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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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Störungen sind nicht nur aqu<strong>at</strong>ische Habit<strong>at</strong>e betroffen, son<strong>der</strong>n vor allem auch<br />

flussbegleitende, z. B. Brutplätze seltener Vogelarten (JUNGWIRTH et al. 2003). Bei <strong>der</strong><br />

<strong>Salzach</strong> trifft dies wahrscheinlich eher auf einzelne Zubringer zu, welche diesen<br />

Intensivnutzungen unterliegen, z. B. Badeplätze an <strong>der</strong> Taugl o<strong>der</strong> Königssee-Ache.<br />

4.3. Zukunftsperspektiven<br />

© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.<strong>at</strong><br />

In <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> sind in den letzten Jahren im Hinblick auf den Lebensraum <strong>und</strong> die Fischbestände<br />

zwei gegensätzliche Entwicklungen zu erkennen.<br />

Einerseits werden Bemühungen zur Sanierung <strong>der</strong> gewässerökologischen Verhältnisse im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Wasserrahmenrichtlinie stärker gebündelt <strong>und</strong> es liegen in<br />

Form des ersten "N<strong>at</strong>ionalen Gewässerbewirtschaftungsplanes" sehr konkrete Vorgaben<br />

für Maßnahmen vor. Den Fischen als maßgebliche biologische Indik<strong>at</strong>oren für die<br />

hydromorphologischen Verhältnisse kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. In einem<br />

ersten Schritt sollen bis 2015 vor allem die stromauf gerichtete Durchgängigkeit <strong>und</strong><br />

ausreichende Restwassermengen angestrebt werden, erst bis 2027 wird ein "guter ökologischer<br />

Zustand" in allen Gewässern gefor<strong>der</strong>t. Ausgenommen werden dabei jene, die<br />

dies aufgr<strong>und</strong> von intensiven Nutzungen nicht erreichen lassen (BMLFUW 2009). Letzteres<br />

ist z. B. an <strong>der</strong> Staukette <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> <strong>der</strong> Fall.<br />

An konkreten Maßnahmen werden an <strong>der</strong> Oberen <strong>und</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> primär passierbare<br />

Mündungen von Zubringern sowie die Passierbarkeit im Längsverlauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong><br />

hergestellt. An <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> wurden bzw. werden zusätzlich im Zuge des Hochwasserschutzes<br />

lokal Restrukturierungsmaßnahmen durchgeführt (PETZ-GLECHNER 2003,<br />

KAINZ & GOLLMANN 2009), ebenso flussab <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>öfen im Raum Golling (SCHMALL<br />

2009b). In den Stauketten <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> sollen darüber hinaus Strukturierungen<br />

<strong>der</strong> Stauwurzelbereiche umgesetzt werden.<br />

<strong>Die</strong> Sohle <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> im Antheringer Becken wurde bzw. wird durch den Einbau<br />

von Rampen stabilisiert, um eine weitere Eintiefung zu unterbinden. Der dabei entstehende<br />

Rückstau wirkt dabei ökologisch nachteilig, weil er den Fließgewässercharakter<br />

<strong>und</strong> die Dynamik <strong>der</strong> Uferzonen beeinträchtigt (HABERSACK & HEGL 2009). <strong>Die</strong> Passierbarkeit<br />

<strong>der</strong> ersten gebauten Sohlrampe auf Höhe Weitwörth (Flusskilometer 51,9)<br />

wird <strong>der</strong>zeit im Rahmen einer Funktionskontrolle untersucht (K. PINTER, pers. Mitt.<br />

2011). Begleitend wurden im Unterwasser die Ufersicherungen auf weiten Strecken<br />

entfernt, sodass es zu einer Abflachung <strong>und</strong> Dynamisierung <strong>der</strong> Ufer kommt. Ein eher<br />

abflussschwaches Nebengewässersystem umgeht die Rampe <strong>und</strong> mündet mit dem Reitbach<br />

bei Oberndorf wie<strong>der</strong> zurück in die <strong>Salzach</strong>.<br />

Für das anschließende Tittmoninger Becken sind gr<strong>und</strong>sätzlich weitreichen<strong>der</strong>e ökologische<br />

Sanierungsmaßnahmen in konkreter Überlegung, die neben <strong>der</strong> Stabilisierung <strong>der</strong><br />

Sohle ein größeres Nebengewässersystem <strong>und</strong> umfangreiche Aufweitungen im Hauptstrom<br />

umfassen. Derzeit wird eine Variantenuntersuchung zur weiteren Entwicklung des<br />

Bereiches bis in die Nonnreiter Enge durchgeführt. Dabei werden auch energiewirtschaftliche<br />

Nutzungen mit untersucht.<br />

<strong>Die</strong>s zeigt, dass neben den kurz umrissenen Bestrebungen zur ökologischen Sanierung<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite <strong>der</strong> Druck für den Ausbau <strong>der</strong> Wasserkraftnutzungen im

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