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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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potenzial und eine hohe Kaliumnachlieferung<br />

gekennzeichnet. Mit ausnahme eines flachgründigen<br />

standortes sind die säurelöslichen<br />

Magnesiumvorräte <strong>der</strong> standorte dieser Klasse<br />

sehr hoch. die Caliciumvorräte variierten demgegenüber<br />

zwischen sehr gering und hoch. bei den<br />

feldspatreichen substraten ist demnach von einer<br />

meist hohen Mg-freisetzung und einer variablen<br />

Calciumfreisetzung auszugehen.<br />

9 <strong>der</strong> 165 Rasterpunkte waren nach den vorgegebenen<br />

Kriterien nicht den vorstehend beschriebenen<br />

substratklassen 1 bis 10 zuzuordnen und<br />

fielen daher in die Klasse 11 –übrige substrate-.<br />

Meist handelt es sich hierbei um Mischsubstrate,<br />

z.b. Kolluvien. die böden dieser sammelgruppe<br />

weisen meist eher bessere Verhältnisse auf: die<br />

säurelöslichen Vorräte an Magnesium und Kalium<br />

liegen mit ausnahme eines sehr flachgründigen<br />

und skelettreichen standorts in den bewertungsstufen<br />

„hoch“ bis „sehr hoch“. die Calciumvorräte<br />

sind sehr variabel und reichen von sehr gering bis<br />

hoch.<br />

5.8.3 Nährelementnachlieferung durch<br />

Mineralverwitterung<br />

die nachlieferung <strong>der</strong> nährelemente Kalium,<br />

Calcium und Magnesium wurde mit hilfe von<br />

PRofile (sverdrup und Warfvinge 1995) kalkuliert.<br />

in die PRofile-simulation flossen daten<br />

<strong>der</strong> Wasserhaushaltsmodellierung mit lWf/<br />

bRooK 90 (schulze und scherzer 2011) und<br />

depositionsmodellierung von Gauger (2010)<br />

für jeden bze ii-Rasterpunkt ein. die Parametrisierung<br />

im hinblick auf die Mineralausstattung<br />

erfolgte durch butz-braun (2010). die Kalkulation<br />

<strong>der</strong> Mineralverwitterung wurde jeweils für<br />

die einzelnen bodenhorizonte bis zur effektiven<br />

Wurzeltiefe durchgeführt. für tiefenbereiche, für<br />

die keine Mineralanalysen vorlagen, wurde die<br />

Mineralzusammensetzung aus den darüber- und<br />

darunterliegenden analysierten horizonten unter<br />

berücksichtigung <strong>der</strong> zugehörigkeit zur jeweiligen<br />

stratigraphischen lage geschätzt.<br />

die kalkulierten freisetzungsraten variieren in<br />

einem sehr weiten Rahmen (Ca: 0,02 - 3551 kg/<br />

ha*Jahr, Median 0,8; Mg: 0,02 - 361 kg/ha*Jahr,<br />

Median 2,1; K: 0,1 - 170 kg/ha*Jahr, Median 5,6).<br />

Ca- und Mg-freisetzungsraten von jeweils mehr<br />

als 100 kg/ha*Jahr wurden erwartungsgemäß für<br />

die carbonat- (und dolomit-)haltigen substrate,<br />

freisetzungsraten von über 10 kg für die Pyri-bolhaltigen<br />

substrate und einige <strong>der</strong> smektit- und<br />

chlorithaltigen sowie <strong>der</strong> illitreichen substrate ermittelt.<br />

Kaliumfreisetzungsraten von über 10 kg/<br />

ha*Jahr zeigen sich vor allem auf den illitreichen<br />

sowie den carbonathaltigen und den smektit- und<br />

chlorithaltigen substraten. erwartungsgemäß<br />

sind die freisetzungsraten an allen drei nährstoffen<br />

bei quarzreichen substraten sowie den meist<br />

ebenfalls quarzreichen, amorphe al-hydroxyde<br />

enthaltenen substraten nur sehr gering. entsprechend<br />

häufen sich Rasterpunkte mit geringer<br />

nährstoffnachlieferung aus <strong>der</strong> Mineralverwitterung<br />

vor allem im Pfälzerwald (Karten 40, 41, 42).<br />

demgegenüber weisen die Plots im Westerwald<br />

meist vergleichsweise hohe freisetzungsraten auf.<br />

für die Mineralverwitterung spielen nicht nur<br />

die Mineralgehalte son<strong>der</strong>n auch die reaktiven<br />

oberflächen eine große Rolle. demzufolge ergeben<br />

sich auf beson<strong>der</strong>s skelettreichen und/o<strong>der</strong><br />

sandigen substraten auch bei Vorkommen von<br />

Mineralen mit vergleichsweise hohen nährelementgehalten<br />

und guter Verwitterbarkeit häufig<br />

nur geringe freisetzungsraten. auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

seite können standorte mit quarzreichen substraten<br />

bei wurzelerreichbaren „besseren“ schichten<br />

im unterboden im einzelfall auch vergleichsweise<br />

hohe freisetzungsraten zeigen.<br />

auffällig sind die im Gesamtkollektiv mit ausnahme<br />

<strong>der</strong> wenigen Carbonat- o<strong>der</strong> Pyri-bol-haltigen<br />

substrate nur sehr geringen Calciumfreisetzungsraten.<br />

selbst im „relativ mittleren bereich“<br />

(vgl. Karte 40) trägt die Ca-freisetzung aus <strong>der</strong><br />

Mineralverwitterung nur wenig zur nährstoffversorgung<br />

des Ökosystems bei. an mehr als<br />

drei Vierteln <strong>der</strong> Plots dürfte <strong>der</strong> bedarf für das<br />

aufwachsen <strong>der</strong> Waldbestände aus <strong>der</strong> Mineralverwitterung<br />

allein nicht zu decken sein. auch<br />

reichen die freisetzungsraten hier nicht aus, den<br />

entzug mit <strong>der</strong> holzernte von 2 – 8 kg Ca/ha*Jahr<br />

je nach bestockung, standort und ernteintensität<br />

auszugleichen. demgegenüber liegen bei Magnesium<br />

und Kalium die kalkulierten freisetzungsraten<br />

an <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> standorte oberhalb<br />

<strong>der</strong> spannen <strong>der</strong> mittleren entzüge durch die<br />

holzernte (0,4 – 1,3 kg Mg/ha*Jahr; 1,1 – 4,5 kg<br />

K/ha*Jahr; (block et al. 2008, hagemann et al.<br />

2008, Rademacher et al. 1999, Rademacher et al.<br />

2001, Raspe und Göttlein 2008).<br />

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