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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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164<br />

auflage und Mineralboden aufweisen. dies trifft<br />

insbeson<strong>der</strong>e auf den organischen Kohlenstoff zu,<br />

aber auch die auswertungen an<strong>der</strong>er Parameter<br />

wie <strong>der</strong> stickstoffgehalte o<strong>der</strong> <strong>der</strong> schwermetallgehalte<br />

sind betroffen. Jansen et al. (2005)<br />

beziffern den fehler einer fehleinschätzung <strong>der</strong><br />

auflagenhöhe um einen zentimeter in bezug auf<br />

den Kohlenstoffvorrat in <strong>der</strong> auflage auf 6 tonnen<br />

je hektar. <strong>der</strong> fehler könne letztlich nur durch<br />

einen Verzicht auf die trennung von auflage und<br />

Mineralboden sicher vermieden werden. dann<br />

aber entfalle auch die wichtige qualitative betrachtung<br />

über die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> humusform.<br />

die bei <strong>der</strong> rheinland-pfälzischen bze i und <strong>der</strong><br />

bze ii jeweils ermittelten Massen <strong>der</strong> humusauflage<br />

zeigen an den einzelnen Rasterpunkten<br />

häufig erhebliche unterschiede zwischen beiden<br />

erhebungen. an 30 % <strong>der</strong> in beiden erhebungen<br />

vertretenen und nicht verlagerten Plots lag die bei<br />

<strong>der</strong> bze ii ermittelte humusmasse im Vergleich<br />

zur bze i mehr als doppelt so hoch, an 19 Prozent<br />

weniger als halb so hoch. selbstverständlich können<br />

sich die humusmengen durch Verän<strong>der</strong>ungen<br />

in den streumengen und in den zersetzungsraten<br />

zeitlich än<strong>der</strong>n. allerdings lassen sich die häufig<br />

sehr beträchtlichen unterschiede zwischen beiden<br />

erhebungen nur in ausnahmefällen hiermit<br />

erklären. Wahrscheinlicher ist in <strong>der</strong> Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> fälle eine Verschiebung in <strong>der</strong> festlegung <strong>der</strong><br />

Grenzlinie humusauflage – Mineralboden. auch<br />

diese Grenzlinie kann sich durch verschiedene<br />

Prozesse im laufe <strong>der</strong> zeit verän<strong>der</strong>n. so kann<br />

durch erhöhte bioturbation die Mineralbodenfläche<br />

über das ursprüngliche niveau angehoben<br />

werden. bei bodenverdichtung z.b. durch befahrung<br />

kann sich die Grenzlinie nach unten verschieben.<br />

allerdings lassen sich diese möglichen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im Rahmen <strong>der</strong> bze mit dem hier<br />

verfügbaren aufwand nicht zuverlässig erfassen.<br />

eine unterschiedliche einschätzung <strong>der</strong> humus-<br />

Mineralbodengrenze kann insbeson<strong>der</strong>e bei einer<br />

getrennten betrachtung von humusauflage und<br />

den oberen Mineralbodentiefenstufen zu erheblichen<br />

unterschieden führen. dies muss bei <strong>der</strong><br />

bewertung <strong>der</strong> jeweiligen befunde berücksichtigt<br />

werden (vgl. Kap. 5.4.1, 5.5.1 und 5.6.1). demgegenüber<br />

sind die auswirkungen von Verschiebungen<br />

<strong>der</strong> Grenzlinie für Vorräte, die über den gesamten<br />

Wurzelraum aufsummiert werden, meist<br />

nur gering. daher sollten, wo immer möglich und<br />

sinnvoll, diese Gesamtvorräte zum Vergleich <strong>der</strong><br />

befunde in <strong>der</strong> zeitreihe verwendet werden.<br />

trennung <strong>der</strong> humushorizonte und Kalkulation<br />

C/n<br />

Ähnlich schwierig wie die festlegung <strong>der</strong> humus-<br />

Mineralbodengrenze weil subjektiven einflüssen<br />

unterworfen, ist auch die trennung <strong>der</strong> einzelnen<br />

horizonte <strong>der</strong> humusauflage.<br />

bei <strong>der</strong> bze ii wurden die Mächtigkeiten <strong>der</strong><br />

einzelnen humushorizonte mit angaben zur<br />

streuart und lagerung jeweils an den 8 satelliten<br />

des Plots erfasst und hieraus die dominante<br />

und die begleitende humusform abgeleitet. die<br />

chemische analyse erfolgte allerdings sowohl bei<br />

<strong>der</strong> bze i als auch bei <strong>der</strong> bze ii an Gesamtproben<br />

<strong>der</strong> humusauflage (l+of+oh). lediglich an<br />

den 26 eu-Rasterpunkten wurden die horizonte<br />

l, of, oh nach den Vorgaben des eu-Projekts<br />

biosoil getrennt beprobt und analysiert, wobei<br />

of und oh zusammengefasst wurden, wenn die<br />

oh-Mächtigkeit unter einem zentimeter lag. um<br />

die Vergleichbarkeit mit den nicht-eu-Punkten<br />

des rheinland-pfälzischen bze ii-Kollektivs zu<br />

gewährleisten, wurden die befunde <strong>der</strong> einzelnen<br />

horizonte wie<strong>der</strong> zu mit den jeweiligen trockenmassen<br />

gewogenen Mittelwerten zusammengeführt.<br />

bei <strong>der</strong> getrennten beprobung <strong>der</strong> humushorizonte<br />

war häufig die nur geringe Mächtigkeit des<br />

of-horizonts ein Problem, da sich hier selbst bei<br />

zusammenführung <strong>der</strong> acht teilproben an den<br />

satelliten keine hinreichende Probemenge ergab.<br />

daher mussten hier häufig zusätzliche satellitenproben<br />

gewonnen werden.<br />

für die eu-Punkte liegen Kennwerte <strong>der</strong> humusauflage<br />

sowohl für die einzelnen horizonte als<br />

auch für die gesamte auflage vor. diese wurden<br />

genutzt, um zu prüfen, welche auswirkungen die<br />

einbeziehung <strong>der</strong> l-lage auf das C/n-Verhältnis<br />

hat. nach den Vorgaben <strong>der</strong> aK-standortskartierung<br />

2003 (Kap. b.3.4.4.1) wird das C/n-Verhältnis<br />

bei <strong>der</strong> humusform Mull aus dem ah-horizont,<br />

ansonsten aus dem oh-horizont bestimmt.<br />

bei <strong>der</strong> hiesigen bze erfolgte die bestimmung<br />

des C/n-Verhältnisses demgegenüber ab Mo<strong>der</strong><br />

aus <strong>der</strong> Gesamtauflage, einschließlich <strong>der</strong> l- und<br />

of-lage.

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