Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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124<br />
5.7.9 Verteilungsmuster und Quellen <strong>der</strong><br />
Schwermetallgehalte im<br />
BZE II-Kollektiv<br />
Quellen von schwermetallen in Waldböden<br />
sind zum einen natürliche geogene Gehalte von<br />
Gesteinen, zum an<strong>der</strong>en anthropogene depositionen.<br />
Geogene schwermetallquellen finden sich<br />
eher in unterböden, depositionen eher in oberböden.<br />
die schichtung mitteleuropäischer böden<br />
durch pleistozäne periglaziale Prozesse kann diese<br />
Verteilung allerdings modifizieren.<br />
zu den geogenen Quellen mit sehr hohen<br />
schwermetallgehalten zählen erze und (ultra)<br />
basische Magmatite, aber auch Verwitterungsresiduen<br />
von Kalksteinen o<strong>der</strong> tropischen böden, in<br />
denen sich schwermetalle in folge hoher stoffverluste<br />
während <strong>der</strong> Verwitterung angereichert<br />
haben.<br />
als anthropogene Quellen gelten emissionen<br />
aus industrie- und Verbrennungsanlagen, Kraftfahrzeugen<br />
und auf landwirtschaftlich genutzten<br />
böden auch die ausbringung von düngern und<br />
Klärschlämmen (scheffer u. schachtschabel<br />
2010).<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> können regional als beson<strong>der</strong>e<br />
schwermetallquellen historischer bergbau und<br />
die damit verbundene Metallverhüttung auftreten.<br />
die anfänge dieser industrie gehen bis in die<br />
keltisch-römische zeit zurück und reichen in letzten<br />
anlagen bis in die jüngere zeit hinein. dabei<br />
entstanden halden aus schwermetall-belastetem<br />
abraum und aus schlacken <strong>der</strong> Verhüttung, auf<br />
allen Verarbeitungsstufen wurden zudem hohe<br />
staubemissionen verursacht. das haldenmaterial<br />
wurde anschließend häufig als Wegebaumaterial,<br />
auch im Wald, eingesetzt.<br />
auch militärische Quellen können lokal von bedeutung<br />
sein, da <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> in <strong>der</strong> schlussphase<br />
des 2. Weltkrieges Kampfzone war und bis<br />
heute über eine Reihe von truppenübungsplätzen<br />
und ähnliche militärische einrichtungen verfügt.<br />
da Waldböden von natur aus über sehr lockere,<br />
humusreiche oberböden verfügen, sind die (relativen)<br />
Gehalte von schwermetallen bei gleichem<br />
emissionseintrag höher als auf benachbarten<br />
ackerböden. zudem kämmen Wäl<strong>der</strong> durch ihre<br />
struktur belastete stäube intensiv aus.<br />
5.7.9.1 untersuchte schwermetalle und<br />
Grundmuster <strong>der</strong> Verteilung<br />
im Rahmen einer ergänzenden studie zur bze<br />
ii wurden die Verteilungsmuster <strong>der</strong> Gehalte an<br />
arsen (as), Cadmium (Cd), Chrom (Cr), Kupfer<br />
(Cu), Quecksilber (hg), nickel (ni), blei (Pb) und<br />
zink (zn) untersucht (Geyer 2011).<br />
dabei zeigen sich zunächst zwei typische Verteilmuster:<br />
bei blei und Quecksilber, eingeschränkt auch<br />
bei Cadmium, sind hohe Werte (90 Perzentil)<br />
überwiegend im oberboden (humusauflage und<br />
Mineralboden 0-30 cm), meist in 0-5 cm, konzentriert,<br />
während Mittel- (30-60 cm) und unterboden<br />
(60-90 cm) wie auch untergrund (> 90<br />
cm) meist keine erhöhten Werte zeigen. häufig<br />
treten hohe blei- und Quecksilberwerte, auch mit<br />
Cadmium gemeinsam auf. diese Konzentration<br />
<strong>der</strong> schwermetallgehalte auf den oberboden<br />
deutet auf einen vorrangig anthropogenen eintrag<br />
hin. dieser typ wird im folgenden als (anreicherungs-)typ<br />
a (anthropogen) bezeichnet.<br />
bei den schwermetalle arsen (as), Chrom (Cr),<br />
Kupfer (Cu) und zink (zn) konzentrieren sich<br />
die 90 Perzentilwerte demgegenüber meist auf<br />
einzelne bze-Punkte über alle tiefenstufen o<strong>der</strong><br />
im untergrund. <strong>der</strong> oberboden weist eher geringere<br />
Gehalte dieser schwermetalle auf. häufig<br />
treten mehrere von diesen schwermetallen in<br />
vergleichsweise hohen Gehalten gemeinsam auf.<br />
dieses Verteilungsmuster ist typisch für primär<br />
geogene Quellen. dieser typ wird im folgenden<br />
als typ G (geogen) bezeichnet.<br />
5.7.9.2 Potentielle Quellen<br />
bergbau<br />
Wie bereits angeführt besitzt bzw. besaß <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
eine lange bergbautradition. abgebaut<br />
wurden eisen, blei-, zink,- Quecksilber-, Kupfer-,<br />
silber-, Mangan- und uranerze, dazu auch<br />
schwerspat, schwefelkies, Phosporit und steinsalz<br />
(lGb 2005). häufig handelte es sich um kleinere<br />
bis mittlere Vorkommen mit schwerpunkten<br />
im Rheinischen schiefergebirge als erzgänge in<br />
den dortigen tonschiefern und den begleitenden<br />
Magmatiten. die erze kommen meist in gemischten<br />
formen vor, z.b. als blei-zinkerze mit spuren