critical loads<br />
werden somit im ganzen land meist deutlich<br />
überschritten. auffällig hohe säureeinträge (über<br />
2500 mol c /ha*Jahr) finden sich an Plots in <strong>der</strong><br />
nordwesteifel, im westlichen hunsrück und im<br />
Westerwald, einträge über 3000 mol c /ha*Jahr in<br />
den rheinland-pfälzischen teilen des bergischen<br />
landes.<br />
5.4 Status und Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Nährelementverfügbarkeit<br />
eine hinreichende Verfügbarkeit essentieller<br />
nährelemente ist für alle lebewesen des Waldökosystems<br />
von großer bedeutung. einschränkungen<br />
in <strong>der</strong> nährstoffbereitstellung wirken<br />
sich nicht nur auf die Produktionsfunktion des<br />
Waldes aus, son<strong>der</strong>n auch auf die Kohlenstoffspeicherung<br />
und die artenzusammensetzung<br />
und damit die biodiversität. sowohl durch eine<br />
übermäßige biomassenutzung als auch durch<br />
eine durch luftschadstoffeinwirkungen beschleunigte<br />
bodenversauerung und die damit einhergehende<br />
auswaschung von nährstoffen mit dem<br />
sickerwasser können dem Ökosystem wichtige<br />
nährstoffe verlorengehen. eine Reihe von fallstudien<br />
belegt, dass in vielen fällen den austrägen<br />
an nährstoffen mit dem sickerwasser und dem<br />
biomasseexport keine adäquaten einträge durch<br />
atmogene deposition und Mineralverwitterung<br />
gegenüberstehen (becker et al. 2000, block et<br />
al. 2007, 2008, fichter 1997, Rademacher et al.<br />
1999, 2001, Raspe und Göttlein 2008). Werden<br />
die negativen bilanzen nicht durch Kalkung o<strong>der</strong><br />
düngung ausgeglichen, nehmen die verfügbaren<br />
nährstoffvorräte kontinuierlich ab. allerdings gilt<br />
dies aktuell nicht mehr für stickstoff, für den in<br />
<strong>der</strong> Regel ein deutlicher bilanzüberschuss durch<br />
atmogene deposition und damit eine akkumulation<br />
im Ökosystem ermittelt wurde.<br />
zur Charakterisierung <strong>der</strong> aktuellen nährstoffbereitstellung<br />
des bodens für die Waldlebensgemeinschaft<br />
können vor allem <strong>der</strong> als kurzfristig<br />
verfügbar anzusehende, austauschbar gebundene<br />
ionenpool und <strong>der</strong> in <strong>der</strong> humusauflage gebundene<br />
stoffpool herangezogen werden.<br />
5.4.1 Stickstoffverfügbarkeit<br />
die stickstoffverfügbarkeit wird nicht nur von den<br />
n-Gehalten und –Vorräten im boden, son<strong>der</strong>n<br />
auch durch den umsatz <strong>der</strong> organischen substanzen<br />
bestimmt. als Kenngrößen kommen daher<br />
neben den stickstoffvorräten auch die humusform<br />
und das C/n-Verhältnis in betracht.<br />
<strong>der</strong> stickstoffvorrat im Wurzelraum (humusauflage<br />
+ Mineralboden bis effektive Wurzeltiefe, vgl.<br />
Kap. 5.2.1.5) variiert im bze ii-Kollektiv zwischen<br />
1,3 und 20,6 t n/ha. Knapp ein drittel <strong>der</strong> Rasterpunkte<br />
ist den bewertungsstufen „geringe“ bzw.<br />
„sehr geringe“ und etwa ein achtel den bewertungsstufen<br />
„hohe“ bzw. „sehr hohe“ n-Vorräte<br />
zuzuordnen (abb. 33 und Karte 12). sehr hohe<br />
n-Vorräte finden sich in kalkgründigen lehmen<br />
aus quartären umlagerungen und in bims(misch)<br />
lehmen. sehr niedrige stickstoffvorräte wurden<br />
vor allem auf den tief basenarmen sanden<br />
des buntsandsteins und den tief basenarmen<br />
decklehmen über tonschiefer-, sandstein- o<strong>der</strong><br />
Quarzit-saprolith des devons festgestellt.<br />
zwischen <strong>der</strong> bze i und <strong>der</strong> bze ii haben sich<br />
die häufigkeitsverteilungen <strong>der</strong> stickstoffvorräte<br />
nicht signifikant verän<strong>der</strong>t. allerdings ist <strong>der</strong><br />
Median <strong>der</strong> n-Vorräte bei <strong>der</strong> bze ii mit 6,3 t n/<br />
ha um etwa 300 kg höher als <strong>der</strong> Median <strong>der</strong> bze<br />
i. diese differenz entspricht einem jährlichen anstieg<br />
von etwa 18 kg n/ha und damit größenordnungsmäßig<br />
dem jährlichen n-bilanzüberschuss<br />
(block et al. 2007, 2008).<br />
in <strong>der</strong> tiefenverteilung <strong>der</strong> stickstoffvorräte zeigen<br />
beide erhebungen keine wesentlichen unterschiede<br />
(abb. 34). nur die stickstoffvorräte in<br />
den Mineralbodentiefenstufen 0-5 cm sind bei<br />
<strong>der</strong> bze ii gegenüber <strong>der</strong> bze i signifikant höher.<br />
da diesem befund eine (tendenzielle) abnahme<br />
<strong>der</strong> n-Vorräte in <strong>der</strong> humusauflage gegenübersteht,<br />
könnten die Verän<strong>der</strong>ungen auch eine<br />
folge <strong>der</strong> Probleme <strong>der</strong> Reproduzierbarkeit <strong>der</strong><br />
trennung von humusauflage und Mineralboden<br />
bei <strong>der</strong> Probenahme sein (siehe Kap. 6.1).<br />
das C/n-Verhältnis in <strong>der</strong> humusauflage bzw.<br />
bei mullartigen humusformen in <strong>der</strong> obersten<br />
Mineralbodentiefenstufe ist ein indikator für die<br />
biologische aktivität. enge C/n-Verhältnisse (<<br />
20) lassen somit eine höhere stickstoffverfügbarkeit<br />
erwarten als weite C/n-Verhältnisse (> 25).