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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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tigen. zur beantwortung dieser fragestellung<br />

sind ökosystemare nährstoffbilanzen für eine<br />

möglichst große standortsvielfalt erfor<strong>der</strong>lich.<br />

diese müssen die nährstoffnachlieferung aus <strong>der</strong><br />

Mineralverwitterung im boden ebenso umfassen,<br />

wie die gegebenenfalls durch Versauerungsprozesse<br />

bzw. die übermäßige Verfügbarkeit mobiler<br />

anionen angetriebenen austräge an nährelementen<br />

mit dem sickerwasserfluss.<br />

die bze ii liefert hierzu wesentliche Grundinformationen.<br />

in einem von <strong>der</strong> deutschen<br />

bundesstiftung umwelt geför<strong>der</strong>ten Projekt<br />

(entscheidungsunterstützungssystem zum nährstoffentzug<br />

im Rahmen <strong>der</strong> holzernte) werden<br />

unter nutzung <strong>der</strong> bze ii – daten für wesentliche<br />

Waldbodensubstrate in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> nährstoffbilanzen<br />

bei unterschiedlicher bestockung<br />

und unterschiedlicher nutzungsintensität (extensive<br />

stammholznutzung bis Vollbaumnutzung)<br />

erstellt. aus den befunden werden konkrete<br />

Vorschläge für die forstpraktiker abgeleitet, auf<br />

welchen standorten welche nutzungsoptionen<br />

offen stehen, ohne die nährstoffnachhaltigkeit zu<br />

gefährden. zudem sollen die bilanzen zur einwertung<br />

<strong>der</strong> notwendigkeit von Kalkungen und<br />

gegebenenfalls auch P- und/o<strong>der</strong> K- düngungen<br />

<strong>der</strong> jeweiligen unterschiedlichen Waldstandorte<br />

herangezogen werden. beabsichtigt ist, die jeweiligen<br />

bewertungen und behandlungsempfehlungen<br />

in die forstliche standortskartierung des<br />

landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> zu integrieren.<br />

eine sehr wesentliche aktuelle gesellschaftliche<br />

fragestellung ist, wie sich <strong>der</strong> Klimawandel auf<br />

unsere Waldökosysteme auswirken wird. Wie<br />

in Kapitel 6.5 erläutert, wurde <strong>der</strong> Wasserhaushalt<br />

aller 165 bze ii - Plots unter Verwendung<br />

aktueller Messdaten und von WettReG - Klimaprojektionen<br />

für einen Kontroll- und zwei<br />

zukunftszeiträume mit einem prozessorientierten<br />

Wasserhaushaltsmodell simuliert. ziel ist eine<br />

analyse <strong>der</strong> Vulnerabilität <strong>der</strong> Waldstandorte<br />

im hinblick auf Verschiebungen wesentlicher<br />

standortseigenschaften. an hand verschiedener<br />

stresskennwerte (unter an<strong>der</strong>em transpirationsdifferenz,<br />

relative bodenwasserverfügbarkeit,<br />

luftkapazität) soll geprüft werden, wie sich<br />

standorte, die sich beispielsweise im hinblick auf<br />

ihre Wasserspeicherkapazität unterscheiden, bei<br />

verän<strong>der</strong>ten Klimabedingungen verhalten und in<br />

welchem umfang die jeweilige bestockung die<br />

Vulnerabilität beeinflusst.<br />

letztlich hat die auswertung <strong>der</strong> bodenzustandserhebung<br />

eine fülle von detailfragen aufgeworfen,<br />

denen in folgeprojekten weiter nachgegangen<br />

werden soll.<br />

beispiele sind:<br />

- offenbar fehlerhafte Kalkulation <strong>der</strong> Mineral-<br />

verwitterung bei standorten mit beimen-<br />

gungen von bims bzw. vulkanischen aschen<br />

durch unzureichende berücksichtigung<br />

„innerer“ oberflächen bei herleitung <strong>der</strong><br />

reaktiven oberflächen aus <strong>der</strong> textur<br />

- hintergrund von vereinzelt sehr hohen austauschbaren<br />

Kationengehalten im bodenskelett<br />

von tonschieferstandorten<br />

- Warum sind die austauschbaren Kaliumvorräte<br />

nach den verfügbaren Verwertungsvorschlägen<br />

überwiegend als „gering“ einzuwerten,<br />

obwohl die säurelöslichen Vorräte weit überwiegend<br />

in die bewertungsstufen „hoch“ o<strong>der</strong><br />

„sehr hoch“ fallen und auch die im Rheinischen<br />

schiefergebirge verbreitet vergleichsweise<br />

hohen Gehalte an illit eine vergleichsweise<br />

hohe Kaliumnachlieferung erwarten lassen?<br />

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