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Tierärztliche Hochschule Hannover Entwicklung von Methoden zur ...

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LITERATURÜBERSICHT<br />

2.2.3 Qualitative und quantitative Mikro-CT<br />

Bei der qualitativen Bewertung <strong>von</strong> CT oder µCT-Aufnahmen wird die Anwesenheit,<br />

Abwesenheit oder Veränderung <strong>von</strong> Strukturen beurteilt und das Ergebnis eventuell in einer<br />

Zahl oder in Worten ausgedrückt. Diese Bewertung wird <strong>von</strong> Betrachtern vorgenommen,<br />

deren Urteil auf Erfahrung beruht. Eine qualitative Beurteilung <strong>von</strong> µCT-Daten wurde z. B.<br />

bei Knochenbrüchen (DICKSON et al. 2008), bei der Bildung <strong>von</strong> Knochengewebe um<br />

Implantate (BERNHARDT et al. 2006) und Zahnimplantate (CATTANEO et al. 2004; VAN<br />

OOSSTERWYCK et al. 2000) oder bei pathologischen Veränderungen im Schädelknochen<br />

(RÜHLI et al. 2007) beschrieben. Im Gegensatz dazu geht es bei der quantitativen<br />

Computertomographie (QCT) darum, die Auswertung <strong>von</strong> CT-Bilddaten quantitativ vorzunehmen,<br />

d.h. physikalische Größen in Form <strong>von</strong> Zahlenwerten auszudrücken. QCT kommt<br />

sowohl bei klinischer CT als auch bei µCT zum Einsatz. Für quantitative Messungen, die sich<br />

nur auf µCT-Scanner beziehen, wird in der vorliegenden Arbeit die Bezeichnung QMCT<br />

verwendet.<br />

Bei der QCT stehen die Kriterien Genauigkeit, Reproduzierbarkeit, Qualitätssicherung und<br />

Vergleichbarkeit mit anderen Geräten im Vordergrund (KALENDER 2006). KALENDER<br />

(2006) hält bei medizinischen Fragestellungen eine Genauigkeit <strong>von</strong> ca. 10 % für ausreichend.<br />

Viel wichtiger für Verlaufsstudien ist dagegen die Reproduzierbarkeit. Quantitative<br />

Veränderungen einer Struktur im Laufe der Zeit können statistisch nur zuverlässig bestimmt<br />

werden, wenn die Reproduzierbarkeit (z. B. in Form der Standardabweichung σ) der<br />

Messungen prozentual ein Drittel oder weniger der minimal zu erfassenden Veränderung in<br />

Prozent beträgt („3σ “-Regel). Der Nachweis eines Knochenschwundes <strong>von</strong> 5 % erfordert<br />

also eine Reproduzierbarkeit der Einzelmessung <strong>von</strong> besser als 1,65 % (KALENDER 2006).<br />

Eine hohe Reproduzierbarkeit erfordert feste Scanprotokolle. Außerdem sind <strong>zur</strong> Qualitäts-<br />

sicherung im Rahmen der Konstanzprüfung Kalibrierungen des Scanners notwendig, die<br />

idealerweise vor jeder Messung, mindestens aber einmal monatlich erfolgen sollten.<br />

Eine quantitative Auswertung <strong>von</strong> µCT-Daten (QMCT) wird in vielen der in Kap. 2.2.2<br />

beschriebenen Bereiche praktiziert, wobei zahlreiche Studien Ergebnisse der QMCT belegen<br />

(STOCK 2009). Beispielhaft seien hier die in-vitro-Bestimmung der Verkalkungen in<br />

menschlichen Arterien (LANGHEINRICH et al. 2004), die Beurteilung der Verteilung und<br />

Struktur <strong>von</strong> Pharmazeutika (HANCOCK u. MULLARNEY 2005; TRAINI et al. 2008) und<br />

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