Zentralstelle der Forstverwaltung - Landesforsten Rheinland-Pfalz
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jeweiligen Verwitterungsrate nach butz-braun<br />
(1996) erfolgen.<br />
Calcit und dolomit verfügen über hohe Verwitterungsraten,<br />
kommen allerdings nur an wenigen<br />
bze-Plots vor (abb. 73 a und b).<br />
etwas häufiger vertreten sind Rasterpunkte, an<br />
denen Pyroxene und amphibole gefunden wurden<br />
(abb. 73 c). bei allen bze Plots mit „Pyri-bol“-<br />
Gehalten > 1 % handelt es sich um substrate aus<br />
Magmatiten. offenbar ist <strong>der</strong> „Pyri-bol“-Gehalt<br />
ein differenzierendes Merkmal dieser substrate.<br />
die Verwitterbarkeit <strong>der</strong> Pyroxene und amphibole<br />
ist hoch. allerdings scheint nach beobachtungen<br />
von butz-braun (1996) hornblende in böden mit<br />
bims weitaus verwitterungsresistenter zu sein als<br />
hornblende in basischem ausgangsmaterial.<br />
Plagioklase (Kalknatronfeldspate) wurden<br />
an etwa zwei dritteln (abb. 73 d), orthoklase<br />
(Kalifeldspat) an mehr als drei Vierteln <strong>der</strong><br />
Rasterpunkte festgestellt (abb. 73 e). beide<br />
feldspatgruppen weisen vergleichsweise geringe<br />
Verwitterungsraten auf (Plagioklas > orthoklas).<br />
da in vielen böden orthoklase aber in erheblichem<br />
umfang vorkommen, dürften sie dennoch<br />
wesentlich zur nachlieferung basischer Kationen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e von Kalium beitragen.<br />
eisen-Minerale wurden an gut einem drittel des<br />
bze-Kollektivs bestimmt (abb. 73 f). sie enthalten<br />
im Wesentlichen nur fe-oxide und -hydroxide<br />
und tragen daher nicht zur nachschaffenden<br />
Kraft bei.<br />
dies gilt auch für Quarz. etwa ein drittel <strong>der</strong><br />
Tabelle 10<br />
standorte weist Quarzgehalte über 60 %, ein<br />
fünftel über 80 % auf (abb. 73 g). an diesen<br />
quarzreichen substraten dominiert dieses nahezu<br />
inerte Mineral so sehr, dass die basennachlieferung<br />
hier meist schon aufgrund <strong>der</strong> geringen anteile<br />
<strong>der</strong> „nicht-Quarz“-Minerale beschränkt ist.<br />
tonminerale sind zum einen aufgrund ihres<br />
schichtaufbaus und ihrer ladung wichtige Kationenaustauscher<br />
(Kap. 5.3.2) zum an<strong>der</strong>en verwittern<br />
sie unter freisetzung insbeson<strong>der</strong>e von K, Ca,<br />
Mg und na auch selbst, puffern dabei Protonen<br />
und bilden sich dabei meist zu neuen –aluminiumreicheren-<br />
tonmineralen um.<br />
tonminerale <strong>der</strong> smektit-Gruppe entstehen nur<br />
in einem basischen Milieu. im unterboden wurde<br />
smektit an 23 %, im oberboden an 8 % <strong>der</strong><br />
Rasterpunkte gefunden (abb. 73 h). smektit weist<br />
eine mittlere Verwitterungsrate auf und trägt bei<br />
nennenswerten Gehalten wirksam zur K-, Ca- und<br />
Mg-nachlieferung bei.<br />
etwa die hälfte <strong>der</strong> böden weist primäre Chlorite<br />
auf, meist allerdings mit vergleichsweise geringen<br />
anteilen (abb. 73 i). Chlorite sind gut verwitterbar<br />
und liefern im Wesentlichen Magnesium<br />
nach.<br />
illite sind die häufigsten tonminerale in unseren<br />
Waldböden. nur an zwei Plots war dieses Mineral<br />
quantitativ nicht nachweisbar (abb. 73 j). Vor<br />
allem im Rheinischen schiefergebirge kommen<br />
illite in den böden in bedeutsamen Mengen aus<br />
<strong>der</strong> physikalischen Verwitterung von Glimmern<br />
Abschätzung <strong>der</strong> Verwitterungsraten verschiedener Minerale (aus Butz-Braun 1996, verän<strong>der</strong>t); Angaben<br />
für 1 % des jeweiligen Minerals<br />
Minerale eq/ha . a Tonminerale eq/ha . a<br />
Calcit 250 smektit 9/53 dolomit 250 fe-Mg-Chlorit 60<br />
Pyroxene 100 al-Mg-Chlorit 26<br />
amphibole 100 1 /10 2 illit / Muskovit 19 / 17 / 14 3<br />
Plagioklase 3 Vermiculit 13 / 10 / 63 orthoklase 1 al-Vermiculit 6<br />
fe-Minerale 0,1 de-al-Vermiculit 1<br />
Quarz 0,1 Kaolinit 1<br />
1 = in basischem ausgangsmaterial 2 = aus fremdmaterial z.b. bims 3 = Verwitterungsrate differenziert nach basekationengehalt in zwischenschichten<br />
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