Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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substratsubtypen für standortskundliche zwecke<br />
zu fein differenzieren, an<strong>der</strong>erseits auf den hierarchisch<br />
übergeordneten ebenen aber nicht die<br />
erwünschten ökologisch bedeutsamen einheiten<br />
vereinigen. die Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> substratreihen<br />
erfolgt innerhalb <strong>der</strong> großen stratigraphischen<br />
einheiten des landes, wobei quartäre Überlagerungen<br />
in <strong>der</strong> Regel dem untergrund zugeordnet<br />
werden.<br />
Mit den substratreihen soll sowohl eine im<br />
Wurzelraum vergleichbare bodenphysikalische<br />
struktur, beson<strong>der</strong>s hinsichtlich bodenart, schichtung<br />
und durchlüftung, wie auch ein ähnliches<br />
bodenchemisches Milieu erfasst werden. bei <strong>der</strong><br />
bodenchemie steht die basenausstattung – speziell<br />
<strong>der</strong>en tiefenverlauf - im Vor<strong>der</strong>grund (ohne<br />
einfluss <strong>der</strong> bodenschutzkalkung).<br />
zur auswertung für die bze ii mit insgesamt<br />
165 Punkten sind auch diese substratreihen als<br />
auswertungs- und Verdichtungsebene zu detailliert<br />
und wurden deshalb zu substrat-haupttypen<br />
zusammengefasst. bei diesen substrat-haupttypen<br />
erfolgte keine weitere unterteilung in terrestrische<br />
und grund- o<strong>der</strong> staunasse Varianten.<br />
um die chemische Varianz innerhalb <strong>der</strong> haupttypen<br />
einzuengen, wurden die tiefenverläufe <strong>der</strong><br />
basensättigung – basentypen (siehe tab. 3) – als<br />
Varianten zur unterglie<strong>der</strong>ung eingeführt. eine<br />
Tabelle 3<br />
beispielhafte Glie<strong>der</strong>ung von substratreihen im<br />
Rheinischen schiefergebirge und eine Charakterisierung<br />
<strong>der</strong> substrat-haupttypen enthält anhang<br />
5.<br />
das Kollektiv <strong>der</strong> bze ii umfasst 95 verschiedene<br />
substratreihen und 36 substrat-haupttypen (vgl.<br />
tab. 4). Mit 31 aufnahmepunkten sind weniger als<br />
ein fünftel des Kollektivs substrattypen zuzuordnen,<br />
die im Gesamtboden basenreich sind. hierzu<br />
gehören unter an<strong>der</strong>em lehme aus basenreichen<br />
Magmatiten, bims(misch)lehme (beispiel: abb.<br />
8) und tonschiefer des devons. 24 bze-Rasterpunkte<br />
sind im Mittelboden basenreich. dieser<br />
Gruppe waren beispielsweise lössdecklehme<br />
zuzuordnen (beispiel: abb. 9). 28 aufnahmepunkte<br />
sind im unterboden basenhaltig. zu dieser<br />
Gruppe gehören insbeson<strong>der</strong>e decklehme über<br />
tonschiefer- und sandstein-saprolith des devons<br />
(beispiel: abb. 10). 19 bze-Punkte sind als nur im<br />
untergrund basenhaltig eingewertet worden. ein<br />
beispiel für diese Gruppe sind die quarzreichen<br />
sande des Quartärs (beispiel: abb. 11). die größte<br />
Gruppe im bze ii-Kollektiv bilden mit 62 Plots die<br />
tief basenarmen substrattypen. in dieser Gruppe<br />
war insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> häufige substrattyp „quarzreiche<br />
sande des buntsandsteins“ einzuordnen<br />
(beispiel: abb. 12).<br />
Typisierung des Tiefenverlaufs <strong>der</strong> Basensättigung (nach Kölling 1999, verän<strong>der</strong>t)<br />
Basentyp Tiefenverlauf ökologische Einwertung<br />
Typ 1<br />
Gesamtboden<br />
basenreich<br />
Typ 2<br />
Mittelboden<br />
basenreich<br />
Typ 3<br />
Unterboden<br />
basenhaltig<br />
Typ 4<br />
Untergrund<br />
basenhaltig<br />
Typ 5<br />
tief basenarm<br />
Der ganze Wurzelraum ist hoch basengesättigt. Die Pflanzennährstoffe<br />
Calcium und Magnesium sind in reichlichem Ausmaß<br />
vorhanden und wurzelerreichbar.<br />
Im obersten Wurzelraum ist die Basensättigung reduziert. Flachwurzelnde<br />
krautige Pflanzen und Keimlinge von Waldbäumen<br />
wurzeln somit in einem relativ nährstoffarmen Wurzelmilieu.<br />
Die nährstoffarme Zone ist wesentlich mächtiger als bei Typ 2.<br />
Nur tiefwurzelnde Pflanzen <strong>der</strong> Krautschicht und mehrjährige<br />
Bäume können die Nährstoffe im Unterboden nutzen.<br />
Hier steigt die Basensättigung erst an <strong>der</strong> Untergrenze des<br />
Hauptwurzelraums an. Nur tiefwurzelnde Altbäume sind in <strong>der</strong><br />
Lage, die Nährstoffe aufzunehmen.<br />
Die Böden sind tiefreichend verarmt und im ganzen Wurzelraum<br />
herrscht Mangel an Calcium und Magnesium, den nur angepasste<br />
Pflanzenarten ertragen können.<br />
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