Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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auflage und Mineralboden aufweisen. dies trifft<br />
insbeson<strong>der</strong>e auf den organischen Kohlenstoff zu,<br />
aber auch die auswertungen an<strong>der</strong>er Parameter<br />
wie <strong>der</strong> stickstoffgehalte o<strong>der</strong> <strong>der</strong> schwermetallgehalte<br />
sind betroffen. Jansen et al. (2005)<br />
beziffern den fehler einer fehleinschätzung <strong>der</strong><br />
auflagenhöhe um einen zentimeter in bezug auf<br />
den Kohlenstoffvorrat in <strong>der</strong> auflage auf 6 tonnen<br />
je hektar. <strong>der</strong> fehler könne letztlich nur durch<br />
einen Verzicht auf die trennung von auflage und<br />
Mineralboden sicher vermieden werden. dann<br />
aber entfalle auch die wichtige qualitative betrachtung<br />
über die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> humusform.<br />
die bei <strong>der</strong> rheinland-pfälzischen bze i und <strong>der</strong><br />
bze ii jeweils ermittelten Massen <strong>der</strong> humusauflage<br />
zeigen an den einzelnen Rasterpunkten<br />
häufig erhebliche unterschiede zwischen beiden<br />
erhebungen. an 30 % <strong>der</strong> in beiden erhebungen<br />
vertretenen und nicht verlagerten Plots lag die bei<br />
<strong>der</strong> bze ii ermittelte humusmasse im Vergleich<br />
zur bze i mehr als doppelt so hoch, an 19 Prozent<br />
weniger als halb so hoch. selbstverständlich können<br />
sich die humusmengen durch Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in den streumengen und in den zersetzungsraten<br />
zeitlich än<strong>der</strong>n. allerdings lassen sich die häufig<br />
sehr beträchtlichen unterschiede zwischen beiden<br />
erhebungen nur in ausnahmefällen hiermit<br />
erklären. Wahrscheinlicher ist in <strong>der</strong> Mehrzahl<br />
<strong>der</strong> fälle eine Verschiebung in <strong>der</strong> festlegung <strong>der</strong><br />
Grenzlinie humusauflage – Mineralboden. auch<br />
diese Grenzlinie kann sich durch verschiedene<br />
Prozesse im laufe <strong>der</strong> zeit verän<strong>der</strong>n. so kann<br />
durch erhöhte bioturbation die Mineralbodenfläche<br />
über das ursprüngliche niveau angehoben<br />
werden. bei bodenverdichtung z.b. durch befahrung<br />
kann sich die Grenzlinie nach unten verschieben.<br />
allerdings lassen sich diese möglichen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen im Rahmen <strong>der</strong> bze mit dem hier<br />
verfügbaren aufwand nicht zuverlässig erfassen.<br />
eine unterschiedliche einschätzung <strong>der</strong> humus-<br />
Mineralbodengrenze kann insbeson<strong>der</strong>e bei einer<br />
getrennten betrachtung von humusauflage und<br />
den oberen Mineralbodentiefenstufen zu erheblichen<br />
unterschieden führen. dies muss bei <strong>der</strong><br />
bewertung <strong>der</strong> jeweiligen befunde berücksichtigt<br />
werden (vgl. Kap. 5.4.1, 5.5.1 und 5.6.1). demgegenüber<br />
sind die auswirkungen von Verschiebungen<br />
<strong>der</strong> Grenzlinie für Vorräte, die über den gesamten<br />
Wurzelraum aufsummiert werden, meist<br />
nur gering. daher sollten, wo immer möglich und<br />
sinnvoll, diese Gesamtvorräte zum Vergleich <strong>der</strong><br />
befunde in <strong>der</strong> zeitreihe verwendet werden.<br />
trennung <strong>der</strong> humushorizonte und Kalkulation<br />
C/n<br />
Ähnlich schwierig wie die festlegung <strong>der</strong> humus-<br />
Mineralbodengrenze weil subjektiven einflüssen<br />
unterworfen, ist auch die trennung <strong>der</strong> einzelnen<br />
horizonte <strong>der</strong> humusauflage.<br />
bei <strong>der</strong> bze ii wurden die Mächtigkeiten <strong>der</strong><br />
einzelnen humushorizonte mit angaben zur<br />
streuart und lagerung jeweils an den 8 satelliten<br />
des Plots erfasst und hieraus die dominante<br />
und die begleitende humusform abgeleitet. die<br />
chemische analyse erfolgte allerdings sowohl bei<br />
<strong>der</strong> bze i als auch bei <strong>der</strong> bze ii an Gesamtproben<br />
<strong>der</strong> humusauflage (l+of+oh). lediglich an<br />
den 26 eu-Rasterpunkten wurden die horizonte<br />
l, of, oh nach den Vorgaben des eu-Projekts<br />
biosoil getrennt beprobt und analysiert, wobei<br />
of und oh zusammengefasst wurden, wenn die<br />
oh-Mächtigkeit unter einem zentimeter lag. um<br />
die Vergleichbarkeit mit den nicht-eu-Punkten<br />
des rheinland-pfälzischen bze ii-Kollektivs zu<br />
gewährleisten, wurden die befunde <strong>der</strong> einzelnen<br />
horizonte wie<strong>der</strong> zu mit den jeweiligen trockenmassen<br />
gewogenen Mittelwerten zusammengeführt.<br />
bei <strong>der</strong> getrennten beprobung <strong>der</strong> humushorizonte<br />
war häufig die nur geringe Mächtigkeit des<br />
of-horizonts ein Problem, da sich hier selbst bei<br />
zusammenführung <strong>der</strong> acht teilproben an den<br />
satelliten keine hinreichende Probemenge ergab.<br />
daher mussten hier häufig zusätzliche satellitenproben<br />
gewonnen werden.<br />
für die eu-Punkte liegen Kennwerte <strong>der</strong> humusauflage<br />
sowohl für die einzelnen horizonte als<br />
auch für die gesamte auflage vor. diese wurden<br />
genutzt, um zu prüfen, welche auswirkungen die<br />
einbeziehung <strong>der</strong> l-lage auf das C/n-Verhältnis<br />
hat. nach den Vorgaben <strong>der</strong> aK-standortskartierung<br />
2003 (Kap. b.3.4.4.1) wird das C/n-Verhältnis<br />
bei <strong>der</strong> humusform Mull aus dem ah-horizont,<br />
ansonsten aus dem oh-horizont bestimmt.<br />
bei <strong>der</strong> hiesigen bze erfolgte die bestimmung<br />
des C/n-Verhältnisses demgegenüber ab Mo<strong>der</strong><br />
aus <strong>der</strong> Gesamtauflage, einschließlich <strong>der</strong> l- und<br />
of-lage.