Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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3.7 Kalkulationen<br />
3.7.1 Vorrat Auflagehumus und Feinboden-<br />
menge<br />
Wesentliche Kenngrößen zur einwertung des<br />
Waldbodenzustandes sind die Vorräte an Kohlenstoff,<br />
nährstoffen und schadstoffen in <strong>der</strong><br />
humusauflage und im Mineralboden. neben den<br />
Gehalten <strong>der</strong> jeweiligen elemente müssen hierzu<br />
flächenbezogene informationen über die humusmenge<br />
(auflagehumusvorrat) und die feinbodenmenge<br />
(feinbodenvorrat) in den jeweiligen<br />
tiefenstufen des Mineralbodens erhoben werden.<br />
die humusauflage wurde zwar bei unterschiedlichen<br />
humusmächtigkeiten mit verschiedenen<br />
Verfahren (siehe Kapitel 3.3), aber grundsätzlich<br />
flächenbezogen beprobt. nach trocknung und<br />
siebung konnte so <strong>der</strong> auflagehumusvorrat in<br />
tonnen je hektar für den feinhumus (< 2 mm)<br />
und den Grobhumus (2-20 mm) unmittelbar<br />
nach hfa, abschnitte a2.4 und a2.6 kalkuliert<br />
werden.<br />
zur bestimmung <strong>der</strong> feinbodenmenge des Mineralbodens<br />
sind für die jeweiligen tiefenstufen<br />
daten zur trockenrohdichte des feinbodens (tRd<br />
fb) und zum Grobbodenanteil erfor<strong>der</strong>lich.<br />
die rheinland-pfälzischen Waldgebiete liegen<br />
überwiegend in den Mittelgebirgen. die böden<br />
weisen hier sehr häufig hohe skelettgehalte auf,<br />
die eine volumengerechte beprobung erschweren<br />
o<strong>der</strong> unmöglich machen. aus <strong>der</strong> bze i lagen neben<br />
schätzungen <strong>der</strong> tRd und des skelettanteils<br />
(Vol%) am bodenprofil für alle tiefenstufen und<br />
für die weniger grobskeletthaltigen tiefenstufen<br />
auch aus stechzylin<strong>der</strong>proben hergeleitete daten<br />
zur tRd fb, zur dichte des skeletts und zu den<br />
Volumen- und Gewichtsanteilen von skelett und<br />
feinboden vor. aus <strong>der</strong> bze ii sind am bodenprofil<br />
eingeschätzte daten zur tRd und zu den<br />
Volumenanteilen von feinskelett (< 63 mm) und<br />
Grobskelett (> 63 mm) verfügbar. darüberhinaus<br />
liegen daten zu gewichtsbezogenen feinboden-<br />
und skelettanteilen aus <strong>der</strong> siebung <strong>der</strong><br />
gewonnenen Proben sowie für nahezu alle Plots<br />
und tiefenstufen aus stechkappen hergeleitete<br />
trockenrohdichten vor.<br />
bei Rasterpunkten, an denen die bodenprofile<br />
<strong>der</strong> bze i und <strong>der</strong> bze ii unmittelbar nebeneinan<strong>der</strong><br />
liegen, wurden sowohl die tRd fb als auch<br />
<strong>der</strong> skelettgehalt aus den Mess- und schätzdaten<br />
bei<strong>der</strong> erhebungen hergeleitet und hieraus<br />
die feinbodenmenge nach hfa, abschnitt a2.3<br />
berechnet. die aus den stechzylin<strong>der</strong>proben <strong>der</strong><br />
bze i hergeleiteten skelettdichten lagen meist<br />
unter dem standardwert für Quarz von 2,65 g/<br />
cm³ mit einem schwerpunkt bei 2,4 g/cm³. da<br />
nur für einen teil <strong>der</strong> Proben zuverlässig gemessene<br />
skelettdichten vorlagen, wurde als dichte des<br />
skeletts für alle Plots und tiefenstufen einheitlich<br />
2,4 g/cm³ verwendet.<br />
da sich die feinbodenmenge im betrachteten<br />
zeithorizont nicht verän<strong>der</strong>t und Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
trockenrohdichte z.b. durch befahrung auf <strong>der</strong><br />
einen seite und erhöhte bioturbation z.b. infolge<br />
von Kalkung auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en seite mit den eingesetzten<br />
Verfahren nicht hinreichend zuverlässig<br />
ermittelt werden können, wurde die Kalkulation<br />
<strong>der</strong> Vorräte für die bze i und die bze ii jeweils mit<br />
<strong>der</strong> gleichen feinbodenmenge durchgeführt. bei<br />
den Rasterpunkten, an denen sich die lage des<br />
bodenprofils aus den in Kapitel 3.2 aufgeführten<br />
Gründen verschoben hatte, wurde die Kalkulation<br />
<strong>der</strong> feinbodenmenge jeweils mit den bei <strong>der</strong><br />
jeweiligen erhebung erhobenen bodenphysikalischen<br />
daten durchgeführt. bei diesen 35 Rasterpunkten<br />
unterscheiden sich dementsprechend<br />
gegebenenfalls die feinbodenmengen zwischen<br />
beiden erhebungen.<br />
die Kalkulation <strong>der</strong> jeweiligen stoffvorräte erfolgte<br />
durch Multiplikation <strong>der</strong> jeweiligen elementgehalte<br />
mit den humus- bzw. feinbodenmengen<br />
getrennt für fein- und Grobhumus <strong>der</strong> auflage<br />
sowie die einzelnen tiefenstufen. darüber hinaus<br />
wurden die stoffvorräte auch insgesamt für<br />
den Wurzelraum bestimmt. hierzu wurden die<br />
Vorräte in <strong>der</strong> humusauflage und im Mineralboden<br />
bis zur effektiven Wurzeltiefe aufsummiert.<br />
die effektive Wurzeltiefe wurde bei den Profilaufnahmen<br />
nach den Vorgaben <strong>der</strong> rheinland-pfälzischen<br />
standortskartierung (Gauer 2009, Kap.<br />
4.3.6) anhand <strong>der</strong> aktuellen feinwurzelverteilung<br />
und unter berücksichtigung <strong>der</strong> bodeneigenschaften<br />
im unterboden eingeschätzt.<br />
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