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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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saarländischen bergbaugebiet ausgehen. bze-<br />

Plots mit hohen geogenen Quecksilbergehalten<br />

kommen vereinzelt auch in den tonschiefern von<br />

hunsrück und eifel vor.<br />

im südwestlich anschließenden Saarländisch-<br />

Pfälzischen Muschelkalkgebiet fällt nur ein<br />

bze-Punkt bei Mittelbach mit erhöhten schwermetallgehalten<br />

auf. es handelt sich hierbei um<br />

einen Kalkverwitterungslehm; die schwermetallgehalte<br />

entsprechen dem typ G. die hohen<br />

schwermetallgehalte beruhen hier auf <strong>der</strong><br />

anreicherung im Residualton im Rahmen <strong>der</strong><br />

Kalksteinverwitterung.<br />

5.7.9.4 fazit<br />

die in <strong>der</strong> bze ii festgestellten Verteilungsmuster<br />

erhöhter schwermetallgehalte beruhen<br />

auf <strong>der</strong> Überlagerung mehrerer Quellen. Viele<br />

rheinland-pfälzische ausgangssubstrate weisen<br />

bereits primär vergleichsweise hohe schwermetallgehalte<br />

auf. dazu kommt eine über zwei<br />

Jahrtausende ausgeübte bergbautätigkeit, bei<br />

<strong>der</strong> in überwiegend kleineren Gruben Gangerze -<br />

eisen-Manganerze, blei-zinkerze, Kupfererze und<br />

Quecksilbererze - fast flächendeckend über die<br />

meisten naturräume abgebaut und meist auch<br />

lokal verhüttet wurden. neben stäuben und abschwemmungen<br />

aus den halden, waren wohl die<br />

hütten die hauptquelle für diffuse einträge in die<br />

umliegenden oberböden. die jüngeren diffusen<br />

einträge z.b. blei aus verbleitem benzin erhöhten<br />

diese belastung. an einigen wenigen bze-Plots<br />

fanden sich auch hinweise auf lokale industrielle<br />

Quellen.<br />

5.8 Regenerationsfähigkeit <strong>der</strong> Waldböden<br />

die in Kapitel 5.3 dargestellten befunde zur<br />

bodenversauerung belegen, dass viele Waldböden<br />

nur unzureichend in <strong>der</strong> lage sind, im Ökosystem<br />

intern freigesetzte o<strong>der</strong> extern zugeführte säuren<br />

zu puffern. auch wenn sich die situation seit <strong>der</strong><br />

ersten bodenzustandserhebung merklich verbessert<br />

hat, weisen doch viele Ökosysteme noch geringe<br />

Vorräte pflanzenverfügbarer nährstoffkationen<br />

auf (vgl. Kap. 5.4). zudem zeigen die befunde<br />

des wässrigen extrakts in vielen standorten noch<br />

hohe Gehalte mobiler anionen (nitrat, sulfat),<br />

<strong>der</strong>en auswaschung über den sickerwasseraus-<br />

trag hohe Kationenverluste als ladungsausgleich<br />

verursachen wird (vgl. Kap. 5.5.3).<br />

Viele Waldböden zeigen demnach noch sehr<br />

deutlich die folgen geschichtlicher Übernutzung<br />

und überhöhter luftschadstoffeinträge und sind<br />

in ihren Puffer- und filterfunktionen sowie in<br />

ihrer speicherfunktion für nährstoffe erheblich<br />

eingeschränkt.<br />

die Regenerationsfähigkeit dieser böden hängt<br />

im Wesentlichen von ihrer fähigkeit ab, das speichervermögen<br />

und insbeson<strong>der</strong>e die speicherung<br />

basischer Kationen über positive ökosystemare<br />

stoffbilanzen langfristig wie<strong>der</strong> auf ein standortangepasstes<br />

niveau anzuheben. eine schlüsselrolle<br />

spielt hierbei die als „nachschaffende<br />

Kraft“ bezeichnete freisetzung von basekationen<br />

bei <strong>der</strong> Mineralverwitterung.<br />

erste hinweise auf das dementsprechende standortspotenzial<br />

lassen sich aus den säureextrahierbaren<br />

nährstoffvorräten im boden herleiten. eine<br />

differenziertere einwertung liefern Mineralanalysen<br />

sowie eine Modellierung <strong>der</strong> Mineralverwitterung<br />

mit PRofile.<br />

5.8.1 Säureextrahierbare Nährstoffvorräte<br />

bei <strong>der</strong> bze ii wurden die Vorräte <strong>der</strong> im Königswasser<br />

extrahierten nährstoffe für den effektiven<br />

Wurzelraum (humusauflage und Mineralboden<br />

bis Wurzeltiefe) bestimmt. diese Vorräte können<br />

als mittel- bis langfristig freisetzbare nährstoffreserven<br />

angesehen werden (aK standortskartierung<br />

2003, Kap. b.3.4.4.2.4). die bewertung <strong>der</strong><br />

daten folgt einem Vorschlag des arbeitskreises<br />

standortskartierung (2003, tab. 75) mit einer<br />

stufeneinteilung als Vielfaches (50, 100, 200,<br />

500 Jahre) einer angenommenen jährlichen Verwitterungsrate<br />

von 1 kmol/ha bei K, Ca, Mg.<br />

die säureextrahierbaren Calciumvorräte im<br />

Wurzelraum variieren zwischen 0,3 und 1231 t/<br />

ha mit einem Median von 2,6 t/ha. zwei drittel<br />

<strong>der</strong> Rasterpunkte sind den bewertungsgruppen<br />

„sehr gering“ und „gering“ zuzuordnen (abb. 70).<br />

nur etwas weniger als ein fünftel <strong>der</strong> untersuchten<br />

standorte entfallen in die Gruppen „hoch“<br />

und „sehr hoch“. sehr hohe Calciumvorräte (><br />

100 t/ha) weisen erwartungsgemäß vor allem<br />

Carbonatstandorte, Kalkverwitterungslehme und<br />

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