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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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vor und tragen erheblich zur freisetzung von<br />

Kalium und in geringerem umfang auch Magnesium<br />

bei. die freisetzungsrate variiert dabei vom<br />

aufweitungszustand <strong>der</strong> zwischenschichten und<br />

ihrer belegung mit Kalium und Magnesiumionen.<br />

daher wurden bei <strong>der</strong> röntgendiffraktometrischen<br />

analyse zwei illit-Varianten unterschieden.<br />

Vermikulit entsteht aus <strong>der</strong> Verwitterung von<br />

illit und Chlorit. auch hier variiert die Verwitterungsrate<br />

in abhängigkeit von <strong>der</strong> aufweitung<br />

<strong>der</strong> zwischenschichten und ihrer belegung durch<br />

basekationen. daher wurden auch bei Vermikulit<br />

zwei Varianten differenziert. bei zunehmen<strong>der</strong><br />

Versauerung werden die basekationen durch<br />

aluminiumionen aus den zwischenschichten<br />

verdrängt und es entsteht aluminium-Vermikulit.<br />

hierdurch sinkt die Verwitterungsrate und<br />

aluminium-Vermikulit trägt nur noch wenig zur<br />

nachlieferung von basekationen bei. Vermikulite<br />

sind an vier fünfteln <strong>der</strong> Rasterpunkte (abb. 73<br />

k), aluminium-Vermikulite im oberboden an gut<br />

<strong>der</strong> hälfte, im unterboden an etwa einem fünftel<br />

<strong>der</strong> Plots (abb. 73 l) bestimmt worden. bei weiter<br />

fortschreiten<strong>der</strong> Versauerung werden auch die<br />

al-ionen wie<strong>der</strong> aus den zwischenschichten herausgelöst<br />

und das tonmineral letztlich zerstört.<br />

hinweise auf eine beginnende tonmineralzerstörung<br />

(deal-Vermikulite) wurden an 13 % <strong>der</strong><br />

Rasterpunkte festgestellt (abb. 73 m).<br />

Kaolinit kommt in nahezu allen böden vor (abb.<br />

73 n). es enthält keine basischen Kationen und<br />

trägt als weitgehend inertes tonmineral nicht zur<br />

„nachschaffenden Kraft“ bei.<br />

einem Vorschlag von butz-braun (2009) folgend<br />

wurden die befunde <strong>der</strong> Mineralanalysen zur<br />

ausweisung von „mineralogisch basierten substratklassen“<br />

verwendet. das Klassifizierungssystem<br />

enthält eine Prüffolge, die die untersuchten<br />

bodenproben jeweils nach ihren eigenschaften<br />

in bezug auf Pufferpotential und basekationenfreisetzung<br />

einer mineralogischen substratklasse<br />

zuweist (abb. 74). die einwertung erfolgt je<br />

analysierter tiefenstufe. Weichen die einwertungen<br />

verschiedener tiefenstufen in einem bodenprofil<br />

voneinan<strong>der</strong> ab, wurde das Profil jeweils<br />

im hinblick auf die Kriterien Pufferpotential und<br />

basekationenfreisetzung <strong>der</strong> im Wurzelraum<br />

dominanten Klasse zugeordnet.<br />

Klasse 1 (carbonatreiche substrate) ist mit 6 Rasterpunkten,<br />

Klasse 2 (carbonathaltige substrate)<br />

mit 3 Rasterpunkten im bze ii-Kollektiv vertreten.<br />

diese Plots befinden sich im oberrheinischen<br />

tiefland, in <strong>der</strong> westlichen eifel, dem Gutland und<br />

dem saarländisch-Pfälzischen Muschelkalkgebiet<br />

(Karte 39). die böden bei<strong>der</strong> Klassen verfügen<br />

über ein hohes bis sehr hohes Pufferpotential und<br />

eine sehr hohe Ca-nachlieferung. da an allen<br />

Plots auch dolomit vertreten ist, ist auch die<br />

Mg-nachlieferung als „hoch“ einzuschätzen. die<br />

diesen Gruppen zugeordneten bze-Plots weisen<br />

im boden meist auch nennenswerte smektitgehalte<br />

und/o<strong>der</strong> hohe illitgehalte auf. zudem<br />

zeigten alle 9 Plots bei den Königswasseranalysen<br />

sehr hohe Kaliumgehalte und –vorräte. daher<br />

dürfte auch die K-nachlieferung vergleichsweise<br />

hoch sein.<br />

die Klasse 3 („Pyri-bol“-haltige substrate) ist<br />

durch Pyroxen- und amphibol-Gehalte ab 5 %<br />

gekennzeichnet. die 7 dieser Klasse zugeordneten<br />

Rasterpunkte <strong>der</strong> bze finden sich in <strong>der</strong> eifel und<br />

im Westerwald (Karte 39). sie verfügen über ein<br />

hohes Pufferpotenzial und eine hohe Ca- und Mgnachlieferung.<br />

die säureextrahierbaren Kaliumvorräte<br />

liegen an 5 <strong>der</strong> 7 Plots in dieser Gruppe in<br />

den bewertungsstufen „hoch“ und „sehr hoch“,<br />

an jeweils einem Plot aber auch in <strong>der</strong> stufe<br />

„mittel“ und „gering“. die K-nachlieferung dürfte<br />

somit in abhängigkeit von den Gehalten an<strong>der</strong>er<br />

Minerale wie smektiten und illiten unterschiedlich<br />

sein.<br />

böden <strong>der</strong> Klasse 4 (smektithaltige substrate)<br />

weisen smektitgehalte über 5 % auf. dieser<br />

Klasse wurden 5 Rasterpunkte <strong>der</strong> bze ii im saarnahe-bergland<br />

und im soonwald zugeordnet.<br />

Während die freisetzungsrate an Kalium, Calcium<br />

und Magnesium in diesen böden als „hoch“ einzuwerten<br />

ist, variiert das Pufferpotential in abhängigkeit<br />

vom Quarzgehalt. an zwei <strong>der</strong> 5 standorte<br />

liegen die Quarzgehalte deutlich über 60 %. hier<br />

dürfte das Pufferpotential nur gering sein. an den<br />

übrigen standorten ist es demgegenüber als hoch<br />

einzuwerten.<br />

die substratklasse 5 („amorphe al-hydroxid“haltige<br />

substrate) ist durch das Vorkommen von<br />

de-al-chloritisiertem al-Vermikulit im oberboden<br />

charakterisiert. sie umfasst 18 Plots des bze<br />

ii-Kollektivs. die meisten Plots <strong>der</strong> substratklasse<br />

5 sind im Pfälzerwald zu finden; einzelne liegen<br />

auch im hunsrück und in an<strong>der</strong>en Wuchsgebieten<br />

(Karte 39). in diese Klasse wurden nur Profile ein-

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