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Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz

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172<br />

stickstoff wird den Waldökosystemen über die<br />

atmogene deposition meist noch im Überschuss<br />

zugeführt. die ökosystemaren stickstoffbilanzen<br />

bleiben daher selbst bei intensivnutzung meist<br />

positiv (Meiwes et al. 2008, block et al. 2007,<br />

2008). die nachhaltigkeit <strong>der</strong> stickstoffverfügbarkeit<br />

ist in den Waldökosystemen daher gegenwärtig<br />

nicht gefährdet.<br />

zur bewertung <strong>der</strong> Verfügbarkeit von spurennährstoffen<br />

(schwefel, Mangan, zink, Kupfer) fehlen<br />

aussagekräftige Kennwerte (vgl. Kap. 5.4.5).<br />

daher ist es bei den spurennährstoffen beson<strong>der</strong>s<br />

wichtig, die Versorgung <strong>der</strong> Waldbäume mit<br />

diesen nährstoffen durch periodische erhebungen<br />

<strong>der</strong> blatt-/nadel-spiegelwerte fortlaufend zu<br />

beobachten.<br />

6.5 Einfluss des Klimawandels auf den<br />

Waldboden<br />

das Klima beeinflusst als bodenbilden<strong>der</strong> faktor<br />

nicht nur langfristig die bodengenese son<strong>der</strong>n<br />

beständig alle wesentlichen bodenfunktionen.<br />

das Klima - definiert als die statistische beschreibung<br />

<strong>der</strong> Mittelwerte und Variabilität aller<br />

Wetterereignisse an einem konkreten ort in einer<br />

klassisch 30-jährigen beobachtungsperiode - ist<br />

kein konstanter standortsfaktor. es unterlag in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit einem Wandel und wird sich<br />

auch in zukunft än<strong>der</strong>n. Verän<strong>der</strong>ungen durch<br />

anthropogene einflüsse, insbeson<strong>der</strong>e durch die<br />

emission von Klimagasen werden aber erheblich<br />

beschleunigt ablaufen (MufV 2007, www.<br />

kwis-rlp.de). zwischen 1901 und 2008 hat sich<br />

die Jahresdurchschnittstemperatur in <strong>Rheinland</strong>-<br />

<strong>Pfalz</strong> um 1,1°C erhöht. Vor allem die Winter sind<br />

regional unterschiedlich um bis zu 2°C wärmer<br />

geworden. Westwindwetterlagen sind in den<br />

letzten 50 Jahren tendenziell häufiger geworden.<br />

im sommer sind die nie<strong>der</strong>schläge in den<br />

meisten Regionen zurückgegangen. die Mehrzahl<br />

<strong>der</strong> regionalen Klimaprojektionen geht davon<br />

aus, dass sich dieser trend weiter fortsetzen wird<br />

(MufV 2007, www.kwis-rlp.de - Klimawandelinformationssystem<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>). Klimaän<strong>der</strong>ungen<br />

wirken sich auf den Wasserhaushalt, den<br />

stoffhaushalt und den stoffumsatz im boden aus.<br />

allerdings sind Vorhersagen <strong>der</strong> voraussichtlichen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im boden wegen dessen Komplexität<br />

mit seinen vielen internen Regelkreisen und<br />

Rückkopplungsmechanismen schwierig. sauer et<br />

al. (2010) erwarten, dass <strong>der</strong> projizierte Klimawandel<br />

voraussichtlich zu einer sehr differenzierten<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> standortsbedingungen in<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> führen wird.<br />

Wie in Kapitel 5.2.1.6 erläutert, wurde das Wasserhaushaltssimulationsmodell<br />

lWf/bRooK90<br />

an die 165 Rasterpunkte <strong>der</strong> bze ii angepasst<br />

und <strong>der</strong> Wasserhaushalt für die Messperiode<br />

1961 bis 2006 simuliert (schultze und scherzer<br />

2009). um einen ersten eindruck auf mögliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im Wasserhaushalt im zuge des<br />

Klimawandels zu erhalten, wurden darüber hinaus<br />

simulationen für zukunftszeiträume durchgeführt<br />

(schultze et al. 2011). allerdings erfolgten diese<br />

simulationen nur auf <strong>der</strong> basis einer einzigen<br />

regionalen Klimaprojektion. es kann somit keine<br />

aussage über die sogenannte „spanne <strong>der</strong> unsicherheit“<br />

des Klimawandels und des zukünftigen<br />

Wasserhaushalts getroffen werden. die ergebnisse<br />

sind daher als exemplarische betrachtung<br />

einer möglichen ausprägung des Klimawandels zu<br />

interpretieren. ausgewählt wurde das statistische<br />

regionale Klimamodell WettReG 2007 (spekat<br />

et al. 2007) auf basis des emissionsszenarios<br />

a1b – normale Realisation – und des Globalmodells<br />

eChaM5. die stationsdaten des WettReG<br />

-Modells wurden mit interMet, ein vom landesamt<br />

für umweltschutz, Wasserwirtschaft und<br />

Gewerbeaufsicht <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> an die naturräumlichen<br />

Gegebenheiten in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

angepasstes interpolationsverfahren für hydrometeorologische<br />

Parameter (demuth 2003),<br />

durch Wagner und Gerlinger (2009) auf 1x1-km<br />

„gerastert“ und die bze-Punkte den jeweiligen<br />

Kacheln zugeordnet. die Projektionszeiträume<br />

<strong>der</strong> Klimadaten und die darauf aufbauenden Wasserhaushaltssimulationen<br />

umfassen als Referenzzeitraum<br />

1971 bis 2000 und als zukunftszeiträume<br />

2021 bis 2050 (nahe zukunft) sowie 2071 bis<br />

2100 (ferne zukunft). bei <strong>der</strong> Wasserhaushaltssimulation<br />

wurden neben den bilanzgrößen des<br />

Wasserhaushalts auch folgende stresskennwerte<br />

für trockenstress und Wasserüberschuss kalkuliert:

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