Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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ten standorten spricht.<br />
die bze-daten geben keine hinweise auf negative<br />
effekte <strong>der</strong> Kalkung. so hat sich die belegung<br />
<strong>der</strong> austauscher mit Kalium auf den gekalkten<br />
flächen nicht signifikant verän<strong>der</strong>t. auch bei den<br />
C org -Gehalten und –vorräten zeigten sich keine<br />
auf die Kalkung zurückzuführenden Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
desgleichen ergeben sich keine hinweise auf<br />
einen anstieg <strong>der</strong> nitratgehalte in <strong>der</strong> bodenlösung.<br />
so haben sich die nitratgehalte im wässrigen<br />
extrakt <strong>der</strong> unterbodenproben zwischen <strong>der</strong><br />
bze i und <strong>der</strong> bze ii nicht signifikant verän<strong>der</strong>t.<br />
anzunehmen ist, dass neben <strong>der</strong> bodenschutzkalkung<br />
auch die Reduzierung <strong>der</strong> atmogenen<br />
säureeinträge und die Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong><br />
waldbaulichen behandlung <strong>der</strong> Waldökosysteme<br />
im sinne eines naturnahen, laubholzbetonten<br />
Waldbaus die Verbesserung des säure-basezustandes<br />
<strong>der</strong> böden unterstützt haben. so belegen<br />
die bze-daten einen deutlichen Rückgang in <strong>der</strong><br />
sulfatkonzentration im wässrigen extrakt <strong>der</strong><br />
unterbodenproben zwischen bze i und bze ii.<br />
allerdings wirkt sich die erhebliche Reduktion im<br />
sulfateintrag in die Ökosysteme nur verzögert<br />
aus, da die im boden aus zeiten noch höherer<br />
schwefeleinträge gespeicherten sulfatvorräte<br />
erst allmählich abgebaut werden. die ökosystemaren<br />
schwefelbilanzen zeigen in <strong>der</strong> Regel heute<br />
deutlich über den einträgen liegende schwefelausträge<br />
mit dem sickerwasser (brumme et al.<br />
2009, Meesenburg et al. 2009).<br />
die effekte <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> waldbaulichen<br />
behandlung <strong>der</strong> Waldbestände und des Waldumbaus<br />
von nadelholzreinbeständen in Richtung<br />
laubbaumreicher Mischbestände sind aus den<br />
bze-daten nur schwer abzuschätzen. zum einen<br />
lassen sie sich nicht von <strong>der</strong> Wirkung <strong>der</strong> Waldkalkung<br />
trennen und das Kollektiv <strong>der</strong> nicht gekalkten<br />
Plots mit waldbaulichen Verän<strong>der</strong>ungen ist<br />
nur gering; zum an<strong>der</strong>en wurde bei <strong>der</strong> bze i die<br />
bestandessituation nur unzureichend erfasst, so<br />
dass Än<strong>der</strong>ungen zwischen bze i und bze ii nicht<br />
zuverlässig abgeleitet werden können.<br />
auch im Kollektiv <strong>der</strong> nicht gekalkten standorte<br />
hat sich <strong>der</strong> säure-basezustand nicht verschlechtert,<br />
son<strong>der</strong>n tendenziell eher verbessert. so<br />
haben sich die Verteilungen <strong>der</strong> ph-Werte und<br />
<strong>der</strong> Magnesiumgehalte in <strong>der</strong> humusauflage und<br />
im oberen Mineralboden von <strong>der</strong> bze i zur bze<br />
ii leicht in Richtung höherer Werte verschoben.<br />
allerdings sind die Verän<strong>der</strong>ungen statistisch<br />
nicht signifikant. dennoch kann das ausbleiben<br />
einer weiteren Verschlechterung im säure-basezustand<br />
auch auf den nicht gekalkten standorten<br />
als erfolg <strong>der</strong> luftreinhaltemaßnahmen und <strong>der</strong><br />
unterstützenden waldbaulichen Maßnahmen<br />
gewertet werden.<br />
Verbessert hat sich nicht nur <strong>der</strong> säure-base-zustand<br />
<strong>der</strong> Waldböden, son<strong>der</strong>n auch die nährstoffverfügbarkeit<br />
in den Waldökosystemen. im<br />
Wesentlichen sind als effekt <strong>der</strong> bodenschutzkalkung<br />
die Vorräte an austauschbarem Calcium und<br />
Magnesium an <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Plots deutlich<br />
angestiegen. lagen die Vorräte dieser essenziellen<br />
nährstoffe bei <strong>der</strong> bze i meist noch in <strong>der</strong><br />
bewertungsstufe „sehr gering“ und „gering“, liegt<br />
<strong>der</strong> schwerpunkt nun im bereich „mittel“. demgegenüber<br />
haben sich die Vorräte an austauschbarem<br />
Kalium und an Phosphor nicht signifikant<br />
verän<strong>der</strong>t. dies gilt auch für den stickstoffvorrat.<br />
allerdings liegt <strong>der</strong> Median des n-Vorrats bei <strong>der</strong><br />
bze ii um etwa 300 kg/ha höher als bei <strong>der</strong> bze<br />
i, was in etwa dem n-bilanzüberschuss in dieser<br />
zeit entspricht (vgl. Kap. 5.4.1).<br />
Viele Waldböden zeigen vor allem in <strong>der</strong> humusauflage<br />
und im obersten Mineralbodenhorizont<br />
hohe schwermetallgehalte. diese sind wohl<br />
meist eine folge des historischen abbaus und <strong>der</strong><br />
Verhüttung von erzen in den Waldgebieten, z.t.<br />
stammen sie aber auch aus rezenten immissionen<br />
aus dem straßenverkehr und <strong>der</strong> industrie. bei<br />
Quecksilber werden an 13 %, bei blei und Cadmium<br />
an 22 bzw. 23 %, bei arsen an 27 %, bei<br />
Kupfer an 32 %, bei zink und nickel an 48 bzw.<br />
49 % und bei Chrom an 59 % <strong>der</strong> untersuchten<br />
humusauflagen die Vorsorgewerte nach Prüess<br />
(1994) überschritten. bei Kupfer, Chrom und blei<br />
liegen die Konzentrationen in <strong>der</strong> humusauflage<br />
an einer erheblichen zahl <strong>der</strong> standorte auch<br />
oberhalb <strong>der</strong> orientierungswerte von tyler (1992)<br />
für mögliche schädigende effekte auf bodenlebewesen.<br />
die luftreinhaltemaßnahmen <strong>der</strong> letzten drei<br />
Jahrzehnte haben zu einem deutlichen Rückgang<br />
<strong>der</strong> schwermetalleinträge in den Waldgebieten<br />
geführt. so ist <strong>der</strong> bleieintrag in die rheinland-<br />
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