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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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64<br />

nahezu alle kalkulierten einträge potentieller<br />

säure liegen über 1500 mol c /ha*Jahr. an<br />

drei Vierteln <strong>der</strong> bze ii-Plots überschreiten die<br />

einträge 2000 mol c /ha*Jahr. die Critical loads<br />

werden somit im ganzen land meist deutlich<br />

überschritten. auffällig hohe säureeinträge (über<br />

2500 mol c /ha*Jahr) finden sich an Plots in <strong>der</strong><br />

nordwesteifel, im westlichen hunsrück und im<br />

Westerwald, einträge über 3000 mol c /ha*Jahr in<br />

den rheinland-pfälzischen teilen des bergischen<br />

landes.<br />

5.4 Status und Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Nährelementverfügbarkeit<br />

eine hinreichende Verfügbarkeit essentieller<br />

nährelemente ist für alle lebewesen des Waldökosystems<br />

von großer bedeutung. einschränkungen<br />

in <strong>der</strong> nährstoffbereitstellung wirken<br />

sich nicht nur auf die Produktionsfunktion des<br />

Waldes aus, son<strong>der</strong>n auch auf die Kohlenstoffspeicherung<br />

und die artenzusammensetzung<br />

und damit die biodiversität. sowohl durch eine<br />

übermäßige biomassenutzung als auch durch<br />

eine durch luftschadstoffeinwirkungen beschleunigte<br />

bodenversauerung und die damit einhergehende<br />

auswaschung von nährstoffen mit dem<br />

sickerwasser können dem Ökosystem wichtige<br />

nährstoffe verlorengehen. eine Reihe von fallstudien<br />

belegt, dass in vielen fällen den austrägen<br />

an nährstoffen mit dem sickerwasser und dem<br />

biomasseexport keine adäquaten einträge durch<br />

atmogene deposition und Mineralverwitterung<br />

gegenüberstehen (becker et al. 2000, block et<br />

al. 2007, 2008, fichter 1997, Rademacher et al.<br />

1999, 2001, Raspe und Göttlein 2008). Werden<br />

die negativen bilanzen nicht durch Kalkung o<strong>der</strong><br />

düngung ausgeglichen, nehmen die verfügbaren<br />

nährstoffvorräte kontinuierlich ab. allerdings gilt<br />

dies aktuell nicht mehr für stickstoff, für den in<br />

<strong>der</strong> Regel ein deutlicher bilanzüberschuss durch<br />

atmogene deposition und damit eine akkumulation<br />

im Ökosystem ermittelt wurde.<br />

zur Charakterisierung <strong>der</strong> aktuellen nährstoffbereitstellung<br />

des bodens für die Waldlebensgemeinschaft<br />

können vor allem <strong>der</strong> als kurzfristig<br />

verfügbar anzusehende, austauschbar gebundene<br />

ionenpool und <strong>der</strong> in <strong>der</strong> humusauflage gebundene<br />

stoffpool herangezogen werden.<br />

5.4.1 Stickstoffverfügbarkeit<br />

die stickstoffverfügbarkeit wird nicht nur von den<br />

n-Gehalten und –Vorräten im boden, son<strong>der</strong>n<br />

auch durch den umsatz <strong>der</strong> organischen substanzen<br />

bestimmt. als Kenngrößen kommen daher<br />

neben den stickstoffvorräten auch die humusform<br />

und das C/n-Verhältnis in betracht.<br />

<strong>der</strong> stickstoffvorrat im Wurzelraum (humusauflage<br />

+ Mineralboden bis effektive Wurzeltiefe, vgl.<br />

Kap. 5.2.1.5) variiert im bze ii-Kollektiv zwischen<br />

1,3 und 20,6 t n/ha. Knapp ein drittel <strong>der</strong> Rasterpunkte<br />

ist den bewertungsstufen „geringe“ bzw.<br />

„sehr geringe“ und etwa ein achtel den bewertungsstufen<br />

„hohe“ bzw. „sehr hohe“ n-Vorräte<br />

zuzuordnen (abb. 33 und Karte 12). sehr hohe<br />

n-Vorräte finden sich in kalkgründigen lehmen<br />

aus quartären umlagerungen und in bims(misch)<br />

lehmen. sehr niedrige stickstoffvorräte wurden<br />

vor allem auf den tief basenarmen sanden<br />

des buntsandsteins und den tief basenarmen<br />

decklehmen über tonschiefer-, sandstein- o<strong>der</strong><br />

Quarzit-saprolith des devons festgestellt.<br />

zwischen <strong>der</strong> bze i und <strong>der</strong> bze ii haben sich<br />

die häufigkeitsverteilungen <strong>der</strong> stickstoffvorräte<br />

nicht signifikant verän<strong>der</strong>t. allerdings ist <strong>der</strong><br />

Median <strong>der</strong> n-Vorräte bei <strong>der</strong> bze ii mit 6,3 t n/<br />

ha um etwa 300 kg höher als <strong>der</strong> Median <strong>der</strong> bze<br />

i. diese differenz entspricht einem jährlichen anstieg<br />

von etwa 18 kg n/ha und damit größenordnungsmäßig<br />

dem jährlichen n-bilanzüberschuss<br />

(block et al. 2007, 2008).<br />

in <strong>der</strong> tiefenverteilung <strong>der</strong> stickstoffvorräte zeigen<br />

beide erhebungen keine wesentlichen unterschiede<br />

(abb. 34). nur die stickstoffvorräte in<br />

den Mineralbodentiefenstufen 0-5 cm sind bei<br />

<strong>der</strong> bze ii gegenüber <strong>der</strong> bze i signifikant höher.<br />

da diesem befund eine (tendenzielle) abnahme<br />

<strong>der</strong> n-Vorräte in <strong>der</strong> humusauflage gegenübersteht,<br />

könnten die Verän<strong>der</strong>ungen auch eine<br />

folge <strong>der</strong> Probleme <strong>der</strong> Reproduzierbarkeit <strong>der</strong><br />

trennung von humusauflage und Mineralboden<br />

bei <strong>der</strong> Probenahme sein (siehe Kap. 6.1).<br />

das C/n-Verhältnis in <strong>der</strong> humusauflage bzw.<br />

bei mullartigen humusformen in <strong>der</strong> obersten<br />

Mineralbodentiefenstufe ist ein indikator für die<br />

biologische aktivität. enge C/n-Verhältnisse (<<br />

20) lassen somit eine höhere stickstoffverfügbarkeit<br />

erwarten als weite C/n-Verhältnisse (> 25).

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